Biographie

Luise Hensel (Zeichnung von Wilhelm Hensel, nicht datiert)
Luise Hensel (Zeichnung von Wilhelm Hensel, nicht datiert)

1798

30. März: Luise Aloysia Maria Hensel wird in Linum bei Fehrbellin (Brandenburg) als zweites Kind des Pastors Johann Jakob Ludwig Hensel und seiner Ehefrau Johann Albertina Louisa, geb. Trost, geboren. Ihr vier Jahre älterer Bruder Wilhelm wird später als Maler bekannt.

Sie wird entscheidend geprägt durch die pietistisch-empfindsame Atmosphäre des Elternhauses.


1802

11. Februar: Geburt der Schwester Wilhelmine, die später als Dichterin evangelischer Kirchenlieder hervortritt.


1809

Tod des Vaters. Umzug der Familie nach Berlin.

Sie besucht kurzzeitig die Realschule, muß aber bald schon den Unterhalt der Familie mitbestreiten.

Luise Hensel wird durch ihren Bruder in die Berliner Künstlerkreise eingeführt. Die Geschwister verkehren vor allem im Kreis um den preußischen Staatsrat Friedrich von Staegemann, der auch als patriotischer Gelegenheitsdichter auftritt und auf die frühen antinapoleonischen Kriegs- und Freiheitslieder von Luise Hensel aufmerksam wird.

Im Staegemann-Kreis wird Luise Hensel unter anderem mit Friedrich von Bülow, Amalie von Helvig, dem um ihre Hand werbenden Dichter Wilhelm Müller, Friedrich Förster und dem Generalfeldmarschall Gneisenau bekannt.


1816

Erste Bekanntschaft mit Clemens Brentano im Staegemann-Kreis, der sich seit 1815 in einer Inspirations- und Lebenskrise befindet und durch die Lieder Luise Hensels eine Art Erweckungserlebnis hat. Leidenschaftliche Liebe zu Luise Hensel, die sie zunächst erwidert. Brentano versucht eine völlige Überformung ihrer Gedichte, viele ihm zugeschriebene Gedichte dieser Zeit stammen großenteils oder ganz von ihr.


1817

Luise Hensel wird Erzieherin im Haus des spanischen Gesandten am preußischen Hof von Werther.


1818

Auf Drängen von Luise Hensel geht Clemens Brentano nach Dülmen zu der stigmatisierten Nonne Katharina Emmerick.

7. Dezember: Luise Hensel tritt in aller Stille zum Katholizismus über. Sie löst damit dämonische Eifersuchtsexzesse bei Brentano wegen des von Luise Hensel heimlich geliebten Ludwig von Gerlach aus, die zum völligen Zerwürfnis zwischen Brentano und Luise Hensel führen.

Luise Hensel geht als Gesellschafterin der Fürstin Salm nach Münster und Düsseldorf.


1821

Sie geht als Hauslehrerin zur Gräfin Stolberg nach Sondermühlen.


1825

Gemeinsam mit zwei Freundinnen übernimmt Luise Hensel die Leitung des Bürgerhospitals in Koblenz.


1826

Arbeit als Lehrerin in Marienberg.


1827

Luise Hensel wird Lehrerin in St. Leonhard in Aachen.


1829

Clemens Brentano gibt die von ihm überarbeiteten Gedichte Luise Hensels ohne deren Einwilligung an Melchior van Diepenbrock zur Veröffentlichung in dessen »Geistlichem Blumenstrauß aus spanischen und deutschen Dichtergärten«.


1833

Übersiedlung nach Berlin zur Familie ihres mit Fanny Mendelssohn verheirateten Bruders Wilhelm (bis 1838).


1838

Übersiedlung nach Köln, später nach Wiederbrück, schließlich nach Paderborn.


1842

28. Juli: Tod von Clemens Brentano.


1861

26. November: Tod des geliebten Bruders Wilhelm in Berlin.


1869

»Lieder« (herausgegeben von Christoph Bernhard Schlüter).


1876

18. Dezember: Luise Hensel stirbt im Alter von 78 Jahren in Paderborn.

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