Was man gibt eim trewen diener / ist alles zuwenig. Widerũb was man gibt eim vntrewen diener / ist alles zuuil.

[170] Wer einn trewen diener hat / der hat einen schatz im hauß. Wer aber einn vntrewen diener hat / der hat einn feind im hauß / vor dem er sich nit hüten kan. Darumb ists alles zuwenig was mann einem getrewen diener gibt / sein trew ist vil mehr werdt. Widerumb ists alles zuuil / was mann eim vntrewen diener gibt /sein vntrew hat vil ein ärgers verdient. Es ist ein weise red / vnnd wirt doch von vilen angefochten /nemlich / wann iemand wirt etwas grosses geschenckt / so vergünnets jhm iederman Zu dem soll man sagen: Schweig du / was mann dem gibt der trewlich dienet /das ist alles zuwenig.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 170.
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