§ 34
Humoristische Subjektivität

[132] Wie die ernste Romantik, so ist auch die komische – im Gegensatz der klassischen Objektivität – die Regentin der Subjektivität. Denn wenn das Komische im verwechselnden Kontraste der subjektiven und objektiven Maxime besteht; so kann ich, da nach dem Obigen die objektive eine verlangte Unendlichkeit sein soll, diese nicht außer mir gedenken und setzen, sondern nur in mir, wo ich ihr die subjektive unterlege. Folglich setz' ich mich selber in diesen Zwiespalt – aber nicht etwa an eine fremde Stelle, wie bei der Komödie geschieht- und zerteile mein Ich in den endlichen und unendlichen Faktor und lasse aus jenem diesen kommen. Da lacht der Mensch, denn er sagt: »Unmöglich! Es ist viel zu toll!« Gewiß! Daher spielt bei jedem Humoristen das Ich die erste Rolle; wo er kann, zieht er sogar seine persönlichen Verhältnisse auf sein komisches Theater, wiewohl nur, um sie poetisch zu[132] vernichten. Da er sein eigner Hofnarr und sein eignes komisches italienisches Masken-Quartett ist, aber auch selber der Regent und Regisseur dazu: so muß der Leser einige Liebe, wenigstens keinen Haß gegen das schreibende Ich mitbringen und dessen Scheinen nicht zum Sein machen; es müßte der beste Leser des besten Autors sein, der eine humoristische Scherzschrift auf sich ganz schmecken könnte. Wie für jeden Dichter, so noch mehr für den komischen muß soviel gastfreundliche Offenheit dastehen als umgekehrt für den Philosophen kriegerische Verschlossenheit, und beiden zum Vorteil. Schon in der körperlichen Wirklichkeit verwebt der Haß durch sein Gespinste dem leichtgeflügelten Scherze den Eingang; aber noch mehr ist eine gutmütige offene Aufnahme dem poetischen Komiker vonnöten, welcher mit seiner angenommenen Kunst-Verzerrung seine Persönlichkeit nicht heiter bewegen kann, wenn diese von einer fremden, prosaisch hassenden beschweret und verdoppelt wird. Wenn Swift sich listig und aufgeblasen anstellt und Musäus sich dumm: wie wollen sie komisch auf den Abgeneigten einspielen, welcher mit dem Glauben an ihren Schein ankommt? – Da die zuvorkommende Liebe für den Komiker nur durch eine gewisse Vertraulichkeit mit ihm erworben wird, welche bei ihm, als dem immer neuen Darsteller der immer neuen Abweichungen, zur Versöhnung ganz anders nötig ist als bei dem ernsten Dichter jahrtausendjähriger Empfindungen und Schönheiten: so löset sich die Frage des Rätsels leicht, warum über die höhern komischen Werke, über welche später Jahrhunderte fortlachten, anfangs das erste Jahr ihrer Geburt nicht recht lachen wollte, sondern dumm-ernst entgegensaß, obgleich ein gewöhnliches Scherzblatt der Zeit von Hand zu Hand, von Mund zu Ohr umflattert.

Z.B. ein Cervantes mußte seinen anfangs versäumten Don Quixote selber angreifen und heruntersetzen, damit ihn die Menge hinaufsetzte, und er mußte eine Kritik gegen denselben unter dem Titel:»el buscapiè« oder die Rakete schreiben, damit er nicht als eine im Äther zerflog. Aristophanes wurde für seine zwei besten Stücke, die Frösche und die Wolken, von einem längst verschollenen Amipsias, welcher im figürlichen Sinn Frosch- und[133] Wolken-Chöre für sich hatte, des Preises beraubt. Sternens Tristram wurde anfangs in England so kalt empfangen, als hätt' er ihn in Deutschland für Deutsche geschrieben. – Über Musäus' physiognomische Reisen erster Band fällt im deutschen, sonst alles Kräftige durchlassenden, ja weiter beflügelnden Merkur einer das Urteil82:»Die Schreibart ist à la Schubart und soll schnurricht sein. Man kann unmöglich durch u.s.w. u.s.w. etc.« Du Erbärmlicher, der du mich nach so vielen Jahren in einer zweiten Auflage noch ärgern kannst, weil ich leider dein dummes Wort zum Vorteile der Ästhetik Wort für Wort exzerpiert aufgehalten! Und grasete neben diesem Erbärmlichen nicht ein Zwillingsbruder in der Allg. deutschen Bibliothek83 mit ähnlichen Schneidezähnen in Musäus' Blumenbeeten und jätete die Blumen aus; gerade des Mannes mit dem echtdeutschen Humor, nämlich mit der sich selber belächelnden Hausväterlichkeit, durch deren Gutmütigkeit sogar die fremdartige Einmengung der Herzens-Sprache als eines komischen Bestandteils sich absüßt? – Mehre exempla sunt odiosa.

