Sechzehnter Auftritt.

[67] Hochfeld. Sebastian. Dann Klotilde.


HOCHFELD. Wo ist er – Er bemerkt ihn. Ah da – Bruder! Bastian! Endlich doch vom Gefühle hingerissen. An mein Herz!

SEBASTIAN. O – so warm hat er mi noch nie umarmt! Also verzeihst mir? Ja? – Gib mir a Bussel!

HOCHFELD küßt ihn. Mit Vergnügen, lieber Bruder!

SEBASTIAN. So ist's recht – gelt, Blasi! Wann ich auch nur a Viehhändler bin, ich kann doch noch a G'schäft mit dir machen? Er fällt ihm wieder um den Hals.

HOCHFELD. Wirklich – so viel Großmut –

SEBASTIAN. Ich bitt' dich, halt's Maul –

HOCHFELD sieht sich eher vorsichtig um, dann mit nicht ganz lauter Stimme. Die ganze Welt soll wissen –

SEBASTIAN. Ich bitt' dich, halt's Maul – du bist z'frieden, nachher bin auch ich z'frieden –

KLOTILDE kommt. Lieber Vater – Sie geht zu ihm. Herr Vetter –

SEBASTIAN. Ja, ist a netter Kerl, dei Vetter gelt? Macht a schöne Wirtschaft – aber unter andern – wir sein ja noch nicht fertig – Hastig. was ist's denn mit dein Bräutigam – und sein g'selchten Herrn Vater –

KLOTILDE. Ah – er hat schon in Wagen einsteigen wollen – der Robert hat's vom Fenster aus g'sehen, und ist nunterg'loffen – sie kommen.

HOCHFELD. Wellenschlag? – Ich muß mit ihm sprechen.

SEBASTIAN. Nein, laß mich machen – gib nur acht! Er stellt sich in den Hintergrund, so daß ihn Wellenschlag nicht sieht.

WELLENSCHLAG UND ROBERT treten ein.


Quelle:
Friedrich Kaiser: Stadt und Land oder Der Viehhändler aus Oberösterreich. Leipzig [1905], S. 67.
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