|
1093. An Johanna Keßler
Wiedensahl Freitag [13. November 1896]
Geliebte Tante!
Ich möchte wohl ein wenig kommen, um mit Ihnen und den Ihrigen nach so langer Zeit mal wieder eine Woche oder zwei gemüthlich beisammen zu sein. Von Nanda hör ich, daß sie in die Klinik geht. Sie meint freilich, es brauche mich das, weil die Operation nur unbedeutend sei, nicht am Reisen zu hindern. Etwas unsicher bin ich aber doch dadurch geworden, und da frage ich denn lieber erst bei Ihnen an, was Sie darüber denken. Also, bitte, geben Sie mir Nachricht. Scheint mein Besuch Ihnen jetzt nicht paßend, dann verschiebe ich ihn bis Mitte oder Ende Januar.
Mit den herzlichsten Grüßen
Ihr getreuer
Onkel Wilhelm.