|
1707 |
22. April: Henry Fielding wird bei Sharpham Park, nahe Glastonbury, Somerset, geboren. Seine Mutter, Sarah Gould Fielding, kommt aus einer alten und wohlhabenden West Country Familie; sein Vater, Edmund Fielding, ist Karriereoffizier aristokratischer Abstammung und wird letztlich zum Rang eines Generalen befördert. |
1709 |
Fielding verbringt seine Jugendzeit auf einem Bauernhof bei East Stour, Dorset. |
1710 |
8. November: Seine Schwester, Sarah Fielding, wird geboren. Später wird sie eine bekannte Schriftstellerin, die dann und wann Beiträge zu den Romanen ihres Bruders schreibt. Er seinerseits liefert ebenfalls Beiträge zu ihren Arbeiten. |
1718 |
14. April: Seine Mutter stirbt. Innerhalb eines Jahres heiratet Edmund Fielding eine katholische Witwe, und findet sich schnell in eine gesetzliche Fehde mit Henry Fieldings Großmutter mütterlicherseits über das Sorgerecht der Kinder und über das Erbschaftsrecht verwickelt. |
1719–1724 |
Henry Fielding wird bei Eton erzogen. Unter den Studenten ist George Lyttelton, ein künftiger Gönner. |
1720 |
12. April: Ralph Allen, Henry Fieldings künftiger Gönner, unterschreibt seinen ersten Vertrag, um die Postdienste zu verbessern. |
1721 |
16. September: Geburt seines Halbbruders John, der Henry Fieldings Anstrengungen für die Verbesserung des Verbrechergesetzes unterstützt hat, der letztendlich auch Magistrat wird. |
1728 |
29. Januar: Veröffentlichung seines Erstlingswerks, »The Masquerade«, einem satirischen Gedicht. 16. Februar: Sein erstes Schauspiel, »Love in Several Masques«, wird geschrieben. 16. März: Fielding immatrikuliert sich als Literaturstudent an der Universität von Leyden, wo er für beinah ein Jahr studiert. |
1729 |
Herbst: Er nimmt Wohnsitz in London auf. |
1730 |
Gründung der Methodistenbewegung von John und Charles Wesley, deren Glauben Henry Fielding häufig in seinen Arbeiten verspottet. »The Author's Farce« wird veröffentlicht. |
1731 |
»The Tragedy of Tragedies; or the Life and Death of Tom Thumb the Great«. |
1734 |
28. November: Er geht heimlich mit Charlotte Craddock weg und heiratet sie. »Don Quixote in England«. |
1736 |
»Pasquin«. |
1737 |
Juni: Unter anderem als Reaktion auf Henry Fieldings politische Satiren wird sein Theater geschlossen und seine Karriere als Dramatiker so abrupt beendet. 1. November: Fielding fängt ein Jurastudium bei Middle Temple an. »The Historical Register«. |
1739 |
15. November – Juni 1741: Er gibt den »Champion« heraus, eine mit der Whig Opposition gegen Robert Walpole verbündete Zeitung. |
1740 |
Zu dieser Zeit trifft er wahrscheinlich zum ersten Mal David Garrick, der schnell zum berühmtesten Schauspieler seiner Zeit wird. Henry Fielding preist ihn immer wieder in »Tom Jones« und in anderen Werken. 20. Juni: Er wird ins Gericht aufgenommen. 6. November: Samuel Richardsons »Pamela« erscheint. |
1741 |
4. April: Fielding antwortet mit »Shamela«. |
1742 |
22. Februar: »Joseph Andrews« erscheint. |
1743 |
Henrietta (Eleanor Harriet) wird geboren, sein erstes Kind, das das Erwachsenenalter erreichen wird. Februar: William Hogarths »Characters and Caricatures«, vom Vorwort von »Joseph Andrews« inspiriert, umfasst Porträts von sich und von Henry Fielding. 12. April: »Miscellanies« werden veröffentlicht. Sie schließen Gedichte, Schauspiele, Essays und zwei Erählungen (»Jonathan Wild« und »A Journey from This World to the Next«) ein. |
1744 |
4. Mai: Sarah Fieldings »David Simple« erscheint. Henry Fielding überarbeitet den Stoff und schreibt eine Einführung für die zweite Ausgabe, die am 13. Juli veröffentlicht wird. November: Fieldings Ehefrau Charlotte stirbt. Dezember: Einige seiner Gönner empfangen Posten in der neu gegründeten Pelham-Verwaltung einschließlich John Russell und George Lyttelton. |
1745 |
