Der wandernde Stab

[620] In ein Wirtshaus auf einsamer Heide im Norden trat eines Tages ein Mann von ernstem Aussehen. Sein Gesicht war fahl und grau wie Asche, und sein Gewand war braun, wie frische Graberde. In der Hand trug er einen Stab von festem dunkeln Holze. Diesen Stab stellte er in eine Ecke der Wirtsstube. Im Wirtshause wohnte nur eine alte Frau mit einem Knaben von etwa vierzehn Jahren, nebst einem Knechte und einer Magd. Diese beiden Leute waren draußen[620] beschäftigt; in der Wirtsstube war niemand als die Wirtin und ihr junger Sohn.

Der düstere Wanderer heischte einen kleinen Imbiß, und die Wirtin ging, diesen herbei zu holen. Der Wanderer blieb allein mit dem Knaben, aber er beachtete den letzteren nicht, sondern trat an ein Fenster, das gen Morgen gerichtet war, und seufzte, und stand lange daran, und starrte hinaus, über die öde Fläche des Heidelandes.

Der Knabe betrachtete unterdes mit Neugier den Stab des Fremden. Am Handgriffe dieses Stabes war mit Silberstiften die Figur eines Kreuzes also eingeschlagen diese Stifte glänzten gar hell, wie neu, und dieser Stock reizte den Knaben; seine Neugier wandelte sich in Habgier um. Scheu blickte er nach dem Fremden, der unbeweglich an dem Fenster stand – scheu streckte Jacob, so hieß der Wirtin junger Sohn, die Hand nach dem Stabe aus. Gleich daneben stand ein alte, hohe Wanduhr mit braunem, geschnitztem Gehäuse. Leise drehte Jacob am Türgriffe des Uhrgehäuses, leise öffnete er dessen Türe, leise faßte er den Stab, und es zitterte seine Hand, als er ihn berührte, aber er nahm ihn, und stellte ihn in das Uhrgehäuse, und schloß die Türe wieder. Der Stab war weg.

Jetzt trat die Wirtin, Jacobs Mutter, ein, und brachte was der Fremde begehrt hatte. Hinter ihr schlüpfte Jacob aus der Stube.

»So – hier wäre es!« sagte die Wirtin zu ihrem einzigen Gaste. »Gesegne es Euch Gott! Setzt Euch doch!« – Der Fremde neigte sein Haupt zum Zeichen des Dankes, er nahm das Glas, netzte seine bleichen Lippen, aber er setzte sich nicht. Der alten Frau kam ein Grauen an vor dem Manne; draußen begann schon die Abenddämmerung.

Die Wirtin wünschte nicht, daß der Fremdling unter ihrem Dache weile, gleichwohl fragte sie: »Wollt Ihr hier nachten? Schier ist's Abend! Seid Ihr nicht müde, da Ihr Euch nicht setzt?« –

»Kann nicht bleiben, muß weiter, muß wandern – wer fragt, ob ich müde bin? Oh!« – war die dumpfe Antwort.

Der Wirtin grausete noch mehr. Der Fremde legte ein[621] Stück Geld auf den Tisch – die Wirtin griff nicht danach. Jetzt ging jener nach der Türe zu, griff in die Ecke und fragte: »Wo ist mein Wanderstab?«

»Hattet Ihr einen Stab?« fragte die Wirtin.

»Ich hatte einen Stab, und stellte ihn in diese Ecke!« antwortete der hohe dunkle Mann mit hohler Stimme.

»Mein Gott! Wo könnte er denn hin sein?« rief das erschrockene Weib. »Sucht ihn – vielleicht irret Ihr Euch? Stelltet den Stock anderswo hin?«

»Er ist hinweg. Er bringt der Hand dessen, der ihn nahm, kein Glück!« – sprach darauf jener dumpf und gepreßt. – »Genommen?« rief die Wirtin heftig. »Wer sollte ihn genommen haben? Es war ja niemand hier als Ihr und ich – und –« da stockte sie.

»Und Euer Sohn!« ergänzte der Fremde.

»Gott im Himmel!« schrie die Frau auf – und lief alsbald aus der Stube, und rief, daß es durch das ganze Haus gellte:

»Jacob! Jacob!«

Jacob antwortete nicht – er hatte sich versteckt und wußte, weshalb ihn die Mutter rief, und fürchtete sich.

Atemlos kam diese zurück, und sprach: »Ich höre und sehe nichts von dem Jungen – ich weiß nicht, tat er's oder tat er's nicht? Doch harret nur noch einen Augenblick!«

Die Wirtin ging in die Kammer, und kam gleich darauf mit einem zwar alten aber schönen Stabe zurück, den sie dem Fremden reichte. »Da – nehmt einstweilen den Gehstock meines seligen Mannes – Ihr sprecht doch wohl einmal wieder hier ein! Findet sich der Eure, so gebt Ihr mir diesen dagegen zurück.«

»Ich dank Euch, Wirtin!« sprach der fremde Mann, und ging. Es war schon sehr düster, Nebel schwebten über den Heidestrecken – in sie hinein schritt der bleiche Wanderer.

