|
1828 |
20. März: Henrik Ibsen wird in Skien als Sohn des Kaufmanns Knud Ibsen und seiner Frau Mariechen, geboren Altenburg, geboren. |
1835 |
Die ersten sechs Jahre seiner Kindheit verlebt er in seinem Geburtsort, einer kleinen Handelsstadt an der norwegischen Südküste. Als sein Vater als Grossist Konkurs anmeldet, zieht die Familie mit den vier Kindern auf den Hof Venstøp, nördlich von Skien. Ibsen ist ein sehr introvertiertes Kind, das sich am liebsten zum Lesen – besonders der Bibel – zurückzieht und davon träumt, Maler zu werden. |
1843 |
1. Oktober: Nach Beendigung der Schule im Frühjahr, wird er konfirmiert. |
1844 |
3. Januar: Ibsen tritt seinen Dienst als Apothekerlehrling in der Reimannschen Apotheke in Grimstad an. |
1848 |
Ibsen bereitet sich auf das Abitur vor und macht seine ersten dichterischen Versuche, schreibt in Nachtstunden »Catilina« nieder. Freundschaft mit Christopher Due und Ole Schulerud. |
1850 |
Übersiedlung nach kurzem Besuch im Elternhaus nach Christiania, Besuch der Heltbergschen »Abiturientenfabrik«. Berührung mit der frühen norwegischen Arbeiterbewegung. »Catilina« erscheint als Privatdruck und wird vom Christiania-Theater abgelehnt. Mitarbeit an verschiedenen Zeitschriften. |
1851 |
Berufung als Dramaturg mit nicht genau umschriebenen Aufgaben an das Norwegische Theater in Bergen. |
1852 |
Mehrmonatige Studienreise nach Kopenhagen und Dresden. |
1854 |
»Frau Inger auf Östrod«. |
1855 |
»Das Fest auf Solhaug«. |
1856 |
Januar: Ibsen lernt seine zukünftige Frau Suzannah Thoresen kennen. |
1857 |
Ibsen geht als künstlerischer Leiter an das Norwegische Theater in Christiania. »Die Helden auf Helgeland« werden abgeschlossen. |
1858 |
Verlobung und Heirat mit Suzannah Thoresen. |
1859 |
23. Dezember: Der Sohn Sigurd wird geboren. Die Familie Ibsen lebt unter ökonomisch dürftigen Bedingungen. |
1862 |
»Die Komödie der Liebe«. Das Norwegische Theater in Christiania gerät in finanzielle Schwierigkeiten, so dass Ibsen seine Tätigkeit einstellen muss. |
1863 |
1. Januar: Literarischer Konsulent am Christiania-Theater. Mehrmalige Eingaben um ein Stipendium bleiben erfolglos. Die Teilnahme am Sängerfest in Bergen gibt Ibsen seelischen Auftrieb. |
1864 |
Das norwegische Storting bewilligt ihm ein Reisestipendium. Bjørnstjerne Bjørnson veranstaltet eine Geldsammlung, die Ibsen die Reise nach Italien ermöglicht, wo er vier Jahre in Rom lebt. Auf dem Weg dahin erlebt Ibsen die preußische Siegesparade in Berlin. |
1865 |
»Brand« wird abgeschlossen. |
1866 |
Durchbruch mit »Brand«. Innerhalb eines Jahres erscheinen vier Auflagen. Durch Vermittlung Bjørnsons kommt dieses Buch in dem angesehenen Verlag »Gyldendalske Boghandel« heraus, dessen Leiter Frederik Hegel über Jahrzehnte zu einem der wichtigsten Gesprächspartner Ibsens in allen Lebensfragen werden soll. Das Storting bewilligt ihm eine jährliche Dichtergage. |
1867 |
»Peer Gynt« wird in Sorrent abgeschlossen. Entfremdung von Bjørnson. |
1868 |
Ibsen zieht nach Dresden um. |
1869 |
»Der Bund der Jugend«. Reise in den Orient, Teilnahme als offizieller norwegischer Vertreter an der Eröffnung des Suezkanals. |
1870 |
