[59] Vorige. Ruhberg der Sohn blaß, verstört und hastig.
RUHBERG DER SOHN. Hier, alter Freund, ist Sein Geld – Geh' Er.
HAUSHOFMEISTER. Wegen dem Nachzählen?
RUHBERG DER SOHN. Das thue Er zu Hause –
HAUSHOFMEISTER. Ja, und dann wegen der Quittirung?
RUHBERG DER SOHN. Ich will keine – fort!
HAUSHOFMEISTER. Nun dann – Ihr gehorsamster Diener. Geht ab.
BARON. Ich bin höchlich erstaunt – bravo! ich gratulire!
RUHBERG DER SOHN. Ich danke Ihnen, Herr Baron – ich danke Ihnen.
BARON. Aber wo, zum Guguck, haben Sie denn am Ursprung des Mangels noch eine solche Summe herbekommen?
RUHBERG DER SOHN. Da haben Sie noch einige Summen, zahlen Sie damit den Juden, nehmen Sie die Gehbauerische Klage zurück, und befriedigen Sie die schreiendsten Forderungen – und vor allen – eilen Sie – fliegen Sie zu dem Fräulein.
BARON. Sogleich.
RUHBERG DER SOHN. Ich will der Kleinigkeiten nicht erwähnen, welche Sie mir als Freundschaftsbezeugungen oft so hoch anrechneten, nicht daß ich Ihnen einst das Leben rettete – aber daß Sie mich diesen Engel kennen lehrten – das ich nun aus Armuth bedarf, was vorher nur mein Glück vergrößert haben würde, das verschwendete Reichthümer, eine vernichtete Familie, verloren – o mein Freund, bei allem, was Sie wissen – bei dem was Sie nicht wissen! –[60] Fachen Sie jedes Fünkchen, das für mich spricht, zur Flamme an! Mein Glück muß gleich entschieden werden, wenn es so groß sein soll, als mein Unglück werden kann.
BARON. Gott mir ahnet ein schrecklicher –
RUHBERG DER SOHN. Gehen Sie – kein Zögern, sein Sie so schnell, als wenn es Ihre Seele gälte!
BARON. Ja, wenn aber –
RUHBERG DER SOHN. Lassen Sie mich! Ihr Dastehen ist schrecklich, tödtlich Ihr Anblick, bis Sie von ihr kommen. Er treibt ihn ängstlich fort. Fort, fort – ich muß allein sein!
BARON geht.
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