[309] 1. Schuchardten den Peter Vischer übergeben. Bey Facius einen Stempel bestellt. Anderes besorgt. Briefe und Absendungen für morgen. Einpackung von Büchern zu gleichem Zwecke. Baco von Verulam. Mittag für mich. Baco von Verulam ferner durchgesehen. Übersichten über verschiedenes Vorliegende durchgedacht. Canzler von Müller, einige Angelegenheiten vorbringend. – Herrn Hofbildhauer Rauch nach Berlin.
2. Ansuchen von dem Theater her, um Mittheilung des Prologs zu Hans Sachs. Denselben aufgesucht, auch die nach Berlin mitgetheilten Veränderungen nachgebracht. An Elkan die 155 Thaler gezahlt, wegen des Dresdener Kunstvereins. Mittag für mich. Abends Professor Riemer. Die Bedenklichkeiten bey Aufführung des Faust besprechend. Einige Concepte durchgesehen. Über die Diptychen und die Literatur derselben. Später Baco von Verulam für mich gelesen.
3. Nebenstehendes: Einiges Oberaufsichtliche. Herrn Professor Göttling die Einschaltung zum ersten Buche. An Färber die zur Crystallographie gehörigen Bücher. – Kam eine Sendung von der Heidelberger Engelmannischen Buchhandlung. Der erste Band Wanderjahre von Göttling zurück. Nachricht von Brand, wegen Absendung[309] der Medaillen. Verhältniß zu den fremden Literaturen durchgedacht. Ingleichen den allenfallsigen Inhalt des nächsten Stücks von Kunst und Alterthum. Mittag für mich allein, das zu dem ersten Theil der Wanderjahre noch Nöthige durchgedacht und disponirt. Gegen Abend Herr Hofrath Meyer, sodann Herr Soret. Scherz über die verzuckerten Cedraten, daraus entstandenes kleines Gedicht.
4. Prolog zum Hans Sachs abgeschrieben. Kam das Programm zur dritten Säcularfeyer der Bürgerschaftlichen Verfassung Hamburgs, welches ich zu lesen anfing. Sendung von Jügel durch Frau von Pogwisch. Abschluß der französischen Vorlesungen. Einschaltung in den ersten Theil der Wanderjahre. Mittag für mich. Französische Vorlesungen begonnen und fortgesetzt. Cousin, Villemain und Guizot. Verschiedene Abschriften. Abends freundlicher Brief von Herrn Soret. Herr Oberbaudirector Coudray.
5. Fortsetzung der französischen Vorlesungen. An den Wanderjahren fortgearbeitet. Nebenstehendes ausgefertigt: Monsieur Monsieur le Baron de Wolbock à Paris. – Herr Hofrath Vogel, seine fortgesetzten Arbeiten besprechend. Manches andere berichtigt. Lieber zeichnete an der Frucht des Anthe ricum comosum. Mittag für mich. In Cuviers Briefwechsel fortgelesen. Abends Professor[310] Riemer, wurden einige Gedichte durchgegangen und besprochen.
6. Gedicht zum Geburtstage des Professor Zelter. Geschäftssachen im Ganzen überlegt. Cuviers Correspondenz. Hofrath Meyer im Namen Ihro Kaiserlichen Hoheit. Quittungen berichtigt. Mittag Hofrath Vogel. Über medizinische Praxis und philosophische Theorie. Ottilie die Abenteuer des gestrigen Abends und des heutigen Morgens erzählend. Las den Cuvier zu Ende. Fing an zu lesen: La Russie, par Niellon-Gilbert.-Herrn Musikdirector Rungenhagen nach Berlin.
7. Nebenstehendes: Herrn Jügel nach Frankfurt. Mehrere Bestellungen. – Anderes fortgeschoben. La Russie weiter gelesen. Für Freunde einiges vorbereitet. Concepte diktirt. Mittag für mich. La Russie geendigt. Ingleichen Cuvier erster Theil. Baco von Verulam. Joachim Jungius; sein letztes Werk: Isagoge. Demoiselle Seidler schickte 30 Thaler für 6 Actien.