Juli bis September: Besuch in Kopenhagen. Geplante Weiterreise nach Norwegen wird verschoben. |
1871 |
Sammlung und Herausgabe der Gedichte. Georg Brandes in Dresden. |
1872 |
Erste deutsche Übersetzungen: »Brand«, »Die Kronprädenten« und »Der Bund der Jugend«. Edmund Gosse veröffentlicht in englischen Zeitungen und Zeitschriften Artikel über Ibsen. |
1873 |
»Kaiser und Galiläer« wird abgeschlossen. Mitglied der internationalen Jury für die Sektion Künste auf der Weltausstellung in Wien. |
1874 |
Nach zehn Jahren Auslandsaufenthalt Besuch in Norwegen. |
1875 |
Übersiedlung nach München. |
1876 |
10. April: Erste Aufführung eines Stückes von Ibsen außerhalb Skandinaviens: »Die Helden auf Helgeland« im Hoftheater München. |
1877 |
»Stützen der Gesellschaft«. Ehrenpromotion in Uppsala. |
1878 |
Erneute Übersiedlung nach Rom. |
1879 |
»Ein Puppenheim« wird in Amalfi zum Abschluß gebracht. 21. Dezember: Uraufführung am Königlichen Theater in Kopenhagen. Ibsen verbringt den Winter in München. |
1880 |
Sommer in Berchtesgarden. Herbst: Übersiedlung nach Rom, bleibt dort bis 1885. |
1881 |
Juli bis September: Arbeit an »Gespenster« in Sorrent. |
1882 |
»Ein Volksfeind«. Sommer: Aufenthalt in Gossensaß (Südtirol), wo er auch die nächsten zwei Sommer verbringt. |
1884 |
Nach der Vollendung der »Wildente« Treffen mit Bjørnstjerne Bjørnson in Schwaz bei Innsbruck. |
1885 |
Sommeraufenthalt in Norwegen: »Trondheim und Molde«, Treffen mit Snoilski. Im Oktober zweite Übersiedlung nach München. |
1886 |
»Rosmersholm« wird abgeschlossen. |
1887 |
9. Januar: Das Theater Meiningen führt »Gespenster« im Beisein des Dichters in Berlin auf. Ibsens Verleger Frederik Hegel stirbt. |
1888 |
»Die Frau vom Meer«. |
1889 |
Begegnung mit Emilie Bardach in Gossensaß. 29. September: Die Freie Bühne wird mit »Gespenster« eröffnet. |
1890 |
»Hedda Gabler« wird in den Sommermonaten in München zum Abschluß gebracht. |
1891 |
Ibsen verläßt München, um eine Kreuzfahrt entlang der norwegischen Küste bis an das Nordkap zu machen. Er bleibt bei seiner Rückkehr von dieser Fahrt in Christiania und bezieht im Oktober eine Wohnung auf der Victoria Terrasse. |
1892 |
»Baumeister Solness«. 11. Oktober: Heirat seines Sohnes mit Bergliot Bjørnson. |
1894 |
»Klein Eyolf«. |
1895 |
Umzug in die Arbiensgat 1. |
1896 |
»John Gabriel Borkmann«. |
1898 |
Glanzvolle Feiern zum 70. Geburtstag in den drei skandinavischen Hauptstädten. Deutsche Gesamtausgabe bei S. Fischer. |
1899 |
»Wenn wir Toten erwachen« wird ein dramatischer Epilog. |
1900 |
Seit März schwere Erkrankung. Ibsen ist nicht mehr arbeitsfähig. |
1906 |
23. Mai: Ibsen stirbt in Oslo. Er bekommt ein offizielles Staatsbegräbnis. |
Buchempfehlung
Der satirische Roman von Christoph Martin Wieland erscheint 1774 in Fortsetzung in der Zeitschrift »Der Teutsche Merkur«. Wielands Spott zielt auf die kleinbürgerliche Einfalt seiner Zeit. Den Text habe er in einer Stunde des Unmuts geschrieben »wie ich von meinem Mansardenfenster herab die ganze Welt voll Koth und Unrath erblickte und mich an ihr zu rächen entschloß.«
270 Seiten, 9.60 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro