1398. An Nanda Keßler

[207] 1398. An Nanda Keßler


Hattorf a/ Harz 30. Mai 1903.


Meine liebe Nanda!

Deinen Brief, für den ich dir freundlichst danke, erhielt ich soeben hier in Hattorf, wo ich, nach dem üblichen Besuche in Ebergötzen, vor vierzehn Tagen angelangt bin. Gleich nach Pfingsten fahr ich nach Mechtshausen zurück. Von dort denk ich dann, so etwa um Mitte Juni, bei deiner Mutter anzufragen, ob mein Besuch ihr paßend kommt – eine Absicht, die ich ihr bereits vor acht Tagen mittheilte. Ich freue mich sehr darauf, euch Alle bald wiederzusehn, und hoffentlich wird ein neckisches Schicksal nichts weiter dagegen haben.

Mit den herzlichsten Grüßen, liebe Nanda,

stets dein getr. alter

Onkel Wilhelm.


Deine Meinung, ich sei Dir einen Brief schuldig geblieben, scheint mir ("so wie du lebest und bist") ein verzeihlicher Irrthum zu sein. – Nichts für ungut!

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969, S. 207.
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