Der 5. Absatz.

Von noch anderen Blumen.

[665] Die Veygelein seynd kleine Blümlein / sie wachsen kurtzauf der Erden / und je niederer sie seynd je besser / und kräfftiger seynd sie in der Artzney: sie riechen wohl / und seynd unterschidlich an der Farb / einige / Blau / andere Weiß / oder gelb. Insonderheit das Mertzen-Veigelein ist ein angenehmes wohlriechend und nutzliches Blümlein / daß gemeiniglich an kühlen schättigen Orten wachset: die gefülte aber findet man allein in den Gärten.48

Die Veigelein werden von dem Plinio genent Erstling der Blumen / und Frühlings-Botten. Es wird aber beobachtet / daß alle Veigelein sich stets zur Erden neigen / und gleichsam den Kopf hencken.

Deßwegen wird durch dieses Blümlein füglich die Demuth / oder die Demüthige verstanden.49 Welche in der Niedere / oder Niederträchtigkeit / und Verachtung ihrer selbsten aufwachsen / und einen angenehmen lieblichen Geruch von sich geben; weilen die Demüthige vor GOtt / und den Menschen beliebt und angenehm seynd.

Ferners gleich wie das Veigelein (aufs wenigste das Mertzen Veigelein) das erste unter den Blumen / und ein Vorbot des Frühlings ist / also ist die Demuth die erste / oder das Fundament der Tugenden / auf welcher sie alle müssen gegründet seyn.

Sie ist auch ein Vorbot / oder Anzeichen des Frühlings der grünenden Hoffnung / und eines fruchtbaren Sommers der reichlichen Verdienst / und guten Wercken. Ja von der Jungfräulichen Mutter GOttes selber wird gesagt: Humilitate placuit, Virginitate concepit: In der Demuth hat sie GOTT gefallen / und in der Jungfrauschafft hat sie den Sohn GOttes empfangen /in dem sie sich ein Dienerin des Herren genent / und erwiesen hat.

Deßwegen gar recht Hugo Victorinus ser. 46. alle Christ-Glaubige ermahnt / daß sie sich befleissen sittliche Veiglein zu seyn / durch die Niederträchtigkeit der Demuth / und lieblichen Geruchs eines tugendlichen Wandels / und guten Exempels.

Es ist aber die Demuth eigentlich ein Tugend / welche in der wahren Erkantnuß / und Geringschätzung seiner selbsten bestehet / wie der Heil. Bernardus sagt.50 Zwölff Grad / oder Staffel der Demuth beschreibet mein Heil. Vatter Bend. sieben aber der H. Anselmus die nothwendige Demuth besteht in deme /daß man sie willig / dem mehreren unterwerffe / und dem Gleichen nicht vorziehe: die überflüßig- oder häuffige Demuth bestehet in dem / daß man sich auch dem Gleichen unterwerffe / und dem Niederen nicht vorziehe: die Volkommene endlich in dem / daß man sich nicht nur keinem vorziehe / sondern allen auch den Niederen unterwerffe.51

Die Lob-Sprüch der Demuth in der Heil. Schrifft in dem alt- und neuen Testament / bey den Heil. Vätteren /[665] und Lehreren seynd fürtreflich und unzahlbar: die Beweg-Ursachen zu der Demuth seynd kräfftig /und vil / der Lohn aber reichlich / und unermessen: die Exempel / oder Beyspiel / der Heiligen seynd groß / und wunderlich / die ich mit Stillschweigen umgehe / indeme hin und wieder viel Bücher darmit angefüllet seynd. Genug ist der Ausspruch des weisen Manns allein / da er sagt superbum sequitur humilitas, & humilem Spiritu suscipiet gloria.52 Erniedrigung folget der Hoffart / aber der demüthig ist / wird Ehr erlangen: und Christi in dem Evangelio: Wer sich erhöht / der soll erniedriget werden / und wer sich erniedriget wird erhöht werden.

Der Mohn/ oder Mag-Saamen ist zweyerley / der gemeine und einfache gehört in das Feld / der dicke und gefülte aber wird wegen seiner allerhand artigen Farben in den Gärten hin und wieder gepflantzt / dieses Gewächs tragt bald weisse / bald rothe / bald blaue / und gescheckete Blumen / wann man den Saamen zu Anfang des Sommers wieder von neuem aussprengt / so hat man das Gewächs desto länger zu geniessen; dann es floriret ein lange Zeit nach einander: und obwohl diese Blumen nicht lang dauren / sondern bald abfallen / so treibt doch ein Stengel nach / und nach viel Blumen / sie besaamen sich zwar selbst /weil es aber offt zu Unzeiten geschicht / so ist es besser man reyte die von selbst gewachsene aus / und säe sie entweders spath im Herbst / oder gleich im Frühling 3. Täg vor dem vollen Mond / so werden sie dick / schön.53 Der Saamen aber muß im vollen Mond abgenommen werden.

