[531] Utilis Appendix.

Anhang oder nützliche Zugab dieses Rosengartens /bestehent in schönen Geistlichen und Weltlichen Denck-Sprüchen / welche als liebliche Blumen hin und wieder abgepflocket und zusammen getragen /weiln noch etliche Blätlein leer gewesen. So nun unter diesen mercklichen Sprüchen eine Zeil zu finden /welche etwa bey einem verständigen einen heiligen Gedancken erwecken möchte / so wird diese Arbeit und Zugab nach dem gemeinen Sprich-Wort das beste von mir geachtet werden. Historiæ namque delectationis, hæ vero norabiles sententiæ, utilitatis calculum, merehuntur.


A.

Anfechtung und Creutz zu überwinden / sol dieses unser höchster Trost seyn / daß Gott bey uns gegenwertig ist / denn er spricht selbst / ich bin bey ihm in der Noth.

[531] Armuth wuchert den Himmel / Geitz aber die Höll.

Aergernüß ist ein schändliches Laster / der es begehet fället in Gottes Vngnad / auch ewige Straff / wo er sich nicht erkennet.

Armuth ist das höchste Reichthumb / entgegen das Reichthumb dieser Welt die höchste Armuth /derwegen die Armen selig sind / denn das Himmelreich ist ihr.

Abwendung von Sünden ist eine Zuwendung zu Gottes Güt und Väterlicher Huld und Gnade.

Augen- und Hertzens-Lust deß Menschen gegen GOTT ist / so wir mit Andacht beten / lesen und singen / und uns aller jrrdischen Handel entschlagen / so wir aber das widrige thun / vermessen wir uns GOtt und der Welt zugleich zu dienen / so nicht seyn kan.

Abendlicht anschauen und betrachten / ist eine Vorbildung deß Abends dieser Welt / daß bald die Finsternüß aller Boßheit vergehen / und das klare Licht der Sonnen der Gerechtigkeit angezündet werden wird.

Aberglaub deß Menschen verderbt Sinn und Gemüth / bringt ihn zur verachtung Gottes / erweckt einbildungen und führt ihn zu deß Sathans Reich.

Abfall von Gott ist ein Gang zum verderben / verlierung deß Himmelreichs und seiner selbst förderung zur höllischen Pein.
[532]

B.

Böses erwehlen / aus unverstand vor gutes / ist ein Zeichen Göttlicher ungnaden.

Brunnen deß Heils läst keinen dürstenten Sünder verschmachten / wenn er in der Noth zu ihm schreyet.

Buß-Thränen deß lieben Gebets in wahrer Reu sind das süsse Hertz-Wasser / welches alle Krafftlose und durstige Seelen erqvickt.

Bald von Sünden ablassen ist bald zum schmalen Steig deß ewigen lebens sich wenden und GOtt begehren anzuschauen.

Barmhertzigkeit dem Nechsten erweisen / errettet vom Tod / erlanget Gottes Huld / und macht das nothleidende Hertzen durch ihre Vorbitt ihm bey Gott zum Himmel bringen. Barmhertzig seyn / ist so viel gesagt / als ein warmes Hertz haben.

Bauen und trauen auff Gottes unschuld und herben Tod / errettet den Sünder von Pein und Schuld.


C.

Christi Leben und Reich bestehet ewig / dargegen vergehen alle Geschöpff auff dieser Welt und Erden.

[533] Creutz-Weg ist der beste Weg und Steig so uns zum Himmel führet / damit wir nicht die höllischen Wege gehen.

Creutz-Wegsgang muß nicht aus den Augen gesetzet werden / daß man wolte ümbkehren etwas aus seinem Hausse zu holen / sondern man muß denselben gestracks vor sich gehen / im wird uns denn nichts mangeln / sondern auff diesen Weg alles zum besten dienen.

Christenthumb bestehet in erkentnüß Gottes seiner Gnad und gottseliger übung.


D.

Demuth gegen Gott bringet Erhöhung / bewahrer und beschirmt uns vor den Teuffel auch allen leiblichen Feinden / daher grosse Herren müssen von sich schreiben / Wir von Gottes Gnäden / und ist Christi Exempel uns ein Fürbild derselben. Demuth gegen Geistlicher und Weltlicher Obrigkeit erhebt Lob und Ruhm.

Demuth und Liebe sind Geschwister Kinder / an welchen der liebe GOTT seine Liebe siehet auch seines Hertzens-Lust.

Demuth gegen Gott ist der Grund-Stein / darauff das liebe Gebet fundiret wird / und wenn solche weicht / so fället das andere alles dahin.

[534] Dürfftige Leute werden durchs Gebeth und Hoffnung in Gott reich gemacht.


E.

Ehren-Kron deß lieben GOTTES ist ewig drumb wir in Roth und Elend desto hertzhaffter das vergängliche Leiden tragen sollen / denn denen die Gott lieben muß doch alles zum besten dienen.

Einigkeit ist wenn GOTT Christliche Hertzen in Fried und Eintracht erhält / keine strittigkeir unter ihnen erwachsen lässet / welches dann vor eine sondere Gutthat GOTTES zu erkennen / und ihm darfür zudancken.

Ehre der Welt sollen wir anders nicht ansehen und halten / als einen Rauch den der Wind vertreibet und als eine Blum so plötzlichen verwelcket.

Erhörung bringet von Gott zu weg was dem Menschen nütz ist / wo nur das Gebet aus Glauben gegangen / wo aber keine Erhörung erfolget / so ist sein bitten ihm nicht nütz gewesen.

Ehre der Welt ist der Seelen gröster Schad / unehre aber Gottes wegen erhebt den Menschen zur höchsten glückseligkeit und vollkommenheit.

Ende ist gut wenn man den Sünden ein Ende machet / und das letzte End und Cammer-Gericht sich nicht plötzlich übereilen läst.

Eitelkeit mit der Ewigkeit vertauschen / ist ein schändlicher Wechsel.

[535] Einfalt im Gebet ist die höchste Zierd und eine eröffnung der Himmels-Thür.

Erkäntnüß Gottes ist weit grösser als die Erkentnüß unserer selbsten.


F.

Frömmigkeit wil nicht haben in der Welt Wollust und ihren Händeln sich zu üben / denn es bösen ausgang giebet ihre Leut und Diener endlich schändlich belohnet.

Fürchten wird dieses genennet / daß man eine abscheu vor den bösen Lüsten seines Hertzens habe.

Fallen in die Sünd erweckt unruh deß Hertzens /macht Pein und Sorg im Gemüth / und wo man sich deren nicht erlediget / führet sie zur Verzweifflung und Verdammung.

Faßnacht-Brüder sind deß Teuffels abgebildete Larven-Glieder / in welchen er seine Phantasey verübet / und Gottes ebenbilde besudelt.

Faul zum guten ist ein betrübnüß deß Geistes /verderbt die Hoffnung und macht ungedult im leyden.


G.

Gottseligkeit hat diesen Preiß / daß sie thut was Gottes Wort haben wil / und entschläget sich alles widrigen / dardurch GOTT und seine Ehr betrübet werden kan / denn an den Früchten wird der[536] Baum erkent / ob er gut oder böß / ob er zum Himmel oder zu der Höllen werde fallen.

Gottselige Leute dulden alles / Schand und Schmach / wenn nur Gottes Ehr dadurch befördert werden mag

GOTT sihet auch das geringste Werck beym Menschen an / und vergilt ihm solches aus Barmhertzigkeit / wenn es nur in treuer Hertzens einfalt geschihet.

GOTT ist unser Gewissens Ruh / der uns sagt und weist durch sein Wort / was uns wol oder übel anstehet / und solches geziemet auch einem wahren Freund gegen seinem nechsten zu thun / damit er von Sünden errettet und zur Seelen Selligkeit befördert werd.

Gottes Lieb macht daß man keine Noth scheuet /in allen standhafftig verharret / und seiner Hülffe gesichert ist.

GOTT ehren zieret unsere eigene Ehr / und dardurch werden wir in alle Warheit geführet.