Der Wirtin ward leichter um das Herz, als dieser unheimliche Gast ihr Haus verlassen hatte. Sie nahm das von ihm zurückgelassene Geld – es war eine uralte kleine Silbermünze; die Frau kannte weder Schrift noch Gepräge; sie konnte nicht wissen, daß die Münze unter der Regierung des Römerkaisers Tiberius geprägt worden war, desselben Kaisers, welcher Jerusalem zerstörte.

Leise ging jetzt die Türe auf – schüchtern drehte Jacob sich in die Stube herein. »Unglückssohn!« kreischte ihm die Mutter entgegen. »Sprich, nahmst du des Fremden Stock?«[622] Jacob schwieg – halb aus Trotz und halb aus Angst vor seiner Mutter Zorn und ihrer strengen Strafe.

»Du schweigst – also nahmst du ihn, du gottvergessener Bube!« schalt die Wirtin. »Wo ist der Stock? Wohin schlepptest du ihn? Gleich nimm ihn und springe damit dem Fremden nach, und laß dir von ihm deines seligen Vaters Sonntagsstock wiedergeben, mit dem er in die Kirche ging, und den ich dem Fremden lieh, damit er nicht sage, daß er in meinem Hause bestohlen worden sei, durch mein Kind bestohlen!«

Jacob war ein verstockter Knabe – er blieb stumm, er regte kein Glied, er sagte kein Wort, seine Mutter mochte schelten wie sie wollte, bis sie in Zorn geriet, ihn heftig schlug und ohne Abendbrot ihn zu Bette gehen ließ. –

Am andern Tage, als die Wirtin in der Küche beschäftigt war, drehte Jacob am Riegelgriff des Uhrgehäuses und öffnete die Türe und langte hinein, und zog den Stab heraus. Mit Wohlgefallen betrachtete er ihn, und doch auch mit Scheu, denn die sieben Silberstifte funkelten gar so sonderbar, und der Stab war so eiskalt, wie eine starre Schlange, und gleichwohl war es, als lebe der Stab. Unwillkürlich zog es Jacob, an diesem Stabe zu gehen, und er ging mit ihm – und ging – und ging – weit, weit von hinnen – über die Heiden hin – längst sah er nicht mehr sein Vaterhaus. Rastlos regte sich der Stab in Jacobs Hand – gegen seinen Willen – und Schauer des Todes durchrieselten den Knaben. Wohin, wohin führte, wohin zwang ihn der Stab? Gehen, gehen mußte er fort und fort, nicht ruhen noch rasten konnte er, an keiner Stelle, an keiner Quelle.

Endlich als der Tag sich neigte, als die Nebel wieder über den öden menschenleeren Heiden schwebten, da stand im grauen Nebeldämmer schier gespenstig vor Jacobs Blick ein düsteres Gehöft, auf das er zuschritt, und endlich ganz verwundert gewahrte, daß er zu Hause sei.

Übel und mißgelaunt empfing ihn seine Mutter; sie hatte geglaubt, er sei davongelaufen, hatte sich sehr geängstigt, hatte Knecht und Magd ausgesendet, ihn zu suchen, und fast alle Arbeit eines Tages war versäumt worden. Dergleichen sieht niemand gern in einem fleißigen Haushalte. Jacob aber war so müde, o so müde; er wankte auf sein Bette zu und fiel halbohnmächtig darauf nieder; der Stab entsank seiner Hand, ohne daß Jacob es wahrnahm, die Mutter hob den Stab nicht auf, ihr graute vor demselben.[623]

Eine Woche verging; der Stab stand still im Gehäuse der alten Wanduhr. Jacob entsann sich nicht, ihn wiederum dort hinein verborgen zu haben, und hütete sich wohl, ihn wieder anzurühren, doch sah er ihn von Zeit zu Zeit an, und Schauer überrieselten ihn bei dem Anblick. Im Dunkel des braunen Uhrgehäuses leuchteten hell wie Diamanten die sieben ein Kreuz bildenden Punkte.

Ein Freitag war's, gleich jenem Tage, an welchem Jacob des fremden Wandersmannes Stab heimlich genommen und versteckt hatte, und siehe da, mit einem Male war der Stab in Jacobs Hand, ohne daß letzterer sie nach ersterem ausgestreckt, und Jacob mußte wieder wandern, wandern wie das vorige Mal, rastlos, ruhelos, bis am Himmel die Sternlein zu leuchten begannen. Und dann kam Jacob schlagerdenmüde wieder nach Hause, matt und zitternd, bleich im Gesichte, und redete nicht. Und wenn er redete, so war es schaurig zu hören. Durch Dörfer sei er gekommen, und habe allen Leuten, die ihm in denselben begegnet, gleich ansehen können, ob sie noch selben Jahres sterben würden oder nicht; den Häusern habe er es angesehen, daß nächstens Feuersbrünste sie verzehren, Fluren, daß der Hagel sie treffen werde.

