Biographie

Ludovico Ariosto
Ludovico Ariosto

1474

8. September: Der italienische Dichter Ludovico Ariosto wird in Reggio nell'Emilia als Sohn von Niccolò Ariosto geboren und erhält am Hof von Ercole d'Este eine humanistische Ausbildung.


1484

Seine Familie zieht nach Ferrara.


Zwischen 1489 und 1494

Er studiert dort Jura und beginnt, auch lateinische und griechische Sprache und Literatur unter dem Schutzschirm des Humanisten Gregorio Spoleto zu studieren.


1500

Sein Vater stirbt, Ariosto kümmert sich als das älteste von 10 Kindern für einige Jahre um die Familie.


1502

Er wird Kommandant des Forts von Canossa.


1503 bis 1517

In seiner Jugend schreibt er Komödien, die das Wohlgefallen des Kardinals Ippolito d'Este finden, in dessen Diensten er steht.

Nach und nach erhält Ariosto im Dienst des Kardinals höhere Aufgaben.


1505

Ariosto beginnt, an »Orlando Furioso« zu schreiben.


1508

Uraufführung von »La cassaria« (»Die Kastenkomödie«).

Als Mitglied einer Gruppe mit dem Ziel, Spiele von Plautus und Terenz am Hof Este von Ferrara zu spielen, wird er mit der Komödie besonders vertraut, die später das Modell für seine eigenen Dramen wird.


1509

»I Suppositi« (Prosaversion, »Die Heuchler«); die Versversion erscheint erst 1528–1531 und basiert auf Terenz »Gefangenem Eunuch« und auf Plautus.


1513

Er trifft Alessandra Benucci. Nach dem Tod ihres Ehemanns, Tito Strozzi, wird sie die Geliebte Ariostos.


1516

Sein Hauptwerk »Orlando Furioso« (1. Fassung 1516–1521, letzte Fassung 1532, »Der rasende Roland«) gilt als Fortsetzung des unvollendeten epischen Gedichts »Orlando Innamorato« (1487, »Der Verliebte Roland«) des italienischen Dichters Matteo Maria Boiardo, das sich mit den Sagen um Karl den Großen und die Kreuzzüge gegen die Sarazenen befaßt. Das Gedicht gilt als Huldigung an Ariostos Herren, die Familie d'Este. Sein tatsächlicher Held ist Ruggiero d'Este, der legendäre Gründer des Adelsgeschlechts. Nach seiner Erstveröffentlichung wird es sofort in ganz Europa bekannt und übt einen starken Einfluß auf die Literatur der Renaissance aus.


1517

Unter dem Eindruck, daß sein künstlerisches Schaffen nur ungenügend gewürdigt wird, und auch, weil sich die Familie bequem in Ferrara angesiedelt hat, lehnt es Ariosto ab, seinen Herrn nach Ungarn zu begleiten.

Später wechselt er zum Bruder des Kardinals, dem Herzog Alfonso I. von Ferrara.


1519

Seine Komödie »I supposi« (Uraufführung 1509, »Die Untergeschobenen«) wird mit Dekorationen Raffaels vor Papst Leon X. aufgeführt.

»Gli Studenti« (»Die Studenten«) ist eine unfertige Komödie der frustrierten Liebe.


1520

»Il Negromante« (»Der Totenbeschwörer«).


Zwischen 1522 und 1525

Er wird in die Region Garfagnana im wildesten Teil der Alpen gesandt, um Apuan zu verwalten. Unzufrieden mit seinen Aufgaben und den ständigen Auseinandersetzungen mit Diebesbanden geht er nach drei Jahren nach Ferrara zurück.


1527

Ariosto heiratet heimlich die Witwe Alessandra Benucci und verbringt den letzten Teil seines Lebens damit, »Orlando Furioso« zu verbessern und zu vergrößern.


1529

Die Komödie »La Lena« (»Lena, die Kupplerin«) erscheint.


1532

Die abschließende Version von »Orlando Furioso« wird veröffentlicht.

Ariosto beendet nie die Fortsetzung zu seiner berühmten Arbeit, »Cinque Canti« (»Fünf Gesänge«).


1533

6. Juli: In seinen letzten Lebensjahren führt er eine beschauliche Existenz in Ferrara, wo er auch stirbt.

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Das neue Lied und andere Erzählungen 1905-1909

Das neue Lied und andere Erzählungen 1905-1909

Die Sängerin Marie Ladenbauer erblindet nach einer Krankheit. Ihr Freund Karl Breiteneder scheitert mit dem Versuch einer Wiederannäherung nach ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit der Erblindung. »Das neue Lied« und vier weitere Erzählungen aus den Jahren 1905 bis 1911. »Geschichte eines Genies«, »Der Tod des Junggesellen«, »Der tote Gabriel«, und »Das Tagebuch der Redegonda«.

48 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Sturm und Drang II. Sechs weitere Erzählungen

Geschichten aus dem Sturm und Drang II. Sechs weitere Erzählungen

Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.

424 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon