157. Grinkenschmidt

[184] In den Detterberge, drei Stunden von Mönster, do wuhrnde vor ollen Tieden en wilden Man, de hedde Grinkenschmidt, un de lag in en deip Lok unner de Erde, dat is nu ganz met Greß und Strüker bewassen; men man kann doch noch seihn, wo et west ist. In düt Lok hadde he siene Schmiede, un he mock so eislike rohre Saken, de duerden ewig, un siene Schlörter konn[184] kien Mensk orpenkriegen sonner Schlürtel. An de Kerkendöhr to Nienberge sall auk en Schlott von em sien, do sind de Deiwe all vör west, men se könnt et nicht toschande maken. Wenn der denn ne Hochtied was, queimen de Bueren und lenden von Grinken en Spitt, do mosten se em en Broden vör gierwen. Kam auk es en Buer vör dat Lok und sede: »Grinkenschmidt, giff mi en Spitt.« – »Krigst kien Spitt, giff mi en Broden.« – »Krigst kienen Broden, holt dien Spitt.« Do word Grinken so hellig aße der to un reep: »Wahr du, dat ik kienen Broden nierme.« De Buer gonk den Berg enbilink no sien Hues, do lag sien beste Perd in en Stall, un en Been was em utrierten, dat was Grinkenschmidt sien Broden1.

Fußnoten

1 Wuhrnde, nierme, utrierten: wohnte, nehme, ausgerissen; eislike rohr: sehr rar; sonner: ohne; Spitt: Spieß; Broden: Braten; so hellig aße der to: so böse als möglich; enbilink: entlang.


Quelle:
Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsche Sagen. Zwei Bände in einem Band. München [1965], S. 184-185.
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