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[193] 1355. An Grete Meyer
Mechtshausen 4. Mai 1902.
Liebe Grete!
Über den 15ten April hinaus hatt ich mich auf drei Wochen entfernt, fuhr von Göttingen aus nach Ebergötzen, sodann nach Hattorf und von da in Hermanns Begleitung nach Mechtshausen zurück. Das Wetter war günstig durchweg. Nun aber bespritzt uns der Frühling mit kaltem Regen und Schlackerschnee. Trotzdem brechen Laub und Blüthen durch alle Schwarten. Otto und Else sind fleißig gewesen; du wirst dich wundern, wie akkrat's vor dem Hause geworden ist.
Martin hat, scheint's, die Masern, Ruth spürt nichts davon bis jetzt, auch Anneliese nicht. – Dieses letztere Mädel drückt sich noch immer listig lächelnd um das Laufen und Sprechen weg.
Leb wohl, liebe Grete! Sei herzlich gegrüßt mit all den Deinen vom
Onkel Wilhelm.
Schreibst du an Frl. Amsel, so sag ihr, bitte, für ihren Glückwunsch recht freundlichen Dank.