Wir kommen auf die humoristische Subjektivität zurück. Der Ekel am After-Humoristen ist darum eben so groß, weil dieser eine Natur parodierend scheinen will, die er schon wirklich ist. Darum ist, wenn nicht eine edle Natur im Autor gebietet, nichts mißlicher, als dem Toren selber die komische Beichte anzuvertrauen, wo (wie in Le Sages meistens gemeinen Gilblas) eine gemeine Seele, bald Beichtkind, bald Beichtvater, in einem willkürlichen Schwanken zwischen Selbstkenntnis und Verblendung, zwischen Reue und Frechheit, zwischen unentschiedenem Lachen und Ernst, uns gleichfalls in diesen Mittelzustand versetzt; noch widerlicher wird durch Selbstgefallsucht und kahlen abgedroschnen Unglauben Pigault le Brun in seinem Ritter Mendoza, indes selber in Crebillons Lauge sich etwas Höheres spiegelt als seine[134] Toren. Wie groß steht der edle Geist Shakespeare da, wenn er den humoristischen Falstaff zum Korreferenten seines tollen Sündenlebens anstellt! Wie mischt sich hier die Unmoralität nur als Schwachheit und Gewohnheit in die phantastische Torheit! –

Ebenso verwerflich ist Erasmus' Selbstrezensentin, die Narrheit, erstlich als ein leeres abstraktes Ich, d.h. als Nicht-Ich, und dann weil statt lyrischen Humors oder strenger Ironie die Narrheit nur Kollegienhefte der Weisheit aufsagt, die aus dem Souffleurloch noch lauter vorschreiet als jene Kolumbine selber.

Da im Humor das Ich parodisch heraustritt: so ließen mehre Deutsche vor 25 Jahren das grammatische weg, um es durch die Sprach-Ellipse stärker vorzuheben. Ein besserer Autor löschte dasselbe wieder in der Parodie dieser Parodie mit dicken Strichen aus, die das Ausstreichen deutlich machten, nämlich der köstliche Musäus in seinen physiognomischen Reisen, diese wahren pittoresken Lustreisen des Komus und Lesers. Bald nachher standen die erlegten Ich in der Fichteschen Aseität, Icherei und Selbstlauterei in Masse wieder von den Toten auf. – Aber woher kommt überhaupt dieser grammatische Selbstmord des Ich bloß den deutschen Scherzen, indes ihn weder die verwandten neuern Sprachen haben, noch die alten haben können? Wahrscheinlich daher, weil wir wie Perser und Türken84 viel zu höflich sind, um vor ansehnlichen Leuten ein Ich zu haben. Denn ein Deutscher ist mit Vergnügen alles, nur nicht er selber. Wenn der Brite sein I (Ich) in der Mitte des Perioden groß schreibt: so schreiben noch viele Deutsche in Briefen es an der Spitze klein und wünschen vergeblich ein kleines Kursiv-i, was kaum zu sehen wäre und mehr dem obern mathematischen Punkte gliche als der Linie darunter. Wenn jener zu My etc. stets noch das self setzt, wie der Gallier das même zu moi: so sagt der Deutsche nur selten Ich selber, doch aber gern, »ich meines Orts«, welches letzte ihm, hofft er, niemand als besondere Aufblasung auslegen wird. In frühern Zeiten nannt' er sich von dem Fuße bis zu dem Nabel niemals, ohne um Vergebung der Existenz zu bitten, so daß er stets die[135] höfliche und tafel- und stiftsfähige Hälfte auf einer erbärmlichen, in Bürgerstand erklärten Hälfte wie auf einem organisierten Pranger umhertrug. Bringt er sein Ich kühn an: so tut ers im Falle, da ers mit einem kleinern gatten kann; der Lyzeums-Rektor sagt zum Gymnasiasten bescheiden wir. So besitzt allein der Deutsche das Er und das Sie als Anrede, bloß weil er den Ausschluß eines Ich – denn Du und Ihr setzen eines voraus – überall mitbringt. Es gab Zeiten, wo vielleicht in ganz Deutschland kein Brief mit einem Ich auf die Post kam. Glücklicher als die Franzosen und Briten, denen die Sprache keine reine grammatische Inversion erlaubt, können wir durch deren Verwandlung in eine geistige überall das Wichtigste voraussetzen und das Unbedeutende nach: »Ew. Exzellenz« – können wir schreiben – »melde, oder weihe hiemit« – Doch wird neuerer Zeiten (was vielleicht unter die schönern Früchte der Revolution gehört) erlaubt, geradeheraus zu schreiben: »Ew. Exz. meld' ich, weih' ich.« Und so wird allgemein den Brief- und Sprech-Mitten ein schwaches, aber helles Ich verstattet; am Anfange und Ende indes ungern.

