[498] Terra fremat, regna alta crepent, ruat orbis & ereus,
Cui comes est Christus nulla ruina nocet.
[498] Diodorus Siculus schreibt lib. 3. antiqvit. daß hinter Arabia Leute gefunden worden / so zertheilte Zungen gehabt / und mit vollkommener Sprach mit zweyen unterschiedenen Menschen auff einmahl reden könnten / auff alle Fragen ihnen red und antwort geben. Flitner pag. 288.
Anno Christi 1642. Monats Decemb. hat man zwischen Gran und Ofen fünff grosse feurige Kugein gegen einander schlessen gesehen / daraus endlichen eine menge Volcks erschienen / und hat man ein gethön der Trompeter und Trommelschläger gehöret so Lerm gemachet und zum March geblasen / der Himmel sich auch in unterschiedene Farben verändert / ein Salve nach dem andern aus Mußqveten gehöret worden / als wenn zwey starcke Heer gegen einander stritten / so bey 3. Stunden gewehret / folgendes Tages hat es zu Ofen Pley und Zien geregnet / auch eine grose menge Fisch sich sehen lassen / welche alle die Köpffe über sich hinaus gerecket / dergleichen Manier sich auch vorher einmal hätte sehen lassen / als der Türck Gran einbekommen. R.
Anno Christi 1643. hat sich Monats Augusti zu Brinn in Mähren der Himmel auffgethan / darinnen zwey Heer gesehen worden / welche auff zwo Stund mit einander scharmitziret / darüber endlich ein Gottes-Wetter entstanden / so in einen Thurm deß Schlosses geschlagen / die Stadt-Maner auff 6. elen eingefallen / hernach grose schwartze Vögel gekommen /[499] so jämmerlich geschrieren / und sich auff die Häuser in der Stadt gesetzet haben. R.
Vor Christi Geburt 88. sind alle zahme Wilde-Thier von Hunden / Katzen / Rindern / Pferden und Gänsen von den Menschen aus den Dörffern hinweg /in Syrten in die Wildnüß entlaussen / mit grausamen großen Geschrey / ist auch aus dem Brot Blut geflossen / und aus einem Berg Feuer gesprungen. Zeitbuch pag. 355.
Vor Christi Geburt 85. haben Mäuß und Raben ihre junge wieder gefressen / und in der Lufft hat man Posaunen blasen gehöret / darüber sehr viel Leute unsinnig worden sind. Zeit b. pag. 357.
Certa vides capite hor instantis signa ruina.
Anno Christi 1239. sind Kinder gebohren worden / so 14. Tag in Mutterleib vorher hefftig geweinet haben / und als ein Jüd in Hispanien seinen Weinberg erweitern wollen / hat er ein Gewölb angetroffen darinnen ein Buch gefunden / welches auff Eichbaum bletter geschrieben war / darinnen stund / daß die Welt solte 6000. Jahr wären und im letztern 2000. Jahren solte Christus gebohren werden / darauff er sich denn tauffen lassen und ein Christ worden. Francus. Petrus Messiæ.
Anno Christi 1549. ist zu Braunschweig Blut aus der Erden herfür geqvollen und hat eine Schlang geredet[500] und gewolt / daß man ihrer keiner tödten solte /denn sie wären Gottes Straff. Fincelius. Lycosthenes.
Anno Christi 1551. schwitzete Blut aus einem Crucifix zu Bernburg es floß auch in Sachsen und Frankenland and Blut / zu Rasenburg in Thüringen fiel Feuer vom Himmel / der Teuffel nam auch ein Weib wegen Fluchens vom Pfingst-Bier hinweg und erwürgete fünff vollsäuffer davon im Capitel deß Vogelschiessens vorher auch etwas berühet worden. Chytræus. Sleidanus.
Heute schön / roth / gesund und starck /
Morgen heßlich kranck und im Sarck /
Heut ist der Mensch roth / wie ein Roß /
Sihe Morgen ist er nackt / bloß /
Heute jung / auch gesund und Reich /
Morgen schwach / kranck und ein todt Leich /
Heute heßlich / morgen greßlich /
Heute beym Menschen lieb und werth.
Morgen verscharret in die Erd /
Heute wir stehn / morgen vergehn.
