709. Der Name von Werden.825

[680] Der h. Ludgerus ist auf seinen Zügen mit seinen Begleitern auch in die Gegend gekommen, wo jetzt Werden liegt, und dieselbe hat ihm trefflich gefallen, so daß er gesagt hat, hier werde noch einmal eine große Stadt erstehen. Als ihn einer seiner Begleiter gefragt hat, wie das wohl geschehen möge, da ja kaum ein Haus hier stehe, hat er gesagt: »Was nicht ist, kann noch werden«, und darum hat man die nachher entstandene Stadt Werden genannt. Diese hat sich aber um deshalb bald ansehnlich vergrößert, weil der heilige Mann, ehe er gestorben ist, befohlen hat, man solle seinen Sarg von zwei Ochsen fortziehen lassen und ihn da begraben, wo sie stehen blieben. Die Ochsen sind darauf mit dem Leichnam aufgebrochen und haben ihn nach Werden gebracht; hier hat sich aber plötzlich eine Stimme hören lassen, die gesprochen hat: »Hier will ich ruhen!« Da hat man den Heiligen dort begraben, und seine Prophezeiung ist eingetroffen und Werden eine ansehnliche Stadt geworden.

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S. Kuhn Bd. I. S. 96. Stahl, Westfäl. Sagen Th. I. S. 99.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 680-681.
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