[26] Bartholo. Marzelline. Susanne.
SUSANNE die bei Marzellinen's Worten von links eingetreten, ein Negligéehäubchen der Gräfin mit langen Bändern und ein Damenkleid in der Hand. Ihn zu heirathen? Wen denn? Am Ende gar meinen Figaro?
MARZELLINE. Warum nicht? Heirathet ihn doch die Mamsell!
BARTHOLO. Eine echte Frauenlogik! Wir sprachen, schön Suschen, von Figaro's Glück, Sie zu besitzen.[26]
MARZELLINE. Ohne von dem gnädigen Herrn und seinem gleichen Glück zu sprechen, Mamsell.
SUSANNE. Immer bitter, Madam! Mit einem Knix.
MARZELLINE ebenfalls knixend. Dienerin, Mamsell; da ist nichts Bitteres dabei. Muß ein gnädiger Herr das Glück nicht theilen, das er seinen Leuten verschafft?
SUSANNE. Das er verschafft, Madam?
MARZELLINE. Ja, verschafft, Mamsell!
SUSANNE wie oben. Glücklicher Weise hat Madam ebenso viel Eifersucht als wenig Recht auf Figaro!
MARZELLINE wie oben. Mamsell räumt dem Herrn Grafen und dem Herrn Figaro allerdings größere Rechte ein!
SUSANNE immer wie oben. Wobei Madam vor Neid bersten möchte!
MARZELLINE immer wie oben. Wenn man freilich so hübsch ist wie Mamsell!
SUSANNE. Immer hübsch genug, um Madam zu ärgern!
MARZELLINE. So ehrbar obendrein!
SUSANNE. Die Ehrbarkeit überlaß' ich den alten Weibern!
MARZELLINE will auf sie los. Den alten Weibern?!
BARTHOLO sie zurückhaltend. Marzelline!
MARZELLINE. Kommen Sie, Doktor, ich halte mich nicht länger. Sie rauscht, Bartholo mit sich ziehend, durch die Mitte ab.
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