Jeden Freitag mußte Jacob wandern – der Stab zwang ihn, mußte sehen alles kommende Weh und Leid aller Orten, wohin der Stab ihn führte, und dann kündete er es daheim der Mutter, der Magd und dem Knechte, und diese kündeten es den einkehrenden Gästen.

Jacob und seine Mutter verwünschten tausend und abertausendmal den wandernden Stab. Die Mutter sann auf Rat, wie der Sohn des Stabes sich entledigen solle, und Jacob befolgte den Rat. Auf einer der nächsten Wanderungen trat Jacob in ein Gasthaus, stellte den Stab in eine Ecke, verzehrte etwas, zahlte, und ging hinweg – ohne den Stab mitzunehmen. Er war aber noch nicht dreißig Schritte gegangen, so kam ihm der Wirt nachgelaufen, schrie überlaut:

»Ho! ho! Halt!« – und als er näher kam rief er: »Ihr habt Euern Stecken vergessen!« und warf Jacob den Stab nach, der sich alsbald von selbst in dessen Hand verfügte.

Jacob stand am rauschenden Bach! Ha, jetzt hab ich's – dachte Jacob erfreut – und da flog vom Steg der Stab in die rollende Flut. Es war als winde sich in dieser der Stab wie eine braune Schlange.[624]

»Der läuft mir nun nicht wieder nach!« rief Jacob, und erleichterten Herzens kehrte er heim.

Nicht lange war Jacob das Herz leicht; nicht länger bis er im Dunkel des Uhrgehäuses das Siebengestirn des Kreuzes unheimlich blinken und funkeln sah.

Jetzt gab – denn mehr und mehr wurde Jacobs Unglück besprochen – die Magd auch einen Rat. »Vernagelt den Rumpelkasten!« rief sie: »so ist der Gais gestreut. Ob die Uhr geht oder nicht, ist all eins.« –

Das war ein recht guter Rat, schade nur, daß er vergeblich war. Als der nächste Freitag kam, war der Stab in Jacobs Hand, dieser wußte gar nicht wie? aber er mußte wandern – wandern – wandern – vom Morgen bis zum Abend – und kam nach Hause, müder und elender denn je zuvor.

»Wenn mir solches Hexenunglück zustieße«, sprach Velten, der kluge Knecht: »ich wüßte lange, was ich täte. Ich hieb den Stecken in Stücke, Punktum!«

Auch dieser Rat wurde versucht, ob er sich vielleicht erprobe. Leider tat er das nicht – in Stücke zersprang allerdings etwas, aber nicht der Stab, sondern nur die Axt, mit welcher Jacob Hiebe auf ersteren führte, und wie gelähmt sank seine Hand, die den Stiel der Axt machtlos zu Boden fallen ließ.

Wandern, wandern! Jeden und jeden Freitag, den Gott werden ließ – körperschwach, seelenkrank, der Verzweiflung nahe. Wandern und voraussehen alles Übermaß des menschlichen Elends, das sonst wohltätig dem Auge der Sterblichen eine allweise Gottheit verbirgt. Kriegerscharen, welche die Ortschaften verheerten, Ströme, die sie überfluteten, Herden mit deren Leichnamen die Pest die Fluren düngte, alles Grauenvolle, was die nächste Zukunft bringen sollte, sah Jacob voraus.

Einst kam er in ein Dorf, darin ein Brand lohete, Haus um Haus ergriff die Flamme, von einem Dache sprang sie zum andern Dache. Wieder durchblitzte ein Gedanke Jacobs Seele. In die Flammenlohe den Stab! Und da flog der Stab – blieb hängen an einem brennenden Dachsparren und wurde rotglühend, dann weiß, und die Silberstifte des Kreuzes flammten bläulich. Jacob ging ohne Stab nach Hause.

Da schnarrte die Wanduhr, da ging ihre Türe von selbst auf, spottend der Nägel, mit denen sie zugeschlagen war –[625] da stand der Stab – unversehrt. Ohnmächtig sank Jacob in die Arme seiner Mutter – er war vernichtet, und sie sank mit der teuern Last, die sie nicht aufrecht zu halten vermochte, auf ihre Kniee nieder, und betete heiß und innig, und schrie jammernd zum Himmel auf.

Jacob wanderte, mußte wandern, weit aber konnte er nicht mehr wandern – seine Kraft war erschöpft, der matte Quell seines Lebens begann zu versiechen.

