Sechster Auftritt.

[261] Graf Christoph. Geheimerath Greif. Figaro.


GREIF. Herr Figaro, der Herr Graf fordern – und mit Recht – daß Sie gut machen, was Sie verdorben haben; eben wollten Sie die Baronesse anreden – allein Dieselben ertheilten kein Gehör.

CHRISTOPH. Ma foi! – wenn sie auf ihrem Kapital besteht, so speisen wir eitel Brot.

FIGARO. Wenn's schlimm geht, so ist es wahrlich Ihre Schuld, Herr Graf.

CHRISTOPH. Que Diable?Meine Schuld? – Ich sollte sie recht anfahren, sagten Sie; Sie wollten sie vorbereiten.[261]

FIGARO. Nun ja!

CHRISTOPH. Nun ja! – Das hab' ich ja gethan! – Allein –

FIGARO. Darum! – Ah, Sie haben mich nicht verstanden. Ich meinte – recht – hm! – wie nenne ich es? – Sanftartig an – an – hm! – Herr Baron, an –

GREIF verdrießlich. Anliegen – vielleicht?

FIGARO. Anliegen, anliegen, ja! – Voilà le terme!

CHRISTOPH erschrocken, faltet die Hände. Sie sagten mir – anfahren –

FIGARO. Anfahren – an – anliegen; ist das nicht einerlei?

CHRISTOPH ärgerlich. Que Diable?

GREIF boshaft. Sie können sich's nunmehr für alle Zeiten merken. – Nun! Zum Grafen Christoph. Ich warnte Sie ja gleich.

CHRISTOPH nach kurzem Besinnen. Herr von Greifhart, lassen Sie uns einen Augenblick allein.

GREIF geht zum Grafen Hyazinth.


Quelle:
August Wilhelm Iffland: Theater. Band 4, Wien 1843, S. 261-262.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Figaro in Deutschland
Revolutionsdramen: Figaro in Deutschland. Die Kokarden. Das Erbtheil des Vaters.