Gottes Gnad wird derwegen uns zu rück gehalten /daß wir deren nicht völlig geniesen / weiln wir gar zu sehr an dieser Welt Eitelkeit hangen / und unsere Lust darinnen suchen.

Gottes Huld und Gnad versichert uns in Nöthen /daß wir deß Teuffels anlauff und sturm überwinden[537] können / wo wir ernstlich im Gebet zu GOtt schreyen / denn deren Angesicht wird nicht zu schanden.

Gottes Lust ist bey den Menschen Kindern auff Erden zu wohnen / wenn sie recht einher gehen / in seinen Geboten / und reden die Warheit von Hertzen /nehmen nicht über den unschuldigen Geschenck / und verleumbden ihren Nechsten nicht.

Gewissens lose Leut können auff der Welt keine Ruh in ihren Hertzen finden / sondern der Wurm sähet allbereit an in diesem Leben sie zu qvälen / und werden dort ewig geplaget.

Geitzige Leute kratzen alle Pfenninge zusammen und iemehr sie darnach trachten / iemehr sie sich in der Bauchsorg vertieffen; also wer in eines und das andere Laster fällt / fället in eine und andere Sünd /und verdirbt drinnen.

Gebet so täglich vor die Seel geschihet / ist nicht gering zu achten / so sie aber ohne Gebet dahin lebt /ist der Mensch gleich einem Stock und Pflock zu achten / so keine bewegung hat.

Gebet deß Hertzens vereiniget sich mit / GOTT mehrers / weiln Gott ein Geist ist / als das Gebet der Zungen und Mundes mit dem Menschen.

Gebet so ohne Hertzen und Andacht heraus plappert / ist gleich dem Menschen so mit iemand redet[538] und ihm den Rücken zuwendet / welches der unhöffligkeit gleich geschätzet wird.

Gebet muß mit Hertz und Mund vestiglich vereiniget seyn / damit die bösen einfäll deß Teuffels und der Welt verjaget werden können.

Gebets-Mund sol iederzeit mit GOTT reden aus Hertzengrund / wo er es nicht thut / ist er zu achten als ein Mund ohne Zunge.

Guter Gedancken und Sinn deß Menschen / ist ein Tröpfflein milder Barmhertzigkeit GOTTES / dardurch wir zu Tugenten und der Lieb erwecket werden.

Gut Gewissen ist ein gutes Küssen / guter bissen darinnen Gottes furcht seine Frucht trägt / ja / sie ist das höchste Pfand der Seligkeit / bringet Ruh / Freud und Fried in Gott dem H. Geist.

Gedult wirckt so viel in Creutz und Noth das Gottes und Menschen Will zu gleichen Sinn gehet.

Gedult überwindet alles böses / wenn wir nur im Creutz stets an GOTT gedencken / und wissen daß er uns solches auffgeleget hat / auch in demselbigen beständig verharren.


J.

Je grössere Reu der Sünden / je mehrer Barmhertzigkeit und Gnad Gottes zu hoffen.

[539] Jagd-Hunde deß Teuffels sind alle Ketzer und Schwermer / so die Seele der unschuldigen mit falscher Lehr verführen und mit glatten Worten und List betriegen.

Igelsstiche sind zu vergleichen den falschen Zungen / so die unschuldigen heimlich und tückischer weiß vor Obrigkeit und andern Leuten verunglimpffen und bößlich beliegen.

Judenspieß gebrauchen alle Schinder und Schaber so mit unrechter Maß / El und Gewicht ümbgehen /den Nechsten in Handel und Wandel diebischer weiß vervortheilen und berucken.


K.

Kranckheiten und Widerwertigkeiten in der Welt mit Gedult und Gebet ausgedauert / bringen alles gutes nach sich.

Krippen Christi ist unser Reichthumb / sein Rock ist unser bekleidung / sein Creutz ist unser erledigung vom tod.

Kalt seyn im Gebet / guten Wercken und Christlichen Tugenden / bringet keine Erhörung / lindert auch im Nothstand die Schmertzen nicht.

