[81] Vorige. Rudolph.
RUDOLPH eilfertig. Herr Oberförster –
OBERFÖRSTER. Mit Erlaubnis – – Er geht in den Hintergrund, spricht dort leise mit Rudolph. Der Amtmann desgleichen, aber vorn, mit dem Pastor.
KORDELCHEN. Ich werde nun auch wohl bald nach Hause müssen. Meine Mutter ist doch nicht ganz wohl –
OBERFÖRSTERIN. Bedaure von Herzen, daß wir von der Ehre –
KORDELCHEN. Nun, Mama! – Ich glaubte, Sie würden mir Antwort sagen. Wie ist es denn?
OBERFÖRSTERIN. Gleich werden wir zum Kaffee gehen, dann –
OBERFÖRSTER wieder vorkommend, halblaut, mit einiger Bedenklichkeit. Hm – Er wird schon kommen!
RUDOLPH. Herr Oberförster, mir ist nicht gut dabei.
OBERFÖRSTER. Ihr seid nicht klug.
RUDOLPH. So viel ist sicher, wenn es wahr ist, daß er nach Graurode zu ist – so traue ich nicht.
OBERFÖRSTERIN. Was ist von Anton? Wo ist er?
Unterdes spricht Kordelchen heftig mit dem
Amtmann, der Pastor gesellt sich zu dem Oberförster, Rudolph, Schulz und der Oberförsterin.
OBERFÖRSTER. Ich habe Rudolphen nach der fahlen Eiche geschickt; ich dachte, Anton wäre da – er ist es aber nicht.
PASTOR. Nun – das hat ja nichts auf sich.
OBERFÖRSTERIN. Der Junge wird doch nicht etwa ins Unglück –
OBERFÖRSTER. Ist das nicht ein Geschwätz!
RUDOLPH. Der Schäfer von Leuthal meinte, er hätte ihn hastig nach Graurode zu gehen sehen.
OBERFÖRSTER. Nun richtig. Er wird sich verspätet und[81] dort zu Mittage gegessen haben. – Und jetzt eßt Ihr – es ist schon drei Uhr – ich kann die Unordnung nicht leiden.
RUDOLPH im Gehen. Ich traue nicht, und traue nicht. Ab.
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