[337] ARIMANTES.
Ach unverhoffte Qval! Ach Arimantes! Ach!
Wie wird mein Hertze doch bekämpfft von Lieb und Rach!
Rach' und auch Libe sind jtzt meine Kärckermeister /
So mich mehr peinigen als alle Höllen-Geister!
Sol mich ein Weibes-Bild entwaffnen und zugleich
Mit dem entblößten Stahl mir einen scharffen Streich
Zu geben trotzig dreun? Solln schwache Frauen-Hände
Dem Printzen / dessen Ruhm vom Auffgang biß zum Ende
Der Sonnen sich erstreckt / so einen Schimpff anthun?
Jhr grossen Götter Jhr! Mein Geist kan hir nicht ruhn!
Sol Lib' und Rache dann mich unauffhörlich plagen?
Solln diese Nattern mir die Seele stets durchnagen
Biß mich der dürre Todt mit seinem Stahl begrüßt?
Nein Arimantes! Nein! Ein solches Leben ist
Viel ärger alß der Todt! Es ist kein ander Mittel
Alß daß Verzweiflung mir den blassen Sterbekittel
Umb meine Glieder leg' und stürtze in die Ruh.
Jdoch eh Arimant die Augen drücket zu /
So sol Canidia / weil Sie mich hintergangen /
Durch disen scharffen Dolch verdienten Lohn empfangen!