Aus dem Saamen / so dieses Gewächs traget wird ein Oel gemacht / welches den Krancken den verlohrnen Schlaf wieder bringt.54 Deßgleichen pflegt man auch aus seinen Blätteren ein Safft zu drucken / der auch den Schlaf verursachet: doch aber muß man behutsam darmit umgehen; dann wann man zu vil von diesen Saamen oder Oel nimmt/ dörffte einer wohl so lang schlaffen / daß er nimmermehr verwachen thät.

Der Schlaf ist zwar ein Gab Gottes / er ist ein nutzliche ja nothwendige Sach / die menschliche Kräfften / so durch die tägliche Mühe / und Arbeit abgeschwächt worden / wiederum zu ersetzen / und könte das menschliche Leben / so wenig ohne Schlaf / als ohne Speiß / und Tranck in die Länge dauren.55 Aber man soll ihn mäßig brauchen / dann zu vil / und aus Faulheit zu lang schlafen ist ein so schandlich / als schädliche Sach / der Gesundheit des Leibs so wohl als dem Heyl der Seelen nachtheilig.

Der überflüßige Schlaf ist ein gar unverschamter /und unersättlicher Gast / je mehr man ihm Zeit vergunt / je mehr will er haben: er nimmt nicht vor lieb mit der nächtlichen Weil / sondern thut manches mahl noch einen grossen Theil von der edlen Tags-Zeit hinweg stehlen. Somnus somnum nutrit, & provocat, vigiliæ pariunt vigilias, sagt ein geistlicher Eremit. Je mehr man schlafft / je mehr will man geschlafen haben: hingegen Wachen bringt Wachtbarkeit.

Gar recht wird der Schlaf ein Bruder / oder ein Eben-Bild des Tods genent / als welchem er vast ähnlich ist und gleich ihme den Menschen aller Sinnen /und aller Fähigkeit beraubt / deßwegen als Epaminondas einen Soldaten / welcher hätte sollen Wacht halten / schlafend angetroffen / hat er ihn umgebracht / und gesprochen / er hab ihn also entlassen / wie er ihn gefunden hab / als wann schlafen / und Tod seyn /ein Ding wären. Ja vil seynd in dem würcklichen Schlaf um das Leben Leibs / und der Seelen kommen.

Ein Schlafender nutzet eben so wenig / als ein Todter / deßwegen / wer gescheid ist / und leben will / der solle gesparsam schlaffen / und nicht mehr als die Nothdurfft / oder Gesundheit erforderet: sagt der weise Plato.56

Die Negelein belangend / so gibt es zwar derselben vil unterschidliche Arten / oder Gattungen zahme und wilde / gefülte / und einfache etc.57 Insgemein[666] aber ist das Negelein eine aus den fürnehmsten / schönsten / und lieblichsten Garten-Blumen. Es ist ein sehr veränderliches Gewächs um die Nägelein / als daß man weder aus den Wurtzlen / noch Blätteren genugsame Anzeigen / oder Versicherung / derselben haben kan; massen offt die Blätter schön / und hingegen die Blumen schlecht seynd: das andere mahl aber die Blätter schlecht und die Blumen schön: also geht es auch öffters bey den Menschen her / indem einige die von einer guten Wurtzel / oder gutten Herkommen seynd /und schöne Blätter / daß ist / schöne Wort / oder ein Wohlredenheit haben / dannoch an sich selber schlecht / und mangelhafft seynd: Hingegen andere die von der Wurtzel und von den Blätteren schlecht anzusehen / doch in sich selber gut und fürtreflich seynd. Die Farben der Negelein seynd (wie bekant) gar vilfältig und verschieden / als weiß / roth / gesprecklet etc. Sie können durch den Saamen / oder durch versetzung der Geschößlein vermehret werden.

