Zehnter Auftritt.

[234] Geheimerath. Hofrath.


GEHEIMERATH. Einen Stuhl, Vetter!

HOFRATH bringt ihm einen Stuhl. Gnädiger Herr Onkel –

GEHEIMERATH setzt sich. Ah mon Dieu!

HOFRATH. Wie ist Ihnen?

GEHEIMERATH. Was macht mich das schlechte Sujet heute so viel reden! –

HOFRATH. Ja wohl!

GEHEIMERATH. Kann's vor Gott nicht verantworten, der Traitre.

HOFRATH. Was wird die Welt sagen?

GEHEIMERATH. Wird ihn detestiren – Ach! man kommt nicht zu sich. – Nun – der Gabrecht bleibt Hauptmann?

HOFRATH. Ja wohl! Das war vorher zu sehen, daß der General Sie nicht kompromittiren würde.[234]

GEHEIMERATH. Freilich! – Hä! hä! hat ihm Arrest gegeben, dem alten Rumormacher.

HOFRATH. Er hat sich auch insolent betragen.

GEHEIMERATH. Wird nun wohl merken, wer ich bin. Hä hä!

HOFRATH. Meine Verlobung müßte man aber doch nun gleich betreiben. Man könnte morgen –

GEHEIMERATH. Nein, morgen nehme ich Medicin.

HOFRATH. Uebermorgen? –

GEHEIMERATH. Ist Sonntag. Das sieht so gemein aus.

HOFRATH. Montag? –

GEHEIMERATH. Oui. Montag kann es sein.


Quelle:
August Wilhelm Iffland: Theater. Band 3, Wien 1843, S. 234-235.
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