[175] Valerio und die Vorigen.
VALERIO. Mädchen, Mädchen, stehe nicht so da, du versteinerst ganz. Sonst machte die Liebe Steine weich, aber jetzt ist es umgekehrt. – Gott weiß, wo das hinaus will; wir werden, um diese Liebe loszuwerden, verhungern müssen. Gehe, liebe Valeria, und treibe etwas, oder ich treibe dich. –
VALERIA sieht ihn freundlich an und singt – und tanzt.
O süßer Liebesschmerz!
Du tötest wie Sirene mit Gesang,
Erquickst und brichst mein Herz –
Und machst mit süßer Lust mir angst und bang.
Dein Ringen, Umschlingen, Umfassen,
Dein Drücken, Entzücken, Erblassen
Soll, wird je mein Herzelein flott,
Mich nimmer berücken, umstricken, bei Gott! –
Geht zierlich winkend, tändelnd ab.
Ausgewählte Ausgaben von
Ponce de Leon
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