8. Cuvier zweiter Theil. Das verschiedene Vorliegende gefördert. Die Medaillen von Brand kamen an. Auch ein Brief von Herrn von Quandt. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Legte demselben die Wolbockische Sendung vor, welche geneigt aufgenommen wurde. Fuhr in meinen Arbeiten fort. Mittag für mich. Las weiter in Cuvier, im Biographe. Abends Herr Canzler[311] von Müller. Herr Soret. Zuletzt Hofrath Meyer. Letzterer blieb und wir lasen die Kunstgeschichte bis auf August zu Ende.
9. Baco von Verulam. Fortsetzung von später Lectüre von gestern Abend. Ferner die Gallica. Nebenstehendes: Herrn Jügel nach Frankfurt a. M., Herrn Banquier Elkan hier. Fräulein Seidler desgleichen. – Einiges andere gefördert. Um halb 11 Uhr die Frau Großherzogin Mutter. Panoramas und andere Zeichnungen bezüglich auf den Rhein und die in denselben fließenden Flüsse betreffend. Le Biographe. Mittags für mich. Französisches fortgesetzt. Abends Professor Riemer. Historical Sketches by Fellowes als Geschenk von Ihro Kaiserlichen Hoheit für Großherzogliche Bibliothek überbringend. Die Zeitschrift L'Eco betrachtet. Die Gedichte zu Zelters Geburtstag besprochen. Allgemeines Literarische. Anzuschaffende Bücher für Großherzogliche Bibliothek. In oben gedachtem englischen Werke gelesen.
10. Nebenstehendes: Herrn von Quandt nach Dresden. Herrn Dr. Weller in Jena. – Wegen Wolbocks Geschenk, Acten ajustirt und Bericht concipirt. Anderes vorbereitet, gestriges englisches Werk weiter gelesen. Mittag für mich. Cuviers Memoiren und Briefe 2. Theil geendigt. Abends Oberbaudirector Coudray. Scherzhafte[312] Villa Pliniana. Kirchners Angelegenheit durchgesprochen. Jenes englische Werk über Carl des Ersten Hinrichtung und was daraus folgt gleichfalls zu Ende gebracht.
11. Nebenstehendes absolvirt: Serenissimus, Bericht wegen von Wolbocks Geschenk. Verordnung an Rechnungsamtmann Lange, desgl. an Controleur Hoffmann, einen Vorschuß von 150 rh. betreffend. – Andere Sendungen näher bereitet durch Einpacken und Concipiren. Herr Geheime Hofrath Helbig wegen meteorologischen und andern Angelegenheiten. Cuviers Schriften und was davon anzuschaffen überdacht. Kam mein Porträt, von Stieler lithographirt. Mittags für mich. Angefangenes zu lesen fortgefahren. Dr. Eckermann in Reconvalescenz. In Gefolg dessen: Encyclopädisches Handbuch für practische Ärzte.
12. Verfolg genannten Buches. Nebenstehendes: Herrn Wilhelm Zahn nach Berlin. Herrn Collmann und Cons. London durch Herrn Fitzroy. – Anderes concipirt und schematisirt, und vorbereitet. Mittag für mich. Mancherley Lectüre abgeschlossen. Fischers physikalisches Lexicon, wegen verschiedener Artikel vorgesucht. Abends Herr Canzler von Müller. Darauf Professor Riemer.
13. Kam an die Boisseréesche neuste Sendung des Kölner Doms. Eine Sendung von Herrn von Cornelius[313] aus München; der Untergang von Troja, colorirt. Auch einige calquirt durchgezeichnete Köpfe. Eröffnete solche und betrachtete sie vorläufig in den vordem Zimmern. Geheime Hofrath Helbig, wegen des künstlich getriebenen Bronzeschildes auf Großherzoglicher Bibliothek. Promemoria deshalb. Mittag Herr Hofrath Vogel. Theoretisch praktische Gespräche. Las ich sodann mehrere Artikel in Fischers physikalischem Lexicon. Mein Sohn, ein schöngesticktes Meubel aus dem Frauenverein bringend. Oberbaudirector Coudray, Aufsatz wegen Kirchner. Notizen wegen der Belvederischen Bauten, desgleichen im Fürstenhaus. Dazu Hofrath Meyer, welcher länger blieb. Unterhaltung über verschiedenes. Besonders die Unzufriedenheiten über Grünlers Porträte, der doch immerfort beschäftigt wird.
14. Briefconcepte diktirt. Manches angeordnet und eingerichtet. Kam Nachricht von Lübeck, daß die Loderische Sendung nach Braunschweig abgegangen sey. Herr Staatsminister von Fritsch, die von Wolbockische Angelegenheit besprechend. Mittag für mich. Beschäftigte mich nachher mit dem verschiedenen Eingesendeten. Repertorium der Chemie von Brandes. Las in Rochlitzens neusten Sammlungen für ruhige Stunden. – Ein Päckchen mit Medaillen Herrn Motte, Libraire éditeur nach Paris.[314]
15. Nebenstehendes: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach München. – Rungenhagen giebt Nachricht von dem Zelterischen Geburtstagsfeste. Ich bereite die Sendung der Harmonica des Joachim Jungius für Zelter vor. Diktire fernere Briefe. Beschäftige mich mit botanischen Werken, besonders das Geschlecht Anthericum betreffend. Fuhr mit Ottilien spazieren. Hofrath Meyer speiste mit mir. Gegen Abend Fräulein Schopenhauer. Ihre Zustände durchgesprochen. Manches auf die Zukunft eingeleitet. Geologie des Herzogthums von Luxemburg von Lenz gesendet. Braunkohlenwerk bey Altenburg.
16. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter, Manuscript von Joachim Jungius Harmonica. Herrn Canzler von Müller, Rücksendung des Reinhardischen und Rochlitzischen Schreibens. – Um 12 Uhr Prinzeß Auguste und Frau von Hopffgarten. Bezahlung zweyer Posten an Elkan durch John. Das bronzene Schild auf die Geheime Canzley, wegen neuer Anregung des Herrn von Paris aus Augsburg. Tableau de la Mer Baltique. Mittag Dr. Eckermann. Über sein bisheriges Befinden und Studieren. Einige Aufträge demselben übergeben. Herr Canzler von Müller. Wegen Theilnahme an dem Leipziger Musenalmanach. Jubiläumsmedaille und Kästchen. Professor Riemer. Mittheilung manches Interessanten[315] aus seinen Collectaneen. Die Kinder gaben Herrn Fitzroy einen Abschiedsschmaus. Ich setzte das Lesen und Betrachten über die Ostsee bis in die Nacht fort.
17. Abschrift des Berichts wegen der Akademischen Bibliothek. Schema wegen Kirchners Reise. Das Werk über die Ostsee fortgelesen. Mit Hofrath Vogel über das Abscheiden des von Müllerischen Verwalters zu Bergern. Mittag für mich. Nachricht von Hofrath Meyers Krankheitsanfall. Nebenstehendes: Billet an Herrn Dr. Huschke, wegen Hofrath Meyer. – Gegen Abend Dr. Huschke, von Hofrath Meyers Zuständen Nachricht gebend. Den ersten Band des Ostseewesens ausgelesen.
18. Kam eine Sendung von Nees von Esenbeck. Nebenstehendes ausgefertigt: Serenissimo Bericht wegen des Etats der Akademischen Bibliothek. – Bericht und Promemoria wegen der Kirchnerischen Angelegenheit. Ward die norwegische Sendung ausgepackt und treffliche Krystallisationen gefunden. Herr Vandeper aus Dünkirchen nach Straßburg reisend. Fortgefahren in dem Auspacken der Mineralien. Brief von Zelter. Mittag für mich. Das von Nees von Esenbeck eingesendete Fuhlrottische botanische Werk durchgesehen. Abends Herr Soret einen Theil der norwegischen Mineralien ansehend und untersuchend.[316] Hofrath Meyers Übelbefinden, welches mich beunruhigte, schien sich wieder zu geben.
19. Geschichte der Hansa, in kurzem aber hinreichendem Vortrag mit Benutzung der Bemühungen des Hofrath Sartorius. Den 1. Theil der Wanderjahre zur Absendung vorbereitet. Der Mathematikus Kirchner erschien auf Verlangen und wurden seine Zustände mit ihm durchgesprochen. Die vorhandenen Exemplare der Ausgabe meiner Schriften wurden völlig berichtigt. Mittag für mich. Die norwegischen Mineralien weiter beachtet und geordnet. Ihro Hoheit der Großherzog. Professor Riemer. Verschiedenes durchgegangen und besprochen.
20. Den ersten Theil der Wanderjahre zum Abschluß revidirt. Deshalb nochmals an Professor Göttling geschrieben. Inspector Weise, mit ihm wegen der Militärbibliothek das Nächste besprochen. Hofmaler Macco, seine neue Zeichnung, den Sturz der Titanen, bringend. Sonstige möglichste Ordnung. Zu Mittag Hofrath Vogel. Wurde vieles durchgesprochen, sowohl bezüglich auf praktische Medizin als wissenschaftliche Verhältnisse. Blieb für mich. Las die neusten Branischen Journale. Setzte das Werk über das Baltische Meer fort. Ordnete ferner die norwegischen Mineralien. – Herrn Professor Göttling, den 2. Theil der Wanderjahre hinüber geschickt. Herrn Canzler[317] von Müller, wegen der Reinhardischen Mineraliensammlung und Erwiedrung deshalb.
21. Zum Hauptzweck manches gearbeitet. Herr Soret mit dem Prinzen. Besprach ich mit ersterem die Angelegenheit, deren die Frau Großherzogin erwähnt hatte. Besahen wir die norwegischen Mineralien in krystallographischen Beziehung durch. Mittag für mich. Las das Werk über das Baltische Meer hinaus. Gegen Abend Fräulein Ulrike, Herr Canzler, Oberbaudirector Coudray. –Herrn Grafen Reinhard durch Herrn Canzler von Müller. Danksagung wegen der Mineraliensendung.
22. Kamen die Exemplare der Schillerschen Correspondenz an. Ingleichen das Werk über das fünfundzwanzig-jährige Jubiläum der Universität Dorpat. Auch die von Börner in Leipzig angekündigten Kupferstiche. Der Graf Wielhorski. Mittag für mich. Die Actien-, zugleich Loos-Nummern kamen von Leipzig an. Ich betrachtete die angekommenen Zeichnungen etwas näher. Durchlas die mitgekommenen Cataloge. Bereitete manches vor. Hofrath Vogel auf eine Stunde. War von seiner fortschreitenden Arbeit die Rede, die Arzeneymittel in Kinderkrankheiten betreffend.
23. Am Hauptgeschäft fortgefahren. Nebenstehendes: Herrn Börner nach Leipzig. – Frau Großherzogin, Gräfin Henkel und Frau von Pogwisch.[318] Bouillons Werk, die antiken Statuen vorgewiesen. Mittag für mich. Die neuen Zeichnungen nochmals durchgesehen. Das nächste Bevorstehende überlegt und die Agenda notirt. Mein Sohn, einige muntere Geschichten erzählend, und an der Rembrandtischen Zeichnung theilnehmend. Hofrath Vogel, die Aufklärung des unangenehmen Verhältnisses meldend. Professor Riemer. Einiges aus älterer deutscher Prosa mittheilend, bey Gelegenheit des Handbuchs von Pischon.
24. Einiges zum Hauptzwecke. Die Austheilung der Actienbillette eingeleitet. Die nächsten Agenda geordnet. Medaillen in die Kapseln gebracht. Dr. Weller überlieferte das 10. Capitel und den 12. Band der kleinen Ausgabe von Seiten Professor Göttlings. Die Zeichnungen nochmals durchgeschaut und erwogen. Schreiben des Herrn von Gagern an Canzler von Müller ausgezogen. Mittag für mich mit Dr. Weller. Blieb bis gegen 6 Uhr, und wurden mancherley Publica und Privata durchgesprochen. Sodann die Christbescheerung angesehen. Das Bevorstehende durchgedacht und Nothwendiges aufgezeichnet. Besonders auch einige Künstlernamen im Füeßli aufgeschlagen und über merkwürdige Motive, welche die Zeichnungen darstellten und zu bedenken gaben. Kam eine Sendung von Dublin. Giesecke schickte willkommene Mineralien und den längst gewünschten[319] Barometerstand vom Februar 1825. – An Frau von Wolzogen, ein Exemplar der Schillerschen Correspondenz. An Professor Riemer, eine Stelle aus dem 2. Theile Wanderjahre.
