Vorbericht

Die Verdienste Sr. Hochweish. des Herrn Brockes verpflichten die Andacht, die Wahrheit und die deutsche Dichtkunst zu einer unendlichen Hochachtung gegen diesen so glücklichen Beförderer ihrer Absichten, und die würdigsten Bekenner eines vernünftigen Gottesdienstes sind eben diejenigen gewesen, so die Hoheit und Stärke Seiner Lehrart jederzeit auf das lebhafteste empfunden haben.

Verschiedene unter ihnen wünschten vorlängst, aus dem beliebten Irdischen Vergnügen in Gott, die fürtrefflichsten Gedichte gesammlet zu sehen.[7]

Viele Bände pflegen manche von der Lesung des allererbaulichsten Buches gleichsam abzuschrecken. Diesen aber konnte durch einen nützlichen Auszug gerathen werden. Es entschloß sich also der Herr Verfasser, ihnen zu willfahren, und der Vorschlag der eintzelnen Stücke zu solchem Auszuge ward von Demselben meinem werthesten und gelehrten Freunde, dem Herrn Doctor Wilckens, und, aus besondrer Güte, auch mir aufgetragen.

Die völlige Genehmhaltung Sr. Hochweish. bestätigte unsre Wahl und die Vorzüge dieser Gedichte, welche unseren Zeiten, unserm Vaterlande und unsrer Sprache zu einer wahren Ehre gereichen. Hamburg, den 13ten Mertz 1738.

Hagedorn.

Quelle:
Barthold Heinrich Brockes: Auszug der vornehmsten Gedichte aus dem Irdischen Vergnügen in Gott. Stuttgart 1965, S. 5-8.
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