Karge Leute essen sich nimmer satt / sind begieriger zu nehmen / als zu geben / verzehren ihr Leben in Sorgen / und leihen Gott / zu dienst deß Nechsten /nichts auff Wucher.
[540]

L.

Lebendige Leut sollen in ihrem Leben nicht todt seyn / das ist von Gott abgesondert / und sich der bösen Welt gleich stellen / sondern vielmehr trachten nach dem das auff Erden ist / und männiglichen auch den Feinden gutes erweisen.

Lieb Gottes läst sich nicht verbergen / sondern bricht durch / gleich einem Feuer so über sich lodert.

Liebe der Seelen gegen Gott erweckt gegenlieb /daß Gott den Menschen gibt / was ihm zu nutz gereichen und gedeyen mag.

Leben hassen Gott zu dienst ist gut / aber das Leben lieben der Welt zu willen ist gefährlich und schädlich.

Leib wol versorgen ist schädlich der Seelen / denn er hasset das beste und liebet das unedle.

Lob deß Menschen ist nicht allzeit dem Lob gleich zu achten / weil die Welt der Falschheit ergeben /sondern wenn Gott dein Werck und Stand segnet und lobet / so vergiß deß gegenlobs nicht.


M.

Menschen reden viel und offt mit ihrem Mund /mit andern Leuten aber selten / und wenig mit ihrem Gewissen gegen Gott.

Muthwillige Kinder gehen gern auffs Eyß /tzschinnern / fallen und zerbrechen die Beine: Also /wer[541] Vnglück nach geht / Pech angreifft / und sich darmit besudelt / kan es nicht viel besser gehen.

Müd werden der Wolthaten Gottes / mit welchen er uns aus Gnaden überschüttet / und solche mit Vndanck erkennen / gibt ursach endlich / daß er auch hinwieder müde wird / uns guts zu erweisen.


N.

Nüchterkeit gibt Andacht zum Gebet / bewahret langes Leben / födert den Verstand / und macht munter zur Arbeit.

Nachläßig seyn in seinem Stand und Beruff ist ohn alle Sorg schweben / deß Leibs mehrer als der Seelen pflegen.

Nacht vergleicht sich mit der Finsternaüß / in welcher Schand und böses mehrer als deß guten bey Tag verübet wird.

Namen ziert den Menschen / wann er mit Leben und Wandel überein kompt / er von Tag zu Tag auch trachtet dessen Lob GOTT zu ehren zu zieren.


R.

Regieren mit sanfftmuth und gelindigkeit fördert der Vnterthanen Nutz / erhält den Gehorsam und erbauet deß Menschen Seel.

Rechnen mit dem Nechsten nach der Schärff / gibt Gott Vrsach / daß er hinwieder am End deß[542] Menschen / und in seinem Kammer-Gericht scharffe Rechnung hält.

Rathen zur versönung ein Werck / dessen sich die Engel im Himmel darob freuen / und der höllische Störenfried dardurch betrübet wird.

Reden mit Mund und Hertzen zugleich / ist eine Zierd Menschlicher Seelen / hat sein Lob bey den Leuten und gefället Gott wol.


S.

Segen GOTTES fördert den Menschen und gibt gedeyen / daß es wol und glückselig von statten geht /wenn die Sach in seinem Namen angestellet und mit Gebet angefangen wird.

Seele mit Stolz und Vermessenheit beladē verachtet Gott ihren Schöpffer.

Seele eines Gottseligen Hertzens / kan sich in Gottesbild als in einem Spiegel beschauen / wenn sie von der Sünd nicht beflecket wird.

Schönste Hauß ist die Seele deß Menschen darinn Gott seinen auffenthalt hat.

Sünde begehen wir / wenn wir bitten GOTT wolle uns darvor bewahren / und sauffen doch das unrechte täglich hinein wie Wasser / geben dem Nechsten dardurch Ergernüß / und reitzen Gott zur Straff.

Sünde verfinstert Seel und Geist / daß sie nichts gutes verrichten können / wo der Mensch auch die[543] Sünde nicht von der Seel abwäschet / muß er zeitlich und ewiglich verderben.

