[143] 1. John fuhr an den Abschriften fort. Professor Göttling für den Urlaub zu danken. War zu Tische geladen, ich fuhr fort das Möglichste zu beseitigen. Kamen die Kupfer zu Faust von Cornelius von Frankfurt an. Mittag Professor Göttling, Riemer und Leibmedicus Vogel. Mit Professor Riemer einiges nachher besprochen. Abends Herr von Stein von Breslau. Die Münchner Mineralien besehen und beurtheilt.
2. Einiges vorbereitet. Übersetzung aus dem Englischen. Taufaktus der Enkelin. Große Gesellschaft. Nachher Frühstück. Mittag Landesdirections-Rath, Töpfer, Assessor Heinrich Nicolovius. Der französische Gesandte Graf Rumigny nach München gehend. Abends mit Wölfchen. Walter Scotts Napoleon fortgesetzt.[143]
3. Brief an Schuchardt diktirt. Ordnung in den vordern Zimmern. Hofrath Meyer wegen der Büste Serenissimi. Ging derselbe zu Kaufmann. Liste der in Berlin erstandenen Bücher. Mittag Herr Assessor Nicolovius. Die von Nürnberg angekommenen Majolikas ausgepackt, betrachtet und beurtheilt. Waltet Scotts Napoleon weiter gelesen, und darüber mancherlei Gedanken gehegt. Gelangte bis zu Ende des 4. Theils.
4. Die Munda der Berichte unterschrieben. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter Berlin. Herrn Johann Jakob Lechner Nürnberg. Herrn Banquier Elkan hier. – Die Exemplare der zweyten Lieferung ausgepackt und an die verschiedenen Interessenten vertheilt. Auch Bauern 14 Exemplare zum Heften gegeben. Der Tischer wurde angewiesen, wie der neue Schrank zur Majolika sollte gefertigt werden. Schuchardt unternahm die Büste für Kaufmann durchzuzeichnen. Kaufmann fragte deshalb an und wurde belehrt. Die drey Federn für Herrn Schütz ausgefertigt. Manches andere in die Richte gebracht und vorbereitet. Mittag Herr Hofrath Meyer und Heinrich Nicolovius. Mit demselben nach Tische Gespräch übel die Verurtheilung der in geheimer Verschwörung befangenen Glieder. Hofrath Meyer hatte die Zeichnung, »das Neuste von Plundersweilern« geschickt. Professor Riemer,[144] mit demselben verschiedene Bibliotheks-Geschäfte durchgesprochen.
5. Vieles zu nächster Expedition vorgesprochen und vorbereitet. Der im Schwendlerischen Hause wohnende Engländer mit dem Namen ...... Herr Staatsminister von Fritsch, ein freundliches Wort wegen der angelangten Enkelin aussprechend. Herr Professor Wolf eines Auftrags von Ernst Fleischer sich entledigend. Sendung von Canzler von Müller. Anfrage von Hofrath Meyer. Mittag Dr. Eckermann und Nicolovius. Die von Jügel gesendeten Frankfurter Prospecte betrachtet. Nachts Walter Scotts Napoleon weiter gelesen den 4. Tom. bis zu Ende. – Herrn Bade-Inspector Schütz die bescheinigten Federn abgesendet.
6. Nebenstehendes besorgt: Die englischen Taschenbücher an Frau von Heygendorf. Das Neuste von Plundersweilern an Hofrath Meyer. Die Verhandlungen wegen Schillers Resten an Canzler von Müller. – Manches andere beseitigt. Die jungen Herrschaften. War von politischen Ereignissen, Schriftwerken und Autoren die Rede. Ging Heinrich Nicolovius nach Berlin zurück. Mittag Herr Hofrath Meyer. Die neusten Ankömmlinge mit ihm besehen und beurtheilt. Vor Tische Serenissimus. Manches besprochen. Abends Herr Oberbaudirector Coudray. Gingen[145] wir die Umrisse von München und andere Umrisse von Antiquitäten durch. Später Eckermann. Ward über die Tochter der Luft und andere theatralische Ereignisse gesprochen. Las fernerhin in Walter Scotts Napoleon.
