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[46] In einer säulenhalle die den blick in eine grünblaue landschaft mit geschlängelten wegen und flüssen gestattet sizt im vordergrunde rechts die Maria in goldbraunem herabwallendem haar in einem weissen kleid mit ganz zartblauer randfärbung und goldnen saumnähten. Auf ihrem schooss trägt sie das göttliche kind das einen kleinen vogel halb zärtlich halb ängstlich an die wange zum kusse hält wobei es mit dem einen auge blinzelt. Die alte frau links in braun-rotem gewand und schwarzer haube bietet dem enkel eine traube an nach der er ohne hinzuschauen den finger streckt. Weiter unten sitzen zwei junge mütter: die eine schlingt ihre hand um den knaben der neben ihr betet und hält einem anderen eine frucht verweisend weg ohne zu bemerken dass er inzwischen gewährung erbittend eine[46] neue hervorgeholt hat. Die beiden knaben über den knieen der zweiten mutter blicken fragend und andächtig in ein buch und ein dritter eilt herbei und hebt glücklich über den fund eine nelke empor. Zu ihren füssen lehnt auf der erde ein ganz kleines mädchen mit einer grossen bunten bibel aus der einige blätter fallen und liest mit seitwärts geneigtem kopf und abgelauschter frömmigkeitsmiene vom verkehrten blatt. Die männer im hintergrund sehen vertrauend und still glücklich auf die ihrigen und aus dem boden spriessen windröschen und dreifarbige veieln.
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Tage und Taten. Aufzeichnungen und Skizzen
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