[170] Vorige. Dominique Sohn. Marquis.
MARQUIS. Guter, lieber Delomer! –
DELOMER. Umarmen Sie mich von ganzem Herzen!
MARQUIS. Ich nehme das Gut an, was Sie mir abtreten; ich gehe alles ein, was Sie vorschlagen, wenn es nicht zu viel ist, wenn mein Herz nicht dagegen spricht, sogar Verzinnsung von dem Retter meines Vermögens anzunehmen, als ob er nur Verwalter gewesen wäre. Zu Delomer, der antworten will. Still davon für jetzt! Auf Dominique V. deutend. Das Herz und der Kopf dieses rechtschaffnen Naturmenschen sollen darüber zwischen uns entscheiden. Aber was wird aus mir, wenn sie alle Deutschland verlassen?
DELOMER. Sogleich ist das nicht möglich.[170]
MARQUIS. Dann bin ich hier allein, wie auf der Insel, dahin ich verschlagen ward.
DOMINIQUE V. Diese da werden alle brave Deutsche, die ihnen Gutes erwiesen haben, an Sie weisen.
DOMINIQUE S. Und so viel Leibeigne, als Sie befreyen, so viel dankbare Kinder zählen Sie.
DOMINIQUE V. Sie heben die Leibeigenschaft auf?
MARQUIS. Ja! Ihr Herr Sohn macht diese Bedingung, und ich gehe sie freudig ein.
DOMINIQUE V. Gott sey gedankt! Er dreht sich im Jubel umher. Das ist recht! Das ist schön! Er reißt Delomer mit Entzücken an fühlt. Das ist vornehm! Sie wollen keine Knechtschaft. So geht der Segen vor Ihnen her. Marquis! – Lassen Sie uns daheim treue Bürger seyn, weil wir lieber das seyn wollen, als gebietende Herrn. Zeigen Sie es hier zu Lande, daß es einen hohen Adel gebe, weit über das Pergament hinaus, der darin besteht, dem Menschen leicht zu machen, was ihn drückt. – Wer nun von uns allen am besten feinen Platz behauptet, und am nützlichsten ist – darüber mögen die Uebrigen zanken. – Wir thun derweile das Gute.
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Das Erbtheil des Vaters
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