Schwach und kranck sind wir an der Seelen / unn wollen doch die Geistliche Apoteck nicht zu unserer ewigen Gesundheit geniesen noch gebrauchen.

Sinne verderben deß Menschen Geist / weiln er er nur nach zeitlichen Gut sinnet und gaffet / der Welt Geschenck zu sich reisset. Schließe O Mensch die Hände der Sinnen zu / so wird sich deine Seele zu GOTT wenden und erheben.

Seelen schaden verüben wir / wenn wir den Leib höher halten / in Kleidern essen und trincken und andern Wollüsten / als die Seel / da doch der Leib vergehet / die Seel ewig hier und dort Wohnung hat.

Sünden betrachtung sol unser tägliches Brot seyn /die wir vor allen köstlichsten Speisen stets in Sinn und Gemuth schweben lassen sollen.


T.

Treu ist GOTT / daß er das Geschöpff läset zu seiner höchsten Wolfarth seinen Schöpfer erkennen / der sterbliche den unsterblichen / und läst ihm zum höchsten Gut (der Seligkeit) gelangen.

Threnen vergleichen sich im Gebet dem Himmels Regen / die steigen nauff und Gottes Gnad entgegen tröpffelt herunter.

[544] Träume sind wie ein Schatten aller vergänglichen Wollüste / auch dieses jämmerigen Lebens / so da schnell verschwindet / wo man Gott nicht mit gläubigen Hertzen ergreiffet / denn denen die Gott lieben /muß alles zum besten gereichen.

Todes furcht schreckt keinen Christen / der alle Tag seiner erwart / denn die Lieb so er zu Christo trägt befördert ihn nur desto eher zum Himmel.

Teuffel kan der Seel so da fleißig betet nichts anhaben / drumb sucht er Mittel wie sie ihr Gebet möcht hoch erheben / vor verdienstlich halten / hernach fälschlich drauff ihr Vertrauen auff dasselbe setzen.


V.

Vnrecht Gut ist eine falsche Müntz und Wag /dardurch männiglich betrogen wird.

Vorsatz deß Menschen sol in seinen Gedancken allzeit dahin gerichtet seyn / daß seine Sach zum guten sich ende und ausschlahe.

Vnschuld lehret die Demuth was gedulten / damit sie hernach desto freyer ausgehen und ledig gesprochen werden mag.


W.

Welt-Lieb und Selbst-Lieb ist nicht die Liebe Gottes / sondern vielmehr eine falsche Haß-Lieb der Eitelkeit untergehen.

[545] Welt-Leut suchen ihre Ruh und ergetzung in zeitlicher Wollust und verschertzen entgegen die ewige Ruh / ja sie sind deß Teuffels Angel / darnach er mit seinen Hamen fischet und in sein Garn bringet.

Welt-Ehr betriegliche Ehr / Gottes-Ehr erfreuet sehr.

Warheit lieb haben / und solche erkennen / wil daß man die Eitelkeiten der Welt verachte.

Wahn deß Menschen / so ihm selbst nichts guts zutraut / wird in Satans Stricken gehalten.

Will deß Menschen sol allzeit dem HERREN zu Dienst bereit seyn / der die Herrschafft über ihn hat.

Welt-Gunst fodert deß höchsten Vngunst / Gottes-Gunst weiset uns der Welt Vngunst.


Z.

Zierliche und höffliche Reden im Munde führen /dargegen aber im Hertzen anders gedencken / ists Teuffels Muster.

Züchtig leben in Worten und Geberden ist der Keuschheit Tugent / und wird von allen Engeln wie auch frommen Menschen gepriesen.

Zorn mäßigen ist sich selbst überwinden / und dz Leben lang bey guter Gesundheit erhalten.

Zung im Zaum halten / bewahret vor Fall und Hertzeleid / befreyet den Menschen vor Sünd und Vngerechtigkeit / und macht jm ein fein ruhiges Leben.

Quelle:
Hammer, Matthäus: Rosetum Historiarum. Das ist: Historischer Rosengarten [...]. Zwickau 1654, S. 531-546.
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