7. Concepte, Rechnungen und dergleichen vorbereitet. Frau von Heygendorf, dankend für gestrige freundliche Sendung. Zeichnungen, rückkehrende an Weigel durchgesehen und eingepackt. Die zurückbehaltenen gemustert. Nebenstehendes: Herrn Factor Reichel Augsburg. – Das Nächstbevorstehende übersichtlich beachtet. Der Buchbinder brachte das für Carlyle bestimmte Exemplar Kunst und Alterthum. Diese Sendung näher überlegt. Mittag Hofrath Meyer. Mit demselben das Neuste durchgesehen und durchgesprochen. Nach Tische für mich die neusten acquirirten Zeichnungen durchgesehen und beurtheilt. Abends Professor Riemer, mit demselben das Gedicht »An den König die Muse«. Vorher die neusten Pariser Blumen, welche Münderloh vorher gesendet hatte, durchgesehen und einiges ausgewählt.
8. Nebenstehendes: Herrn Frommann das Gedicht zum 28. August. – Munda durch Schuchardt und John. Kleine Gedichte zu den Blumenbouquets. Herr Hofrath Voigt aus England zurückkommend. Einiges geordnet und vorbereitet. Mittags Herr Canzler von Müller, Hofrath[146] Voigt, Professor Riemer und Ruth Vogel. Hofrath Voigt erzählte von seiner englischen Reise und dem dortigen Aufenthalt gar manches Angenehme und Interessante. Nach Tische manches vorgezeigt. Abends Hofrath Meyer. Lasen in Ekendahls Geschichte des schwedischen Volks und Reichs. Nachher fuhr ich fort an Walter Scotts Napoleon.
9. Abschriften der Blumengedichte für den Frauenverein. Herr Genast von Leipzig referirend. Spazieren gefahren mit Fräulein Ulrike. Mittag für uns ohne weinen Sohn. Nachher fortgesetzte Betrachtung angekommener Kunstgegenstände. Abends Oberbaudirector Coudray. Die Umrisse der Münchner Gewerbeschule betrachtet. Sodann Dr. Eckermann, über Walter Scotts Napoleon. Ferner auch über die neusten Weltereignisse.
10. Mancherley Abschriften und Concepte. Sonstiges besorgt und vorbereitet. Spazieren gefahren mit Fräulein Ulrike. Mittag für uns. Abends Herr Hofrath Meyer.
11. Einiges an Faust. Um 11 Uhr die Frau Großherzogin Königliche Hoheit Halb 1 Uhr Frau von Staff. Nachher spazieren gefahren mit Wölfchen. Zu Tische Herr Hofrath Meyer. Nach Tische Herr Canzler von Müller. Abends Herr Professor. Riemer.
12. Abschrift von Faust. Herr von Bülow, Preußischer[147] Gesandter am Hofe zu London. Spazieren gefahren, eine Stunde im untern Garten bey sehr mildem Wetter. Mittags Dr. Eckermann. Unterhaltung über die neusten Gallica. Erwähnung der Geschenke zum Frauenverein. Abends Hofrath Meyer. Verhandlung über die ältere Kunstgeschichte besonders unter den ersten Kaisern.
13. Den siebenten Band von Walter Scotts Napoleon angefangen. Nächste Expedition vorbereitet. Den gestrigen empfangenen Freyburger Dom von Moller näher betrachtet. Die jungen Herrschaften Die Blumengeschenke an den Frauenverein gesendet. Spazieren gefahren mit Ulrike. Mittag für uns. Oberbaudirector Coudray. Wir lasen die Göttinger Rezension über die Münchner Gebäude. – An Herrn Canzler von Müller, mit einem Packet für München, enthaltend das Album für Herrn von Martius und 6 Medaillen.