Diese Eigenheit macht es uns nun ungemein leicht, komischer zu sein als irgendein Volk; weil wir in der humoristischen Parodie, wo wir uns poetisch als Toren setzen und es also auf uns beziehen müssen, gerade durch das Auslassen des Ich diesen Ich bezug nicht nur, wie schon gesagt, deutlicher machen, sondern auch lächerlicher, da man ihn nur in ernsten höflichen Fällen kannte.

Bis in kleine Sprachteilchen hinein wirkt diese Humoristik des Ich; z.B. je m'étonne, je me tais ist bedeutender als: ich staune, ich schweige; daher Bode das my self, him self im Deutschen oft mit Ich oder Er selber übersetzt. Da in der lateinischen Sprache das Ich des Verbums sich verbirgt: so ist es nur durch Partizipien vorzuheben, wie z.B. Doktor Arbuthnot in seinem Virgilius restauratus gegen Bentley am Ende tat: z.B. »majora moliturus«.

Diese Rolle und Voraussetzung des parodischen Ich widerlegt den Wahn, daß der Humor unbewußt und unwillkürlich sein müsse. Home setzt Addison und Arbuthnot in Rücksicht des humoristischen Talents über Swift und Lafontaine, weil letzte[136] beide, glaubt er, nur einen angebornen bewußtlosen Humor besessen hätten. Aber wurde dieser nicht von freier Absicht erzeugt: so konnt' er nicht den Vater unter dem Schaffen so gut ästhetisch erfreuen als den Leser; und eine solche geborne Anomalie müßte gerade alle vernüftige Menschen für Humoristen nehmen und wäre der wahnsinnigste Schiff-Patron des Narrenschiffs selber, das er kommandierte. Sieht man nicht an Sternens frühern jugendlichen Aufsätzen und aus seinen spätesten85, welche größern Werken vorarbeiten – und aus seinen kältern Briefen, in welche sich sonst der Strom der Natur am ersten ergießet, daß seine wunderbaren Gestalten nicht durch den zufälligen Blei-Guß in die Dinte entstanden und darin zerfuhren, sondern daß er in Gießgruben und Formen sie mit Absicht gespitzt und geründet habe? So sieht man dem komischen Ergusse des Aristophanes nicht seinen Quellenfleiß und sein Nachtarbeiten an, das sogar, wie das des Demosthenes, zum Sprichwort wurde.86 – Allerdings kann viel Willkürliches des Humors zuletzt so ins Unbewußte übergehen, wie bei dem Klavierspieler der Generalbaß zuletzt aus dem Geiste in die Finger zieht und diese richtig phantasieren, indes der Inhaber ein Buch dabei durchläuft87. Der Genuß des höchsten Lächerlichen verbirgt das kleinere, das sich dann der Mann halb scherzend, halb im Ernste angewöhnt. Es ist im Dichter das Närrische so freier Entschluß als das Zynische. Swift, bekannt durch seine Reinlichkeit, welche so groß war, daß er einmal in eine weibliche Bettelhand nichts legte, weil sie ungewaschen war, und noch bekannter durch seine mehr als platonische Enthaltsamkeit, welche (zufolge den Lebensbeschreibern) bei ihm und bei Newton in das Unvermögen der Sünder zuletzt übergegangen war, schrieb[137] doch Swifts Works und noch dazu auf der einen Seite Ladys dressing-room und auf der andern gar Strephon and Chloe. Aristophanes und Rabelais und Fischart und überhaupt die altdeutschen Komiker fallen uns hier von selber ein, sie, denen die schreibende Unsittlichkeit aus keiner handelnden entsprang, so wie zu keiner hinlockte. In der echt komischen Darstellung gibt es so wenig wie in der Zergliederungkunst (und ist nicht jene auch eine, nur eine geistigere und schärfere?) eine verführende Unanständigkeit; und so wie der Blitzfunke ohne Zünden durch Schießpulver, aber am Eisenleiter, fährt, so läuft am komischen Leiter jene Flamme nur als Witz ohne Schaden durch die brennbare Sinnlichkeit hindurch. Desto schlimmer ists, daß die Versunkenheit der Zeit zugleich sich ebensosehr am gefahrlosen komischen Zynismus stößt, als an giftvollen erotischen Ziergemälden labt. Der Igel (Sinnbild des Stachelschriftstellers) frißt nach Bechstein sehr gern spanische Fliegen, ohne gleich anderen Tieren von ihnen vergiftet zu werden. Der Wollüstling sucht jene oder die Kanthariden, wie wir wissen, zu mehr als einer Vergiftung und bauet spanische Schlösser auf spanische Fliegen. – Wir kehren zurück.