Man sagt / daß wann der Negelein Saamen im Wasser / worin Gewürtz / oder Eß-Negelein liegen /eingeweicht / und die aufgehende auch anfänglich mit dergleichen Wasser besprengt werden / sie einen besseren / und stärckerern Geruch bekommen. Der Saamen / so von den weissen und Leib-Farben Neglein hergenommen wird / veränderet sich in den Blumen /so daraus erwachsen zum schönsten. Sonsten ist der jenige Saamen der beste / welcher von den Blumen herkommt / die im wachsenden Mond herfür geschossen / die Stöck von welchen man den Saamen zu nehmen begehrt / müssen bey dem Regen-Wetter fleißig bedeckt werden / sonsten wird er verderbt / und untauglich / man muß ihn auch / so bald er abgenommen worden / gleich säen / in dem vollen Mond: auf einen guten Grund / und wohin die Morgen-Sonn scheint /und biß die Blumen anfangen aufzugehen / wohl begiessen. Den besten Saamen bekommt man auf solche Weiß / daß man an dem Stock / welcher wegen der Schönheit gefallet / nur zwey / oder höchstens drey der schönsten / und volkomnisten Negeleinstehen last / und den Saamen behaltet etc.

Die Tulipanen seynd nach der Meynung des Herrn von Hochbergs in Teutschland erst in dem anderen Jahr Hundert bekandt; massen wie Gesnerus in seinem Buch de Hortis Germaniæ schreibt / daß er die erste Tulipan Anno 1559. in einem Garten zu Augspurg gesehen / die aus dem Saamen / der von Constantinopel dahin gebracht / erzeugt worden.58

Die Tulipan ist eine der schönsten Blumen / die zur Frühlings-Zeit die Gärten zieren / und den Abgang eines guten Geruchs ersetzt sie mit der Vilfältigkeit ihrer schönen Farben / und mit der Abwächslung derselben: welche sie in so mancherley Veränderung vorstellet. Nur zu bedauren ist es / daß ihr Flor nicht länger / als etliche Wochen wehret.

Die Frantzosen / und Niederländer geben den Tulipanen Nähmen / durch welche sie eine vor der anderen erkennen. Ein Fürstlicher Würtenbergischer Garten-Inspector Peter Gabriel mit Nahmen zehlet der Tulipanen etlich / und neuntzig / und beschreibt ein jede mit ihren eigenen Farben.

Andere aber bringen biß 200. zusammen (doch ohne daß die Farben aufgezeichnet seynd) deren einige so rahr / und hoch-geschätzt werden / daß ein Kiel / oder Zwiebel um etlich / ja auch mehr Gulden bezahlt wird / ja es wird von der Blumen-Kunst Verständigen angemercket / daß noch vast alle Jahr neue Sorten der Tulipanen aufgebracht werden / die zuvor nie seynd gesehen worden. Es können die Tulipanen in frühe / mitlere / und spath-blühende abgetheilt werden. Wiederum in hoch aufschiesende / und nieder wachsende: in einfärbige / und zwey-drey- oder vierfärbige: in rahre / und gemeine: unter die gemeine gehören die gantz rothe / gantz gelbe / Purpur-Farbe /und Pomeranzen-Farbe / wie auch die zweyfärbige /als roth / und weisse / gelb und rothe etc. unter die rahre seynd zuzehlen die[667] gantz grüne / die gantz weisse / die schwärtzlechte / die gefülte etc.

Die Vermehrung der Tulipanen geschicht theils durch die Zwieblen / theils durch den Saamen / sie verschlieffen sich nach / und nach immerdar tieffer in die Erden / also daß man es zu Zeiten gar verliehrt /wann man die Zwieblen nicht wieder aushebt. Ich liese auch von einer Gattung Tulipanen mit gar vil Blätteren / meistens Minen-roth / die aber mehr von der Seltsamkeit / als Schönheit haben. Eine mit 60. Blätteren solle sich Anno 1661. in dem Chur-Fürstlichen Garten zu Berlin gefunden haben / welche Pomeranz-Farb / auswendig grünlecht mit gelb vermengt ware. Man legt sie drey Finger tieff in die Erden / und 5. von einander / der Grund muß nicht fett / noch getungt seyn / sonst geben sie mehr Beysätz und weniger Blumen / verfaulen auch leicht.

Die rahre Tulipanen / so von edler Art seynd / muß man jährlich von der Erden ausnehmen / wann die Stengel / und das Kraut verfault: wann die Tulipanen verblühet haben / muß man die Trag-Häupter abbrechen / die Stengel aber stehen lassen / biß daß sie verwelcken / damit der Kiehl / oder die Zwiebel desto mehr Krafft bekomme. Wann man aber sie über Feld verschicken will / da müssen sie in ein trucknes Mieß eingewicklet werden.

