[240] DER DOMORGANIST ganz in sich eingesponnen. Wieder in der Nische auf der Bank sitzend. Ich glaube, wer tut ... Er greift in die Brusttasche. Zieht sein Portefeuille heraus. Gold, wenn du Gold willst ... Er reicht ihr das Portefeuille.
DIE ZIGEUNERIN hat es zuerst gierig ergriffen. Will darin kramen. Gib 's deiner Sippe ... die hut es auch nötig ... huchmiitiger Kerl du ... ich mag nicht ... ich mag nicht ... Sie hat es auf den Tisch geworfen. Liederjahn bist du ... Verschwender bist du ... Plötzlich wie umgewandelt. Brünstig. oh grußes Herz ... oh, Musiker bist du ... ich verstieh mich auf Zeichen ... Zigeinerweib weiß das ... Magier bist du ... ich liebe dich, Meister ... Sie küßt ihm einschmeichelnd die Hände. ich liebe dich, Meister ...[240]
DER DOMORGANIST sie abstreifend. Nein nein nein nein ... zu deinem Wagen zurück ... jede neue Minute ist gähnende Leere ... du füllst nicht die Leere ...
DIE ZIGEUNERIN. Mit nackte Frösche sull sie sich fillen ... gemeiner Kerl du ... eine Kreuzutter sull in dein Bette kriechen ... alter Plumpsack ... gib das Guld her ... Sie stürzt auf das Portefeuille auf dem Tisch zu. Guld will ich haben ... Guld ist auch Leben ... nur nicht zu kleines ... ich nehme Funfzig ... jaa ... staune nur ... Dummkupp ...
DER DOMORGANIST. Nimm, was du willst ... Sie gibt ihm das Portefeuille zurück. Er ergreift es. Hundert ... nimm alles ... Er wirft ihr das Portefeuille vor die Füße. kein irdisches Wort mehr ... fort jetzt das Fremde ...
DIE ZIGEUNERIN wehleidig. Meine Mutter hutte auch Geburtsschmerzen ... su wie deine ... als ich in diese verfluchte Welt kam ... nicht Ameise bist du ... Laus nicht einmal ... Plötzlich hastet sie nach dem Portefeuille auf der Diele. Greift es und birgt es. Schaut scheu nach dem Domorganisten. wie er nur glotzt mit die gläserne Augen ... der Kerl wirft Zauber ... er würgt mich wumöglich ... dieses Luder ... Sie drückt sich hinaus. Ab.
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Die goldnen Straßen
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