886. An Otto Bassermann

[365] 886. An Otto Bassermann


Wiedensahl 17. Sept. 1892.


Lieber Baßermann!

Ich besah in Kaßel die Gallerie, ich stand in Hattorf Gevatter, ich war in Braunschweig mit Hanfstängel zusammen und beeile mich nun, deinen Brief vom 5ten dß zu beantworten.

In Betreff des »Humoristischen Hausschatz« will ich dir wieder, wie früher, den höheren Prozentsatz zugestehn, so daß ich also, sowohl für das Jahr 1892, wie auch für die neue Auflage von 5000 Ex., statt 45%, ausnahmsweise nur 421/2% des vertragsmäßig berechneten Gewinns erhalten würde, vorausgesetzt natürlich, daß der bestehende Vertrag dadurch nicht weiter berührt wird.

Von der sogenannten Jubiläumsausgabe der »Helene« läßt sich ja noch reden, obgleich ich für Dergleichen überhaupt nicht schwärme. Jedenfalls würde, Bild und kurze Selbstbiographie etwa vorausgesetzt, und da die Sach schon ihr Präludium hat, eine weitere Vorrede dem Aussehn nur störend sein.[365]

Was die »Kritik des Herzens« betrifft, so brauch ich wohl nichts weiter zu sagen, als daß sie ein Ausdruck meiner damaligen Stimmung ist.

Meinen Dank für die freundliche Besorgung der Zigarren!

Mit herzl. Gruß

dein alter

Wilh. Busch.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 365-366.
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