Zweiundfünfzig Male hatte Jacob wandern müssen, müssen, ob er stand oder lag, es riß der Stab ihn von dannen, ob er die ganze Woche über todesmatt kein Glied zu rühren vermochte – am Freitag erfolgte die Wanderschaft. Doch war der Stab barmherzig, er führte auf kürzern und immer kürzern Wegen ihn um das Vaterhaus; zuletzt war Jacob so sterbensmatt, daß er zu einem Gange von einer Stunde einen vollen Tag brauchte, denn rascher sich fortzuschleppen, war ihm unmöglich, er glich einem zitternden Greise von neunzig Jahren, und die Farbe seines Angesichts glich der Asche.

Jacob glaubte, daß er endlich sterben werde, und seine Mutter und alle die ihn sahen, glaubten das nämliche, Jacob hoffte es.

Da kam am Tage vor den dreiundfünfzigsten Freitag ein Traum über Jacob. Er sah ganz lebhaft, als ob es wirklich geschähe, die Türe der alten Wanduhr aufgehen, den Stab heraus, und an das Bette treten, darin Jacob lag.

Und da hub der Stab an zu sprechen.

»Jacob«, sprach er: »ich bin ein sehr alter Stab. Mit mir in seiner Hand ging der Erzvater, nach dessen Namen du genannt bist, über den Jordan. Ich ruhete in Mosis Hand, da Moses mit Gott sprach, und ward zur Schlange und wiederum zum Stabe. Ich ruhete in Aarons Hand, und ward wieder zur Schlange und verschlang die Schlangenstäbe der Zauberer Pharaonis. Und wieder ward ich aufgehoben von Mosis Hand und das rote Meer teilte sich unter mir. Zweimal schlug Moses mit mir an den dürren Fels, und es sprang Wasser aus dem Felsen der Wüste und tränkte die Verdürstenden, beide, Menschen und Tiere. Wessen Stab ich nun bin, das kannst du, Knabe, nicht fassen. Du hast große Sünde getan, daß du dem armen Wanderer seinen Stab und seine Stütze heimlich entwendet hast, dafür hast du wandern müssen im finstern Tale, und hast kosten müssen[626] des Lebens Bitterkeit. Aber fortan wird der Herr deine Seele erquicken, und dich führen auf rechter Straße, um seines Namens Willen. Des Herrn Stecken und Stab wird dich trösten.«

Als der Stab also gesprochen hatte, war es, als umweheten Jacob Flügel der Engel mit Himmelsruhe. Er fühlte keine Ermüdung mehr, er schlummerte ein, er erwachte, wie neugeboren.

Da brach der Freitagmorgen an – es war ein Karfreitag. Jacob glaubte jeden Augenblick, er werde die Wanderung wieder beginnen müssen, aber der Stab kam nicht in seine Hand.

Gegen Abend sprach Jacob sanft und fromm mit seiner Mutter, von erhabenen und göttlichen Dingen, die Kinder noch nicht verstehen. Da ging die Türe auf, und ein hoher dunkler Wanderer trat ein, und grüßte: »Friede sei mit euch!«

Schauer durchbebten Mutter und Sohn, beide kannten den Wanderer.

Und da tat sich die Türe des Wanduhrschrankes auf, und der Stab schwebte heraus und in des Fremdlings Hand. Hell durch die abendliche Düsternis leuchtete das Kreuz am Stabe. Der Fremdling aber sprach noch einmal: »Friede sei mit euch!« und wandte sich, und ging. In die Seelen von Mutter und Sohn zog heiliger Friede. Der Stab Wehe war wieder von ihnen genommen.

Quelle:
Ludwig Bechstein: Sämtliche Märchen. München 1971, S. 620-627.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Neues deutsches Märchenbuch
Märchenbuch: Märchenbuch /Neues deutsches Märchenbuch
Gesammelte Werke. Märchenbücher / Neues Deutsches Märchenbuch

Buchempfehlung

Auerbach, Berthold

Barfüßele

Barfüßele

Die Geschwister Amrei und Dami, Kinder eines armen Holzfällers, wachsen nach dem Tode der Eltern in getrennten Häusern eines Schwarzwalddorfes auf. Amrei wächst zu einem lebensfrohen und tüchtigen Mädchen heran, während Dami in Selbstmitleid vergeht und schließlich nach Amerika auswandert. Auf einer Hochzeit lernt Amrei einen reichen Bauernsohn kennen, dessen Frau sie schließlich wird und so ihren Bruder aus Amerika zurück auf den Hof holen kann. Die idyllische Dorfgeschichte ist sofort mit Erscheinen 1857 ein großer Erfolg. Der Roman erlebt über 40 Auflagen und wird in zahlreiche Sprachen übersetzt.

142 Seiten, 8.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.

434 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon