4. Twee Leefsten

[163] Wat kloppt dar an min Finsterschiv,

Wat kloppt dar anne Rut?

»Nu mak mal op, du Leefste min,

Un kik mal ęben ut!«


Och nę, och nę, dat do ik ni,

Dar weiht son kolen Wind.

»Mak du man op en Ogenblick,

Du büst min hartleef Kind.«


»Mak du man op un lat mi in,

Man op en Ogenblick!«

Och nę, min Vader host un wakt,

Min Moder hört uns glik.[163]


»So treck di an un kumm mal rut

Un kumm mal na den Garn!«

Och nę, ik heff en Annern leef,

So leef al vęle Jahrn!


»Un hest du lang en Annern leef,

Den slog ik ęben dot,

Denn ga man achtern Karkhof lank,

Dar liggt he in sin Blot!«


Un as se achtern Karkhof keem,

Do lęv he al ni mehr.

»Och Vader, grav uns Beid en Kul

Hier inne kole Eer!« –


Dar is en Graff int gröne Gras,

– De Rosen blömt so roth, –

Dar liggt twee Leefsten bi enann'

Truleef bet in den Dod.[164]


Quelle:
Klaus Groth: Quickborn. Volksleben in plattdeutschen Gedichten, Berlin 1968, S. 163-165.
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