100. Der Zauberer mit den Erbsen.

[111] (Nach Lercheimer S. 48.)


Gegen Ende des 16. Jahrhunderts war ein Zauberer zu Cölln, den hat ein Graf von Sch. zu sich zu Gaste gebeten. Als nun zuletzt neben andern Delikatessen auch Zuckererbsen auf die Tafel kamen, da zeigte der Zauberer den Gästen zu Gefallen vor ihnen seine Kunst also: Er hieß einen jeden der Gäste, so viel ihrer da um ihn saßen, auf die Erbsen, wie sie in der Schüssel waren, sehen und sie anstarren, gleich viel, welche ein jeder wolle, und sich dieselbe merken. Dann wolle er einem jeden nach einander die zeigen, auf welche er sein Augenmerk gerichtet. Und er that so wie er geredet hatte, zeigte und sagte einem Jeden am Tische: Hier ist die, auf welche Du siehst, und irrte sich bei keiner.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 111.
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