1432. An Nanda Keßler

[219] 1432. An Nanda Keßler


Mechtshausen 18. Febr. 1904.


Meine liebe Nanda!

Grad wollt ich bei dir anfragen, wie's dem Hudi geht, als dein Brief kam. Es freut mich herzlich, daß die Kur in Heidelberg so guten Erfolg gehabt hat.

Ihr zwei andern, du und Nellie, seid, seh ich, wieder glücklich in vollem Dampfbetrieb, und da wünsch ich euch denn die beste Unterhaltung und das schönste Vergnügen. Von der geplanten Begegnung demnächst kann aber leider nichts werden. In Mechtshausen nicht, weil wir soeben ein ganz kleines Mädchen gekriegt haben und uns in den "nachträglichen Umständen" befinden. Und in Nordhausen oder sonstwo? Ja, es ist mal nicht anders: Zur Winterzeit geht der alte Dachs partu nicht zum Loch heraus.

Also auf Wiedersehn, hoffentlich, im Mai oder Juni, wenn die Sonne erst wieder hübsch merklich den Buckel erwärmt.

Tausend Grüße, liebe Nanda, an Dich und Nellie und Hudi von deinem alten

Onkel Wilhelm,


der stets gern was hört von euch.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969, S. 219.
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