Etwas ganz anderes als ein humoristischer Dichter ist ein humoristischer Charakter. Dieser ist alles unbewußt, er ist lächerlich und ernst, aber er macht nicht lächerlich; er kann leicht das Ziel, aber nicht der Mitwettrenner des Dichters sein. Es ist ganz falsch, den deutschen Mangel an humoristischen Dichtern dem Mangel an humoristischen Toren aufzubürden; dies hieße, die Seltenheit der Weisen aus der Seltenheit der Narren erklären; sondern jene Dürftigkeit und Sklaverei des wahren komisch-poetischen Geistes ists – sowohl des schaffenden als lesenden –, welche das komische Gnadenwildpret, das von den Schweizerbergen bis in die belgische Ebene läuft, weder zu fangen noch zu kosten weiß. Denn da es auf der freien Heide – und nur auf dieser – gedeihet: so findet man es überall, wo entweder innerliche Freiheit ist – z.B. bei der Jugend auf Akademien oder bei alten Menschen u.s.w. – oder äußerliche, also gerade in den größten Städten und in den größten Einöden, auf Rittersitzen und in Dorfpfarrhäusern, und in den Reichsstädten, und bei Reichen[138] und in Holland. Zwischen vier Wänden sind die meisten Menschen Sonderlinge; dies wissen die Eheweiber. Auch wäre ein passiv-humoristischer Charakter noch kein satirischer Gegenstand – denn wer wird eine Satire und Karikatur auf eine einzelne Mißgeburt ausarbeiten? –, sondern die Abweichung einer kleinen Menschen-Nadel muß mit der Abweichung des großen Erdmagneten gleichen Strich halten und sie bezeichnen. So ist z.B. der alte Shandy, so sehr er porträtiert erscheint, nur der bunt angestrichene Gips-Abguß aller gelehrten und philosophischen Pedanterei88; so auf andere Weise Falstaff, Pistol u.s.w.

82

D. Merkur 1779. 1. B. S. 275.

83

Musäus war später demütig genug, in die bleihaltigen Stollen der Allg. deutschen Bibl. seine goldhaltigen zu treiben und ihr Rezensionen der Romane zu schenken, es ist aber schade, daß man jetzo diese launigen Rezensionen ihren Büchern und ihrer Bibliothek nachsterben läßt, ohne diese untergesunkenen Perlen aus dem Wuste auszuheben und einzufädeln.

84

Die Perser sagen: nur Gott kann ein Ich haben; die Türken: nur der Teufel sagt Ich. Bibliothèque des Philosophes; par. Gautier.

85

Z.B. in the koran or the life etc.

86

Ad Aristophanis lucernam lucubrare. Siehe in Welckers Übersetzung der Frösche, Vorrede p. IV. Diese und die frühere der Wolken darf ich vielleicht wegen ihrer komischen Kraft ihrer leichtern Herüberleitung des großen Komus zu uns, wegen ihrer reichen sachlehrenden Anmerkungen und endlich wegen des hohen Standpunktes der ästhetischen Übersicht schon anzupreisen wagen, ohne darum den Vorwurf von Anmaßung eines Urteils über ein von so gewaltigen philologischen Königen beherrschtes Sprachgebiet auf mich zu laden.

87

Cicero sagt: adeo illum risi, ut pene sim factus ille.

88

Alle Lächerlichkeiten im Tristram, obwohl meist mikrologische, sind Lächerlichkeiten der Menschen-Natur, nicht zufälliger Individualität. Fehlt aber das Allgemeine, z.B. wie bei Peter Pindar, so rettet kein Witz ein Buch vom Tode. Daß Walter Shandy mehre Jahre, jedesmal so oft die Türe knarrte, sich entschließet, sie einölen zu lassen u.s.w., ist unsere Natur, nicht seine allein.

Quelle:
Jean Paul: Werke. Band 5, München 1959–1963, S. 132-139.
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