Februar: Fielding kündigt »An Institute of the Pleas of the Crown« an, eine rechtliche Abhandlung, die er niemals richtig abschließt. 5. November – 17. Juni 1746: Er übernimmt die Redaktion von »True Patriot«, einer pro-hannoverischen Zeitung, die das Land gegen die Bedrohung des Angriffes des Prinzen Charles Edward Stuart und seiner jakobitischen Nachfolger verteidigt. November: Der Aufruhr, meistens bekannt als »The Forty-Five«, wird besonders bedrohlich, als die Jakobiter vom Norden nach England ziehen. Dezember: Die Jakobiter beginnen, sich nach Schottland zurückzuziehen, und im April des folgenden Jahres werden sie bei Culloden besiegt. |
1746 |
12. November: »The Female Husband«. |
1747 |
25. Februar: »Ovid's Art of Love Paraphrased, and Adapted to the Present Time«. 27. November: Fielding heiratet seine Wirtin, Mary Daniel, früher die Hausmagd seiner ersten Ehefrau. 5. Dezember – 5. November 1748: Er gibt »The Jacobite's Journal« heraus, ein anderes pro-hannoverisches Blatt. 1. Dezember: Der erste Teil von Samuel Richardsons »Clarissa« wird veröffentlicht. |
1748 |
Januar: Henry Fielding rezensiert begeistert »Clarissa« in »Jacobite's Journal«. 25. Februar: Verfrühte Geburt seines Sohnes William. 28. April: Der zweite Teil von Samuel Richardsons »Clarissa« wird veröffentlicht. Oktober: Fielding schreibt an Richardson, um seine Bewunderung für das Buch auszudrücken. Spätsommer – früher Herbst: Er liest Teile aus »Tom Jones« seinen Freunden vor und setzt privat gedruckte Kopien der ersten zwei Bände (Bücher I-VI) in Umlauf. 25. Oktober: Eine endgültige Genehmigung ermächtigt ihn, als Magistrat für den Bezirk von Westminster, London, zu arbeiten. 6. Dezember: Der dritte Teil von Samuel Richardsons »Clarissa« wird veröffentlicht. |
1749 |
12. Januar: Fielding wird zum Magistraten für den Bezirk von Middlesex ernannt. Diese Ernennung kommt teilweise von dem politischen Einfluss von George, Baron Lyttelton, dem »Tom Jones« gewidmet wird, und von der finanziellen Großzügigkeit von John Russell, Herzog von Bedford, der auch in der Widmung des Romans erwähnt wird. 10. Februar: Offizielles Datum der Veröffentlichung von »Tom Jones«; Fieldings Buchhändler, Andrew Millar, beginnt die Bücher eine Woche früher zu verteilen, und die Erstausgabe wird schon vor diesem Datum ausverkauft. 28. Februar: Die zweite Ausgabe von »Tom Jones« wird verlegt. 12. April: Dritte Ausgabe. 11. Dezember: Die vierte Ausgabe mit Henry Fieldings Überarbeitungen wird verlegt. |
1750 |
Januar: Er organisiert einen gemeinsamen Angriff gegen kriminelle Banden und beginnt die Bildung der ersten organisierten Polizei in London, der »Bow Street Runners«; John Fielding unterstützt bald das Projekt, und macht damit auch nach Henry Fieldings Tod weiter. 21. Januar: Henry Fieldings Tochter Sophia wird geboren. 19. Februar: Das »Universal Register Office« wird geöffnet, eine Anstalt für Beschäftigung, Waren und Immobilien, konzipiert von Henry Fielding und geleitet von John Fielding. |
1751 |
19. Januar: »An Enquiry into the Causes of the Late Increase of Robbers«. 19. Dezember: »Amelia«. |
1752 |
4. Januar – 25. November: Fielding gibt das »Covent-Garden Journal« heraus, seine letzte Zeitschrift. 13. April: »Examples of the Interposition of Providence in the Detection and Punishment of Murder«. |
1753 |
29. Januar: »A Proposal for Making an Effectual Provision for the Poor, for Amending Their Morals, and for Rendering Them Useful Members of the Society«. |
1754 |
6. April: Sein Sohn Allen wird geboren. Ungefähr zur gleichen Zeit veranlasst ihn seine Krankheit zur Niederlegung des Magistratenpostens. 26. Juni – 7. August: Er reist nach Lissabon. Das »Journal« der Reise wird 1755 posthum veröffentlicht. 8. Oktober: Henry Fielding stirbt bei Junqueira, nahe Lissabon. |
Buchempfehlung
Das chinesische Lebensbuch über das Geheimnis der Goldenen Blüte wird seit dem achten Jahrhundert mündlich überliefert. Diese Ausgabe folgt der Übersetzung von Richard Wilhelm.
50 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro