Biographie

Franz Grillparzer (Aquarell von Moritz Michael Daffinger, 1827)
Franz Grillparzer (Aquarell von Moritz Michael Daffinger, 1827)

1791

15. Januar: Franz Grillparzer wird in Wien als Sohn des Hof- und Gerichtsadvokaten Dr. Wenzel Grillparzer und seiner Frau Anna, geb. Sonnleithner, geboren.

1797

Grillparzer besucht die Josefstädter Hauptschule.

1801

Eintritt in das St.-Anna-Gymnasium (bis 1804).

1804

Besuch eines Obergymnasialkurses an der philosophischen Fakultät der Universität Wien (bis 1807).

Beginn der Tagebuchaufzeichnungen (bis 1871).

1807

Studium der Staats- und Rechtswissenschaft an der Universität Wien (bis 1811).

1808

Erste literarische Arbeiten: Lyrische Versuche und Beginn der Arbeit an dem Stück »Blanka von Kastilien« (fertig gestellt 1809 und uraufgeführt am 26.7.1858 am Volkstheater).

1809

10. November: Grillparzers Vater stirbt.

1810

Nach dem Tod des Vaters muss Grillparzer zum Lebensunterhalt der Familie beitragen und nimmt eine Stelle als Hauslehrer an.

1811

Arbeit an verschiedenen Dramen zu historischen Stoffen.

1812

Grillparzer wird Hofmeister bei Graf von Seilern-Aspang.

1813

Grillparzer arbeitet als unbezahlter Praktikant an der Hofbibliothek, bei der Zollverwaltung und bei der Hofkammer (bis 1815).

1815

Anstellung als Konzeptspraktikant bei der Hofkammer (der späteren Finanzkammer).

Bekanntschaft mit Graf Stadion, der seine literarische Arbeit unterstützt.

1816

Beginn der Freundschaft mit dem Dramaturg des Burgtheaters, Joseph Schreyvogel.

1817

31. Januar: Die Schicksalstragödie »Die Ahnfrau« wird im Theater an der Wien mit großem Erfolg beim Publikum aufgeführt, die Buchausgabe erscheint im gleichen Jahr.

Selbstmord des Bruders Adolf.

1818

21. April: Am Burgtheater Aufführung des 1817 in drei Wochen verfassten klassizistischen Dramas »Sappho«, das wieder ein großer Publikumserfolg wird. Die Buchausgabe erscheint im folgenden Jahr.

Grillparzer wird von Finanzminister Graf Stadion zum Theaterdichter des Burgtheaters ernannt (bis 1823).

Reisen mit der Mutter nach Bad Gastein und Lilienfeld.

1819

Selbstmord der Mutter.

Reise nach Triest, Venedig, Florenz, Rom und Neapel.

Mit dem Gedicht »Die Ruinen des Campo vacchino« erregt Grillparzer Anstoß, was ihm in der Folgezeit Schwierigkeiten mit der Zensur einbringt.

Tod des Grafen Stadion.

1820

Aufenthalt in Bad Gastein.

Bekanntschaft mit Katharina Fröhlich.

1821

26. und 27. März: Am Burgtheater wird die nach ausführlichem Studium antiker Schriftsteller entstandene Dramentrilogie »Das goldene Vließ« aufgeführt. Gedruckt wird das aus den Abteilungen »Der Gastfreund«, »Die Argonauten« und »Medea« bestehende Werk im darauffolgenden Jahr.

Verlobung mit Katharina Fröhlich.

1823

Grillparzer wird Konzipist der allgemeinen Hofkammer.

Zusammentreffen mit Ludwig van Beethoven.

1825

19. Februar: Das Burgtheater spielt Grillparzers historisches Drama »König Ottokar's Glück und Ende«, das im gleichen Jahr im Druck erscheint.

1826

Reise nach Prag, Dresden, Leipzig, Berlin, Weimar und München.

Zusammentreffen mit Ludwig Tieck in Dresden, Friedrich de la Motte Fouqué und Adelbert Chamisso in Berlin und mit Goethe im Weimar.

1828

28. Februar: Ein weiteres historisches Trauerspiel Grillparzers, »Ein treuer Diener seines Herrn«, das den »Heroismus der Pflichttreue« thematisiert, wird am Burgtheater inszeniert (Buchausgabe 1830).

1831

5. April: Das Burgtheater bringt das nach der antiken Sage von Hero und Leander verfasste Seelendrama »Des Meeres und der Liebe Wellen«. An diesem Stück hatte Grillparzer von 1819 bis 1829 gearbeitet, die Buchausgabe erscheint erst 1840.

1832

Grillparzer wird Direktor des Hofkammerarchivs (bis 1856).

1833

»Melusina« wird in Berlin uraufgeführt (Buchausgabe im gleichen Jahr).

1834

4. Oktober: Aufführung des dramatischen Märchens »Ein Traum, ein Leben« am Burgtheater. Es ist der letzte große Erfolg Grillparzers (Buchfassung 1840).

1836

Reise nach Paris, wo er Heinrich Heine und Ludwig Börne trifft, und nach London. Rückreise über Stuttgart, dort Treffen mit Ludwig Uhland und Gustav Schwab.

1838

6. März: Das in der Tradition des Wiener Volkstheaters stehende Lustspiel »Weh' dem, der lügt!« wird am Burgtheater gespielt (Buchausgabe 1840). Das Stück erweist sich als Misserfolg. Grillparzer zieht sich vom Theater zurück und veröffentlicht keine weiteren Dramen.

1843

Reise nach Preßburg, Budapest, Belgrad und Griechenland.

1846

Bekanntschaft mit Joseph von Eichendorff, der sich für einige Monate in Wien aufhält.

1847

Reise nach Hamburg und Berlin.

»Der arme Spielmann«, eine Künstlernovelle mit autobiographischen Zügen, an der Grillparzer seit 1831 gearbeitet hatte, erscheint in dem Taschenbuch »Iris« für 1848.

Grillparzer wird zum Mitglied der Wiener Akademie der Wissenschaften berufen.

1849

Umzug in die Wohnung der »ewigen Braut« Katharina Fröhlich und ihrer Schwestern.

1853

Beginn der Arbeit an der Autobiographie (bis 1854).

1856

Grillparzer wird pensioniert und erhält den Titel eines Hofrats.

1859

Grillparzer erhält die Ehrendoktorwürde der Universitäten Wien und Leipzig.

1861

Er wird in das österreichische Herrenhaus berufen.

1864

Die Stadt Wien ernennt Grillparzer zum Ehrenbürger.

1866

Mit seinem Testament macht Grillparzer Katharina Fröhlich zur Alleinerbin und Nachlassverwalterin.

1872

21. Januar: Grillparzer stirbt in Wien.

Kurz nach seinem Tod erscheinen die »Gedichte« sowie das Trauerspiel »Libussa« (Uraufführung 1874 am Burgtheater).

Die Ausgabe der »Sämmtlichen Werke« (16 Bände, 1872–88) wird veröffentlicht.

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Frau Beate und ihr Sohn

Frau Beate und ihr Sohn

Beate Heinold lebt seit dem Tode ihres Mannes allein mit ihrem Sohn Hugo in einer Villa am See und versucht, ihn vor möglichen erotischen Abenteuern abzuschirmen. Indes gibt sie selbst dem Werben des jungen Fritz, einem Schulfreund von Hugo, nach und verliert sich zwischen erotischen Wunschvorstellungen, Schuld- und Schamgefühlen.

64 Seiten, 5.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.

428 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon