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[161] Wie hat mir einer Stimme Klang geklungen

Im tiefsten Innern,

Und zaubermächtig alsobald verschlungen

All mein Erinnern!


Wie einer, den der Sonne Schild geblendet,

Umschwebt von Farben,

Ihr Bild nur sieht, wohin das Aug er wendet,

Und Flammengarben;


So hört ich diese Stimme übertönen

Die lieben alle,

Und nun vernehm ich heimlich nur ihr Dröhnen

Im Widerhalle.


Mein Herz ist taub geworden! wehe, wehe!

Mein Hort versunken!

Ich habe mich verloren und ich gehe

Wie schlafestrunken
[161]

Quelle:
Adalbert von Chamisso: Sämtliche Werke. Band 1, München [1975], S. 161-162.
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