Zu Basel stirbt ein Bütners Gesell / welcher deß Nachts hernach wieder auffsteht von der Baar / klagt /es friere ihn / lauffet ins Bett / holt ihm ein Küssen /legts auff die Baar / und lägt sich mit dem Häupt drauff. Credite mortales morti mors mortis ademit mortem morte sua. Spangenberger. Fincelius. Curæus.[501]
Im Würtenberger Land kam vor kurtzen Jahren eine Meil von Studgart ein schöner Knab zu einem Rebman / sagt zu ihm er solte den Fürsten anmahnen / daß er die Laster straffete und die Leut zur Buß vermahnete / sonst würd es durch Gottes verhängnüß im Lande übel hergeben / dessen zum Warzeichen haben über 100. Reben im Weinberg Blut geschwitzet. Geschehen Anno Christi 1648. R.
Eben dieses Jahrs ist zu Meeldorff in Dietmarschen ein Kind gebohren worden / welches eine Türckischen Bund auff dem Kopff gehabt / und an der Seiten deß Leibs einen Türckischen Sebel / hielte in der Hand auch etwas. R.
Anno Christi 541. sind in Franckreich am H. Oster-Tag viel Wunder geschehen / es ließ sich ein Comet sehen / der Himmel war gantz feurig / es fielen Blutstropffen aus den Wolcken auff der Menschen Kleider / und ward ein Hauß innenwendig aller mit Blut besprützet. Chron. Luth.
Anno Christi 1149. hat das Gottes-Wetter einen Pfaffen vor dem Altar / als er die Meß celebrirt zu todt geschlagen. Chr. Luth.
Anno Christi 1199. ist das Sacrament zum H. Creutz zu Augspurg in Fleisch verwandelt worden /darzu Vllrich Marschall von Rechberg ein silbern Gefäß machen lassen / darein solches gethan worden. Chron. Luth.
[502] Anno Christi 1648. ließ sich zu Londen in Schonen Abends 7. Vhr an der H. drey Könige Abend ein so heller Schein sehen / als wenn die Sonne am kläresten schiene / und sahe man zwey Kriegs-Heer von Osten in Westen hart gegen einander ziehen / erstlich Pickenirer / hernach Mußqvetirer / und bey iedem Troppe eine Blutfahnen / darbey that sich ein starcker Thurm herfür / darauff ein gekrönter Mann stund / als dieses verschwand / liessen sich zwo Schiffsflotten greulich und schrecklich ansehen. R.
Anno Christi 700. hat es in Campanien Gersten und Korn / wie auch Anno Christi 722. zu Neapolis Korn / Gerst und Weitz geregnet. Zeitb. im 16.
Anno Christi 1125. ist abermals alles zahme Vieh von Menschen in die Wälder gelauffen / aus Städten /Märckten und Dörffern / drauff grosser Hunger erfolget / daß auch Graff Carl von Flandern das Vier bräuen einstellete / wurd auch von einem Weib im Dorff Thullenfeld ein Knäblein gebohren / so zerschwollene Bein hatte / daraus als sie auffsprangen Weitz / Gersten / Hafer und Korn gefallen. Büntiger.
Ein Weib gehet Anno Christi 1098. zwey Jahr mit einem Kind in Böhmen schwanger und so bald das Kind gebohren worden / fähet es an zu reden / drauff groß Sterben und Gewässer erfolget ist. Zeitbuch im 19.
Anno Christi 1044. war in Normandei eine solche Wunder-Geburt gebohren / welche 2 Köpff 2. Mäuler /[503] 2. Nasen / aber nur einen Ausgang gehabt / haben einander angelacht / als aber das eine gestorben und mit grossem Gestanck an deß andern Leib abgefaulet / ist endlich das andere auch abgestorben / haben 3 Jahr beysammen gelebet. Jovius.
Anno Christi 1648. ist zu Edenburg eine schwartze Kugel vom Himmel gefallen / und darauff verschwunden / man hat auch ein Türckisches und Vngarisches Kriegs-Volck mit einander streiten gesehen. In der Insel Wicht in Engelland haben sich ein grosser hauffen Vogel unter einander gebissen / welche man Kärn weiß hernach wegfahren müssen. R.
Quot campo flores, tot sunt in campo dolores.
