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[217] 1429. An Otto Bassermann
Mechtshausen 22. Januar 1904.
Lieber Baßermann!
Dein Brief ist mir schmerzlich gewesen. Ich vertraue aber auf die gute Lebensenergie deiner Frau, die das Übel ganz gewiß überwinden wird. Auch ist ja den Ärzten jetzt mehr zuzutrauen, als sonst. Eine Verwandte von mir, in gleicher Weise leidend, hat in einer Bremer Klinik neulich ihre Heilung gefunden. Und so hoff ich denn zuversichtlich, demnächst von Dir günstige Nachricht zu erhalten.
Unser Harzwinter verfuhr bis jetzt ziemlich gelinde mit uns. Mäßiger Frost und wenig Schnee erlauben mir täglich Spatziergänge im geräumigen Garten, um frische Luft einzuathmen. Die meisten Pflanzen liegen noch fest im Winterschlaf. Nur die Syringen treiben Knospen, der Haselnußbaum hat Kätzchen und die Schneeglöckchen kommen muthig ans Licht herauf. Vergiß nicht, mir wieder zu schreiben, lieber Baßermann.
Herzliche Grüße an Dich, deine Frau und auch an Ida von deinem alten
Wilh. Busch.