Unglück in Kopenhagen

[169] Das sollte man nicht glauben, daß eine Granade, die in den unglücklichen Septembertagen 1807 nach Kopenhagen geworfen wurde, noch im Juli 1808 losgehen werde. Zwei Knaben fanden sie unter der Erde. Einer von ihnen wollte sie mit einem Nagel von dem anhängenden Grunde reinigen. Plötzlich geriet sie in Brand, zersprang, tötete den einen auf der Stelle, nahm dem andern die Beine weg, und zerquetschte[169] der Mutter, die mit einem Säugling an der Brust sorglos zusah, den Arm. Dies lehrt vorsichtig sein mit alten Granaden und Bombenkugeln.

[1809]

Quelle:
Johann Peter Hebel: Poetische Werke. München 1961, S. 169-170.
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