Zu Nebra in Thüringen war eines Schusters Kind mit grosen Krachen gebohren / da fuhr etwas feuriges in der Stuben herumb / verbrante Mutter und Kind. Fincelius.
In China thäte sich das Erdreich von einander / und fiel Feuer vom Himmel / verzehrete viel Städt und Leut / es schoß auch ein Wasser-Strom aus der Erden und ersäuffte 36. Städt. Zeitb. im 24.
Anno Christi 1590. regnete es in Oesterreich Korn und Blut / bey Prag gieng ein armer Man hinaus in Dorff Stozobos la Nicol Kuhn genant / wil einen Karn mit Laim graben / und ümb 6. Pfenning verkauffen /da befindet er / daß es gut und tüchtig Meel ist / läst den Kindern Brot draus backen / wie dann[504] auch andere arme Leut gethan haben / aber den Spöttern ist es zu nichte worden / es wurd auch solch Meel dem Keyser zugeschicket. Chytræus. Fabricius. Dresserus.
In der Schlesien wechset einem Knaben 7. Jahr alt ein güldener Backenzahn in seinē Munde / und fallen ihm darüber die andern Zähn alle aus / der Zahn war von guten Vngarischen Gold. Zeitbuch Nicolai im 24.
Anno Christi 1597. wurden in Spanien von einer Kuh zwey ledendige Kinder ein Knab und Mägdlein gebohren. Zeitb. im 24.
Anno Christi 1136. fiel in Engelland Feuer vom Himmel / schoß auch aus der Erben Feuer gegen dem Himmel / dardurch viel Städt und Dörffer angezündet wurden und verbrennet / es ersoffen auch im Niederland viel Städ Märckt und Dörffer / und folgete ein schreckliches Erdbeben darauff / in der Graffschafft Namutz floß auch Blut aus einem auffgeschnittenen Laib Brot. Bonfinius. Siegebertus. Hagecius.
Anno Christi 1283. sol zu Prag aus einem höltzernen Crucifix Blut geflossen haben. Hagecius.
Anno Christi 1532. wurden im Gtzschlande 40. Drachen ümbher fliegent gesehen / stunde auch über der Stadt Münster ein reysiger Reuter / und zu Breiten burg erwürgete ein schwanger Weib ihren Mann /saltzete ihn ein / wurde aber hernach solcher[505] Vbelthat wegen vermauert. Hondorsius. Jovius.
Anno Christi 1546. floß in Vngarn aus einem Weintrauben Blut / stunde das Meer und der Jordan trucken / ließ sich auch in Schweitzerland am Himmel ein Gesicht sehen wie ein Ochs / aus dessen Maul Feuer auff die Erden fiel / und mit zweyen Löwen hefftig kempffen thät / in Franckenland gebahr ein Weib ein Kind / daß ein Messer in dem Leib stecken hätt. Ghonneyer. Fincelius.
Namqve datum paucis diserimen noscere verum.
Es wurd auff eine Zeit eine Hirnschal ausgegraben /einem Vaß groß / da man es wollen mit Händen an greiffen / ist es zerfallen. Münsterus.
Anno Christi 491. sind in Portugal am Fluß Mineo etliche Fisch gefangen worden / drauff die Zahl nach deß HERREN Christi Geburt sol gestanden seyn. Sigebertus. Crantzius.
Anno Christi 1648. sind in Dietmarsen 3. Circkel neben einander / und in denselbigen sechs Sonnen gesehen worden / zwischen denen Sonnen ein Blutrothes Creutz / unter der Sonnen aber zur lincken Hand ein schwartzer Sarg und Todten-Baar. R.
Denn 17. Jan. Anno 1648. ist zu Glück stadt in Holstein eine Feuer-Kugel vom Himmel gefallen / so grossen hellen Schein von sich geben / daß man die[506] gantze Stad sehen können / endlich ist sie mit grossen Krachen und Knall verloschen. R.
Buchempfehlung
Der junge Vagabund Florin kann dem Grafen Schwarzenberg während einer Jagd das Leben retten und begleitet ihn als Gast auf sein Schloß. Dort lernt er Juliane, die Tochter des Grafen, kennen, die aber ist mit Eduard von Usingen verlobt. Ob das gut geht?
134 Seiten, 7.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.
456 Seiten, 16.80 Euro