Zehnter Auftritt

[26] Eisenstein. Falke. Rosalinde.


ROSALINDE mit einem zerrissenen Rock und alten Hut blickt erstaunt auf die Tanzenden. Was ist denn das?

EISENSTEIN, FALKE unterbrechen den Tanz.

ROSALINDE. Was treibt ihr denn, meine Herrn?

FALKE etwas verlegen. Nicht wahr, das ist mir gelungen?

EISENSTEIN. Er hat mich getröstet.

FALKE. Eine schwierige Aufgabe, aber ich habe sie glücklich gelöst.

EISENSTEIN. Jawohl, ich gehe jetzt in meinen Arrest, als ob ich zu einem Lustgelage ginge!

FALKE. Was bringen Sie uns denn da, gnädige Frau?

ROSALINDE. Die Toilette für unseren Arrestanten. Drückt Eisenstein den Hut auf den Kopf. Ist dir der Hut recht?

EISENSTEIN schleudert den Hut fort. Warum nicht gar! Willst du denn einen Räuber aus mir machen?

ROSALINDE. Aber du befahlst ja Adele ...

FALKE nimmt den Rock. Und dieser Kittel! Wenn du den anlegst, läßt dich der Gefängnisdirektor gleich mit 25 bewillkommnen![26]

ROSALINDE erschrocken. Himmel!

FALKE greift nach seinem Hute. Gnädige Frau ...

ROSALINDE. Sie wollen uns schon verlassen?

FALKE. Es ist schon spät, und ich will dem Gefängnisdirektor, Herrn Frank, seinen neuen Hausgenossen anmelden. Ich werde dich dort erwarten, Freund Eisenstein! Ab.

EISENSTEIN ruft ihm nach. Meine Empfehlung an die Ratten!


Quelle:
Johann Strauß: Die Fledermaus. Text nach H. Meilhac und L. Halévy von C. Haffner und Richard Genée, Stuttgart 1976, S. 26-27.
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