[275] Liberata. Alphonsus.
ALPHONSUS.
Glückzu mein Augen-Trost! Wie so bestürtzt mein Kind?
Wie daß ein Nebel sich in jhren Sonnen findt?
Hat etwan jhre Brust ein herber Traum beschwehret?
Sie melde was Sie drückt / was Sorgen Jhr gewehret
Und jhren zarten Sinn auß seiner Ruhstadt reißt /
Denn jhre Traurigkeit betrübt auch meinen Geist!
LIBERATA.
Daß Eure Majestät auß Väterlicher Liebe /
Warumb deß Kummers Last mein schmachtend Hertz betrübe /
Genädigst wissen wil / darfür erstatt' ich Danck
Jn Demuths-voller Pflicht; Der dreyen Printzen Zanck
Umb meine Gegenhuld / die offters sich erkühnen
Mit jhrer Gegenwart mich ärmste zu bedienen /
Erweckt mir solchen Schmertz / so daß ich lieber wollt'[275]
Jn einer Wüsten seyn / als Perlen-reiches Gold
Jns Königes Pallast auff meinen Gliedern tragen!
ALPHONSUS.
Prinzeß Sie stelle ein die Seufftzer-reichen Klagen
Und sehe nur auff mich als jhren besten Freund
Jn dieser gantzen Welt / ders treulich mit Jhr meint /
Der wird auch diesem Werck und schwehren Liebes-Sachen /
So wahr ich Vater bin! Ein glücklich Ende machen.