14. Munda und Concepte der Expeditionen, auf sonstige Weise vielfaches vorgeschoben. Spazieren gefahren mit Ulriken. Einige Zeit im untersten Garten. Mittag Hofrath Meyer. Mit demselben die neuen Majolika durchgegangen und beurtheilt. Sonstiges verabredet. Herr Canzler von Müller, alles vorliegende durchgesprochen. Professor Riemer. Manches Literarische. Ebnerisches Kästchen vom Ende des 14. Jahrhunderts.[148]
15. Erster Bogen von Kunst und Alterthum von Jena. Frommannischer Vorschlag wegen einem anständigern Abdruck des Gedichtes. Mannigfaltige Concepte und Munda. Mittag die Herren Vogel und Riemer. Mit letzterem den ersten Bogen von Kunst und Alterthum besprochen. Abends für mich Walter Scotts Napoleon. Ingleichen die Manuscripte zu Kunst und Alterthum durchgesehen. – Herrn Frommann, das Göttlingische und Streckfußische Manuscript. Herrn Auctionator Weigel, im Namen Hofrath Meyers. An Elkan, Auftrag nach Leipzig.
16. Wurden früh vor Tagesanbruch Schillers Reliquien in der neuen fürstlichen Familiengruft niedergesetzt. Das dabey geführte Protocoll sagt das Weitere. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Staatsminister von Fritsch, den Akademischen Bibliotheksbericht. Herrn Geheimen Rath von Trützschler desgleichen nach Altenburg.-Hofrath Voigt zu kurzem Besuch. Sonstiges vorbereitet. Mittag Landesdirections-Rath Töpfer. Nach Tische, langes Gespräch über sittliche Gegenstände. Abends Oberbaudirector Coudray, die Function von heute früh besprochen. Sonstiges Vorseyende. Dr. Eckermann. Blieb länger. Besprach mit demselben die gegenwärtig hier sich aufhaltenden Engländer, ihre Beschäftigung und Talente.[149]
17. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Geheimen Hofrath von Cotta nach Stuttgart. – Für Kunst und Alterthum geordnet. Mittag Herr Oberbaudirector Coudray. Kunstsachen geordnet.
18. Nebenstehendes: An Frau Gräfin Henckel mit einer Rolle nach Merseburg. – Für Kunst und Alterthum vorgearbeitet in Concepten und Mundis, auch sonstiger Anordnung. Gräfin Julie Egloffstein, das Porträt der Frau Großherzogin besprechend. Mittag Herr Hofrath Meyer, wegen der nächsten Arbeiten. Abends Herr Canzler von Müller. Den Abdruck des Gedichts besprochen. Dazu Professor Riemer. Mit letzterem nachher die Revision durchgegangen. Einiges Poetische gelesen, revidirt und arrangirt.
19. Den 8. Theil von Walter Scotts Napoleon angefangen. Fortgesetzt die Redaction für Kunst und Alterthum. Herr von Gerstenbergk einige Naturalien von Altenburg bringend. Sendung vom Grafen Beust von Bonn, mexicanische Geognosie betreffend. Ingleichen von Straßburg Kupfer des Münsters. Ausgepackt und das sämmtliche betrachtet. Inspector Schütz von Berka. Seine Freude über die wohlausgestatteten Federn bezeugend. Mancherley über die Umstände des kleinen Städtchens besprochen. Die Mittheilung mehrerer Kunstblätter an Hofrath Meyer vorbereitet. Kam Dr. Eckermann, gleichfalls mit uns zu speisen.[150] War das Porträt von Serenissimo an Gräfin Julie geschickt und der Herzog von Urbino an seine alte Stelle gehängt worden. Nach Tische vielfaches Gespräch über weiblichen und männlichen Umgang und Geselligkeit. Abends mit Wölfchen. Ich fuhr fort am 8. Bande Walter Scotts Napoleon.
20. Die Lectüre fortgesetzt. Nebenstehendes: Herrn Hofrath Meyer, Brief des Grafen Cicognara der Frau Erbgroßherzogin übergeben. – Ein Exemplar Manzoni an die Frau Erbgroßherzogin. Schema dessen, was Hofrath Meyer zu Kunst und Alterthum übernimmt. Lobe's Prospect von Weimar, Betrachtung über den Unsinn, der aus dunklem Selbstgefühl und unbewußter Nachahmungsnothwendigkeit entsteht. Herr Hofrath Meyer zu Tische, mit welchem über den Complex der Rezensionen gesprochen worden. Abends Oberbaudirector Coudray. Eröffnete seine Absicht, kleine architektonische Risse von hier gefertigten Bauten herauszugeben. Skizze von dem fürstlichen Begräbniß. Nachher Walter Scotts Napoleon 7. Band.
