Erster Auftritt.

[222] Adjutant schreibt. Sekretär Gabrecht tritt ein.


SEKRETÄR. Habe ich die Ehre in Ihnen den Herrn Adjutanten Sr. Excellenz des Herrn Generals gehorsamst zu begrüßen?

ADJUTANT. Ich bin Adjutant bei dem Herrn General.

SEKRETÄR. Se. Excellenz, mein gnädiger Herr, der Herr Geheimerath Baron von Wallenfeld, schicken mich an des Herrn Generals Excellenz –

ADJUTANT. Sie können jetzt nicht vorkommen. Der Herr General ist dringend beschäftigt –

SEKRETÄR. Das wissen wir wohl. Mit unserm Neveu?

ADJUTANT. Ja.

SEKRETÄR. Ach Gott! Das Unglück! Mein armer Herr ist ganz von sich. Eben deswegen bin ich geschickt, daß doch der verehrungswürdige Herr General die Sache zu beschleunigen gnädigst geruhen möchten.

ADJUTANT. Der Herr General untersucht die Sache genau. Er ist freilich sehr aufgebracht.

SEKRETÄR. Nicht wahr? So eine himmelschreiende Bosheit von einem so jungen Herrn! Und ist von so einem scharmanten[222] Hause! Eben da meinen mein gnädiger Herr, der Herr General möchten sich nur nicht etwa von ihm erweichen lassen, indem er gar ein böses Mundwerk hat, nicht viel untersuchen, da ja ohnehin leider alles Schlechte von ihm nur zu gewiß ist, sondern den gott- und ehrvergessenen Spieler ohne weiters bei Nacht und Nebel gebetener Maßen auf eine Festung packen lassen. Er wollte zu den Spesen des Unterhalts das Seine betragen. Möchten Sie dies nicht gefälligst dem Herrn General berichten?


Quelle:
August Wilhelm Iffland: Theater. Band 3, Wien 1843, S. 222-223.
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