1274. An Nanda Keßler

[165] 1274. An Nanda Keßler


Hattorf 17. Juni 1900.


Meine liebe Nanda!

Eben erhielt ich deine Karte. Es freut mich, daß du die Widerwärtigkeit der Betäubung und was damit verknüpft ist so brav überwunden hast. Gut verpflegt wirst du ja auch. Also noch ein wenig Geduld und Entsagung, dann werden die vierzehn Tage, die zur Heilung nöthig sind, bald hinter dir liegen.

Nach dem Gewitter neulich hatten wir hier ein paar sonnige Tage. Einen davon benutzten wir, um einen Ausflug in den Harz zu machen – selbacht – d.h. die andern zogen schon morgens halb sechs hinaus über die Berge, während ich selbst, als der achte, erst später allein per Bahn bis Lauterberg nachfolgte. Dort trafen wir uns, aßen und tranken zusammen und kehrten abends zurück.

Ich wünsche dir fernerhin gute Beßerung, liebe Nanda.

Mit den herzlichsten Grüßen dein alter Onkel

Wilhelm,


der nächsten Donnerstag wieder in Mechtshausen zu sein denkt.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969, S. 165.
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