21. Damit fortgefahren. Die vordern Zimmer geheizt. Möglichst Ordnung gemacht. Mit dem Tischler die fernere Aufstellung der Majolika besprochen. Zelters Bild aufgehängt. Mittag für uns. Setzte meine Betrachtungen fort. Abends Professor[151] Riemer. Interessante ästhetisch-kritische Gespräche, besonders Übersetzungen betreffend. Demoiselle Seidler hatte vorher einige Geschenke des Herrn Erbgroßherzogs fürs Museum gemeldet. Auch Urlaub erbeten zu einem Besuch in Jena.
22. Ordnung im letzten Zimmer. Sonstiges zum Schluß des Jahrs vorgesehen, weggearbeitet und vorbereitet. Einiges zu Faust. Mittag Professor Riemer und Töpfer. Auch Heinrich Nicolovius. Blieben bis gegen Abend. Hofrath Meyer über den Mangel des Geistreichen in der neuern bildenden Kunst. Sonstige bedeutende Resultate vieljähriger Betrachtungen. Unterhaltung mit Wölfchen bis in die Nacht. – Neuer Calender an Baumann in Jena.
23. An Faust vorgerückt. Anderes beseitigt. Um 12 Uhr Prinzeß Auguste mit ihrer Umgebung. Ward Heinrich Nicolovius präsentirt. Kamen mancherley Sendungen an. Mittag für uns. Abends Herr Canzler von Müller. Wurde die Angelegenheit Heinrich Müllers besprochen und manches andere auf den Augenblick Bezügliche. Nachts Napoleon von Walter Scott.
24. Kleine Gedichte für Freundinnen. Die Scenen zu Faust zur Abschrift redigirt. Manche Sendungen kamen an, von Alfred Nicolovius, ferner von Dresden Haus- und Garten-Ansichten. Ein großes Bücherpacket von London für Ottilien.[152] Bedeutend für mich The Foreign quarterly review No. II London. Die Rezensionen deutscher Werke von Hoffmann, Klingemann, Schulze betrachtet. Herr von Elsholtz sich als Director des Gothaischen Theaters ankündigend. Spazieren gefahren mit Ottilien. Mittags Heinrich Nicolovius. NB. Halb 1 Uhr Frau Großherzogin mannigfaltiges vorgewiesen. Sendung von Autographis von Herrn von Arnim. Abends fortgesetztes Lesen der gestrigen Werke. Später Unterhaltung mit Wölfchen.
25. In allem das Nächste fortgeführt. An Schuchardt über die englische Rezension von Hoffmanns Werken. Faust, fernere Abschrift an John. Mittag zu Tische von Waldungen, Töpfer und Eckermann. Unterhaltung bis spät am Abend. Herr Canzler von Müller. Ferner Professor Riemer, mit ihm die Geschichte des Übersetzens durchgegangen. – An Frau von Mandelsloh das Stammbuch. Herrn Hofrath Meyer das Amulett.
26. Berliner Gipsarbeiten von Rauch und Tieck. Brief von Iken und Cotta. Geheime Hofrath Helbig einen Brief von Gattaneo bringend. Übersetzung aus dem Englischen The Foreign quarterly Review. Verschiedene Betrachtungen in Bezug auf Kunst und Alterthum. Rechnungen bezahlt durch John. Mittag Nicolovius und Eckermann. Die[153] verschiedenen Übersetzungen, französische kamen zur Sprache. Heinrich nahm Abschied. Ich ersuchte ihn dringend seinen Herrn Vater zu einer Reise hierher zu bewegen. Abends Oberbaudirector Coudray. Manche Pariser Zustände, manches auf Baukunst Bezügliche, auch Literarisches durchgesprochen.
27. Kleine Gedichte. Brief an Carlyle John diktirt. Kam die Sendung an von Augsburg. Anderes besorgt und erwiedert. Die jungen Herrschaften; es ward von dem verwaisten Falkischen Institut gesprochen. Kamen Serenissimus dazu und blieben länger. Erzählten von Döbereiners Hierseyn einige physikalische besonders auch meteorologische Gegenstände. Mittag für uns. Abends Oberbaudirector Coudray. Sodann Wölfchen. Ich las die Geschichte des Berliner Theaters von Friedrich Schulz.
28. Gedichte zu den Neujahrsgeschenken. Die Packete besorgt. Die Expedition nach München vorbereitet. Dem Buchbinder einiges übergeben. Concepte zu morgender Absendung. War die Nachricht eingegangen, unsere Sendung an Manzoni sey glücklich angelangt und habe bey ihm und seinen Gönnern große Freude erregt. Faust zweyten Theil Concept und Mundum geordnet und geheftet. Die Novelle vorgenommen. Auch war das Protokoll des Hofamts-Secretarius wegen der[154] Bestattung Schillerischer Reliquien, sehr schicklich abgefaßt, bey mir eingereicht. Spazieren gefahren mit Hofrath Meyer und Wölfchen. Ersterer blieb zu Tische. Wir beredeten und besprachen das Vorliegende. Canzler von Müller. Besprach mit Ottilien die Holteiische Angelegenheit. Abends für mich. Die englischen Zeitschriften.
29. Nebenstehendes abgesendet: Herrn Reichel nach Augsburg. Herrn Professor Göttling. Mit Packet und einer Rolle. – Am Gedicht Gewonnenes ins Reine. Hofrath Vogel consultirt. Mit demselben über Naturwissenschaft überhaupt und Medizin im besondern. Umsicht wie das Nächste zu behandeln. Mittags die Herren von Fritsch, Lawrence, Vogel und Riemer. Ich speiste für mich und setzte die nothwendigsten Arbeiten fort. Abends Professor Riemer. Einige Concepte durchgegangen. Ältere aufgefundene Gedichte. Über Sprachen und Literaturen.
30. Einiges am Hauptgeschäft. Munda durch Schuchardt. Nebenstehendes: Herrn Canzler von Müller. Herrn Frommann nach Jena. Beyden Auszug aus einem Briefe Cattaneo's. – Quartal-Extrakt der unmittelbaren Anstalten eingereicht. Tabellarische Übersicht der italiänischen Dialecte in ihren Abweichungen von der Büchersprache, durch Professor Wolf. Blieb zu Mittage für mich. Ununterbrochen beschäftigt.[155] Abends Herr Canzler von Müller. Mittheilungen des Zwierleinischen Protokolls. Beschreibung des Bildes von Cornelius, den Untergang von Troja vorstellend. Kam Rath Vogel. Sodann Hofrath Meyer. Letzterer blieb. Kunstarbeiten verhandelt. Abgeredet ward zunächst.
31. Das Hauptgeschäft gefördert. Briefe für morgen mundirt und abgeschlossen. Die zweyte Lieferung an Ihro Königliche Hoheiten mit kleinen Gedichten. Tagebuch und Briefwechsel vorbereitet, Abschrift des Zwierleinischen Protokolls für Herrn Canzler. Für mich gespeist. Serenissimus und der Prinz von Barchfeld. Gegen Abend Herr Hofrath Soret. Sehr schöne kubische Crystallisationen Kochsalz auf einem Spane Holz bringend. Herr Canzler von Müller. Zuletzt Dr. Eckermann, welcher bis 9 Uhr blieb, literarische und sittliche Verhältnisse der jungen Engländer besprechend. Hatte im Laufe des Tags mit meinem Sohn über dessen Art das Französische anzugreifen ein angenehmes Gespräch. Nachts beschäftigte sich Wölfchen mancherlei Lieder im Takt halb singend vorzulesen, welches ihm nicht übel gelang.[156]
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