Wann der schimpff am besten ist / sol man auffhören.

Dum ludus bonus est, ipsum dimittere fas est.

[88] Spilen ist kein kunst / sonder auffhören. Zu vil gůt ist böß.

Mann sol den acker nit zu wol tüngen. Kurtz vnd gůt. Mann sol ein ding nit zu gůt machen. Biß nit zu fromm / Machs nit zu gůt / Zuuil ist vngesund / Zu vil recht ist vnrecht. Brauch es von denen / die kein maß in nichten wissen / all ding überkünstlen mit zu vil fleiß / vnd nit auffhören oder nachlassen den bogen zuspannen / biß er zerbricht / den acker tüngen / biß er zu feyßt wirt / vnd wie jm die anderen zu lützel thon / also schweben sie im gegen satz / vnd thůn jm zuuil / Das verderbt dann alle spil / Gůt ding sol mann gůt lassen bleiben / vnnd nit zu gůt machen / Zu vil recht ist vnrecht. In eusserlichen dingen laßt der geitz vnnd das begirlich scharren der menschen nit nach / es hab dann gnůg / vnnd wirt doch dem geitz nimmer gnůg. Seitenmal er eben so wol nit hat das er hat / als das er nit hat. Derbůler / spiler / sauffer / laßt auch nit nach / er gehe dann drob zu boden / vnn bleibt war: Die Egel laßt nit nach / sie sei dann vol blůts.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 88.
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