[56] Haushofmeister. Vorige.
BARON. O weh –
RUHBERG DER SOHN. Was will Er?
HAUSHOFMEISTER. Eine geneigte Empfehlung von meinem gnädigen Herrn – dem Herrn Baron von Dammdorf, und er schickt mich her, bei Ihnen die bewußten tausend Rthlr. zu empfangen.
Salomon zuckt sehr bedenklich die Achsel, Ruhberg redet mit ihm, zeigt Haushofmeister, der Jude geht mit Christian ab. Christian kommt gleich wieder herein.
BARON nach einer Pause. Mein Freund, das wird Er wohl jetzt nicht mit bekommen – aber
HAUSHOFMEISTER fast grob. Ho ho, Sie erlauben, – mein gnädiger Herr sagten für ganz gewiß: der Herr Ruhberg würden zahlen – Sie hätten Dero Ehrenwort sehr strikte verpfändet.
RUHBERG DER SOHN wild. Das habe ich auch –
BARON mit falschem Feuer. Mon ami! – Sie haben mit Ihrem Ungestüm alles verdorben – da liegt das Billet. Er legt es auf einen Tisch. Ich zieh' mich aus der Affaire. Will fort.[56]
RUHBERG DER SOHN hält ihn auf. Baron – Christian! Außer sich. Sie treiben mich zu verzweifelten Dingen.
BARON. Wie?
CHRISTIAN. Was befehlen Sie?
RUHBERG DER SOHN ängstlich. Ich will – Herr Baron, Sie gehen doch gleich zu dem Fräulein?
BARON. Ja – wenn nur –
RUHBERG DER SOHN. Christian, frag' doch meinen Vater, ob – ob – Nachmittag bei der Justiz Session ist?
CHRISTIAN geht.
HAUSHOFMEISTER. Ich bitte, mich nicht lange aufzuhalten –
RUHBERG DER SOHN. Nein, nein –
HAUSHOFMEISTER. Ich bin bereits beordert, so wie ich von hier weggehe, mit dieser Summe einen Posten zu tilgen. Ich hoffe, Sie werden in Konsideration, Dero gegebenen Parole, mich nicht –
RUHBERG DER SOHN. Halt Er's Maul – Er wird bezahlt. Baron. Mein Gott, wovon –
CHRISTIAN zurückkommend. Der Herr Vater sind nicht zu Hause.
RUHBERG DER SOHN. Christian, der Jude soll bei dir warten – bis – bis ich klingle –
CHRISTIAN geht.
RUHBERG DER SOHN. Herr Baron – haben Sie die Gnade, den Mann einen Augenblick – ich bin gleich wieder hier. Geht ab.
Ausgewählte Ausgaben von
Verbrechen aus Ehrsucht
|