9.

[231] Schaukelt, wenn Wogen sich auf Wogen türmen,

Euch auf der See und nicht auf Gartenteichen;

Typhone laßt durch eure Haare streichen

Und kühlt die heiße Brust an Meeresstürmen!

Es dringe bis in eurer Herzen Mark

Des Atmens Lust, des Daseins altes Leid;

In Blitz und Donner werdet lebensstark

Und todesfreudig, wenn ihr glücklich seid!

Schön ist die Welt und groß des Menschen Wille;

Doch nach der Jugend jauchzenden Fanfaren

Wird jedem Denker sich des Todes Stille

Als seine beste Zuflucht offenbaren.

Quelle:
Ludwig Ferdinand Schmid: Dranmor’s Gesammelte Dichtungen, Frauenfeld 41900, S. 231-232.
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