3.

[42] Der Knecht des Ackerbürgers Gierck (dessen Wohnhaus in der Eldenstraße zu Plau an der Stelle stand, wo jetzt das des Maurermeisters Büttner steht) fuhr einmal ein Fuder Dung nach einem Ackerstück hart am Gallberg. Er hatte eben den letzten Dung abgezogen und wollte die Seitenbretter auf den Wagen werfen, als er vom Berge her seinen Namen rufen und die Worte hörte ›Wenn du zu Hause kommst, so sage: Prilling und Pralling ist todt.‹ Der Knecht, von Schrecken ergriffen, machte, daß er heimkam. Kaum hatte er sein Begegniß erzählt und jene Worte wiederholt, als man aus dem Keller des Hauses ein Stöhnen und Wimmern vernahm. Als man nachsah, fand man nichts als eine zinnerne Kanne, wie man sie noch nie in Plau gesehen. Der Hausherr nahm die Kanne[42] an sich, und als er später nach Hamburg übersiedelte, auch dorthin mit, wo sie vor einem Menschenalter ein Plauer noch gesehen hat.

Quelle:
Karl Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg 1–2. Band 1, Wien 1879/80, S. 42-43.
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