Vierter Auftritt.

[191] Hahnensporn. Otto. Antonie. Edmund leuchtend.


OTTO im schwarzen Frack, weißen Halstuch und weißer Weste, etwas steif in der Haltung, gemessen pedantisch im Tone, geht voraus.

ANTONIE in Mantel und Hut, reisemäßig, eine Reisetasche in der Hand folgt ihm.

OTTO. So, da sind wir zu Hause. Da wir nun Mann und Frau sind, ziemt es sich daß wir wie christliche Eheleute einander du nennen und ich fange damit an daß ich dich willkommen heiße und sage: deinen Eingang segne Got. Meinen Rock.

HAHNENSPORN drückt sich leise hinaus.

EDMUND bringt einen schwarzen Oberrock.

OTTO zieht den Frack aus und den Rock an. Dort sind deine Zimmer, in denen du unbeschränkte Freiheit hast zu thun und zu lassen was du willst, natürlich was erlaubt ist. Da ich den ganzen Tag mit gelehrten Arbeiten beschäftigt bin, so verlange ich ungestört zu sein, wünsche überhaupt daß an der Lebensweise, wie ich sie gewohnt bin, nichts geändert werde. [191] Steckt einen Tabaksbeutel ein, den ihm Edmund bringt, nimmt eine lange Pfeife von diesem und seinen Hut. So bin ich gewohnt jeden Abend auf das Casino zu gehen, um daselbst die Zeitungen zu lesen. Um acht Uhr gehe ich dahin und kehre um zehn Uhr zurück, wo ich mich zur Ruhe verfüge. Dieser Gewohnheit werde ich treu bleiben, und da es bereits zehn Minuten über acht Uhr ist, dürfte es die höchste Zeit sein daß ich gehe. Und so wünsche ich dir eine recht gute Nacht. Ab.

EDMUND leuchtet ihm.

ANTONIE bleibt verwundert in der Mitte der Bühne stehen.

Quelle:
Roderich Benedix: Haustheater. Leipzig 21865, S. 191-192.
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