25. Bereitete die Absendung des ersten Bandes Wanderjahre. Arbeitete einiges zum zweyten. Es meldeten sich ungarische Studirende, die ich leider nicht annehmen konnte. Auch brachte Herr von Froriep seine in Erfurt gehaltene Rede. Prinz Wilhelm war angekommen, hatte sich aber unterwegs durch einen Fall beschädigt. Die Enkel brachten einige Geschenke. Ich sendete an Hofrath Meyer die Leipziger Catalogen. Überlegte und richtete manches zurechte. Mittag für mich. Fortgefahren am Hauptgeschäfte. Abends Oberbaudirector Coudray. Erzählend von Wagners Abschiedsfeste. Canzler von Müller. Einiges zu Gunsten des Grafen Wielhorsky vorbringend. Unterhaltung über Herrn von Frorieps Andenken Serenissimi. Ich las weiter in der französischen Geschichte der Sprichwörter.
26. Am Hauptgeschäft gearbeitet. Einiges zu Aufklärung der unter den Zeichnungen genannten Meister vorgenommen. Einiges andere concipirt. Mittag für mich. Mehrere Concepte durchgegangen. Anderes eingeleitet. Geschichte der Sprüchwörter. Professor Riemer. Einige Aufsätze durchgegangen. Er theilte verschiedene kleine Gedichte[320] mit. Programm der vom Oberbaudirector Coudray angestellten Feyerlichkeit und Text dazu. – An Herrn Reichel nach Augsburg den 21. Band.
27. John mit Abschriften beschäftigt. Schuchardt mundirte Briefe und berichtigte die Actiensendung von Dresden. Ihro des Herrn Großherzogs und der Frau Großherzogin Königliche Hoheiten. Demoiselle Mazelet. Mittag für mich. Nach Tische zu der Gesellschaft, welche bey meinem Sohn gespeist hatte. Dr. Schneider, ein Reisender durch Ägypten, die Herren Kruse, Vogel, Töpfer und Gille. Nachher für mich die französische Geschichte der Sprüchwörter. Das Nächste bedacht. – Herrn Reichel nach Augsburg. An Conducteur Schrön, Dubliner Meteorologie, Gotha.
28. An den Wanderjahren redigirt. Briefe concipirt. Mittag für mich. Kam ein Portefeuille Zeichnungen von Herrn von Reutern. Ingleichen Sendung von Jügel. Du Commandement de la Cavalerie et de L'Equitation, ingleichen Guide de L'Enseignement Mutuel. Beyden etwas abzugewinnen gesucht.
29. Die gestrigen Arbeiten emsig fortgesetzt. Sendung von Herrn von Quandt. Die letzten Verhandlungen des Kunstvereins mittheilend. Sendung von Pohl, naturwissenschaftliches Werk. Von Dr. Meyer aus Minden schöne Versteinerungen. Zwey Porzellaintassen von Leipzig durch Vermittelung[321] des Herrn Canzler. Mittag Dr. Eckermann. Unterhaltung über die geordneten Einzelheiten und deren weitere zweckmäßige Redaction. Er theilte mit einen Brief von Carlyle, einen von Ampere, sie gaben Gelegenheit über englische und französische Tendenzen zu sprechen. Ich blieb für mich, mich nach den Lebensumständen der Magdalena de Pazzi umzusehen, bey Veranlassung einer neu acquirirten Zeichnung. Ferner ward Curtis durchgesehen, wegen einer Ferula. – Herrn Canzler von Müller, 6 Bronze- und eine Silbermedaille.
30. Nebenstehendes: Herrn Carl Jügel nach Frankfurt a. M. Herrn Joseph Rinald nach Cassel. An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart. Herrn Banquier Elkan hier. – Am Hauptgeschäft vorgerückt. Außerdem noch einiges concipirt und vorgearbeitet. Der Hofgärtner von Dornburg machte einen Besuch und dankte für den heiligen Christ. Mittag allein. Franklins Leben, neu ins französische übersetzt. Abends Professor Riemer. Die vorliegenden Concepte durchgegangen.
31. Kam der 2. Band der Wanderjahre von Jena. Das Einzuschaltende ward mundirt. Auch das Manuscript selbst durchgenommen und die nothwendigen Correcturen besorgt. Gegen Mittag Herr Hofrath Meyer. Besahen und beurtheilten[322] die Zeichnungen von Leipzig gesendet und besprachen manches andere. Las ich Franklins Leben weiter. Beachtete den zurückgekommenen 2. Theil der Wanderjahre. Hofrath Vogel. Oberbaudirector Coudray. Über das von ihm veranstaltete artige kleine Fest gesprochen. Obiges fortgesetzt.[323]
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