[644] Der kömpt gereist in eine Stadt,
Dahin viel Dienr mit sich bracht hat,
Das er in grossem ansehn war,
Weil aber in der Stadt aldar
Ein Hertzog sein Hofflager hett,
Als bald der zu jhm schicken thet,
Wurd nach Hoff zur Mahlzeit gebettn,
Dahin er stattlich kömpt getrettn,
Treibt lächerlichen stoltz vnd pracht,
Das ein jeder zu Hoff seinr lacht,[644]
Thut wunderlich Historien sagn
Die sich niemals han zugetragn,
So auch newlich nicht sind erhört,
Sondern verbessert vnd vermehrt,
Durch Vincentium diesen Man,
Das er damit passieren kan:
Vnd weil er so die Mahlzeit helt,
Ist ein Jungfraw die jhm gefeit,
Nimpt sich in sinn sie hab jhn lieb,
Der Hertzog bald die Sache trieb,
Das er sie jhm erfreyen wolt,
Vnd vor sein Braut bekommen solt.
Do sie nu zu dem Brautbett komn,
Hatt man dafür einn Knabn genomn,
Vnd an der Brautstadt wolgeschmückt,
Vincentius sich freundlich schickt,
Meint es sey eigentlich sein Braut,
Vnd sie jm zu der Ehe vertrawt:
Man setzt sie in das Bett hinein,
Vincentium im gleichen fein,
Abr do er meint er sitz gar wol,
Ist eine Wann mit Wasser voll
Vntr seinen ort dahin gesetzt,
Da felt er drein, wird ingenetzt,
Vnd kriegt also ein frisches Badt,
Welches man jm zu lohn geben hat,
Vor sein Historien, stoltz vnd pracht,
Vnd wird dazu noch außgelacht.
Diß ist die Summ in dem gedicht,
Welchs niemand zum schimpff angericht,
Ob es schon nicht im Werck geschehn,
Nur das jhr mögt ein kurtzweil sehn,
Drumb hört fein zu, vnd schweiget still,
Jetzt wird angehen vnser Spiel.