Auch der Narcissen gibt es vil unterschidliche Art-und Gattungen / als einfach- und gefülte / weiß-gelb-und rothe / mit groß- und kleinen Kelchen / frühe /und spathe / mit breiten / oder schmalen spitzigen Blätteren.59

Die gemeine Narcissen lieben freyen Lufft unter der Sonnen / mageren / und sandigen / doch feuchten Grund. Die fremde / und edlere aber wollen ein besseres Erdreich / und ungedungt haben.

Die Constantinopolitanische Narcissen ist weiß /gefült / hat etliche Blumen an einem Stengel / inwendig mit einem Kelch. Einige werden die Gehörnichte genennt / sie haben in der Mitten gelblechte über sich steigende Blätter / die einem Horn in etwas gleichen.

Ein andere Art / Narbonische Narcissen genant /bringt ein / zu Zeiten auch mehr weisse Blumen / und hat / einen grossen Doter-gelben Kelch. Wiederum ein andere / tragt 10. oder 12. Blumen mit langen schmalen Blätlein in Gestalt eines Sterns: wann die eine dieser Blumen verwelcken / gehen andere auf / 3. oder 4. mit einander.

Wiederum anderst seyn beschaffen die Indianische Narcissen / die so genante Jacobs-Narcissen etc.

Sie seynd eines lieblichen süssen Geruch / und lieben die Gesellschafft der Tulipanen / weilen ein gleiche Erden ihnen anständig ist.

Der Hyacinthen werden auch von Kunst-erfahrnen Gärtneren 30. biß viertzigerley gezehlt / die Hyacinthen ist ein annehmlich-schöne / und wohlriechende Frühlings-Blum / und gleichsam ein anderer Vertumnus, weil sie sich in so vilerley Gestalt / und Farben /veränderet.60 Die Orientalische Jazincken werden diejenige genennt / solänger / und grösser an Kraut /und Blätteren seynd / und die meiste Blumen haben.

Einige seynd groß / andere mittelmäßig / etliche mit doppleten in einander steckenden Kelchlein gefült: andere auch mit ziemlich dick-gefülten Blumen /aber weniger an Zahl.

Etliche seynd Himmel-blau / dunckel / oder licht-blau / andere Schneeweiß / Silber-Farb / Leib-Farb etc.

Unter die Arten der Indianischen Hyacinthen wird auch die bekante wohl-riechende / und ansehnliche Tube-Rosen gezehlt / welches ein herrliche Blumen /den weissen Ilgen zimlich gleich ist / sie wachsen bey anderthalb Ellen hoch / und seynd eines sehr lieblichen starcken Geruchs / Schneeweiß an der Farb / und lang nacheinander florirend / also daß die Blumen an einem Stengel / einander gleichsam Ablösen.

Ein weit mehrers von diesen / und noch vil anderen Blumen zu melden / überlasse ich denjenigen / die eigentlich gantze Bücher von den Kräutern und Blumen zu schreiben / sich die Mühe nehmen: mir aber / in dem zum[668] End dieser Materi eyle / seye diß wenige genug.

Sage nur noch dieses / daß gleich wie in einem schönen und wohl angeordneten Blumen-Garten viel zierlich und annemmliche Blumen zu sehen seynd /welche in der Gestalt und in der Größe / an der Farb /an dem Geruch / und an der Krafft / oder Würckung sehr different, oder ungleich seynd: also seynd in dem sittlichen Garten der Catholischen Kirchen viel heilig / und gerechte Seelen / welche eben so viel schöne Blumen / mit dem Unterscheid ihrer vielfältigen Tugenden / Gaben / und Gnaden die Kirchen GOttes verwunderlich zieren.61 Es gibt da die weisse Lilien der Jungfräulichen Keuschheit / die Purpurfarbe Rosen der Martyrer / die niederträchtige Veigelein der demüthigen Beichtiger etc.

Insonderheit ist da in diesem sittlichen Blumen-Garten der Catholischen Kirch gepflantzet worden /und aufgewachsen die Herrliche Schlüssel-Blum / der Heil. Apostel Petrus / dem Christus die Schlüssel zu der Himmels Porten übergeben hat: es ist da gewachsen der schöne Ehren-Preiß / der Heil. Paulus / der die größere Ehr GOttes immerdar in seinem Mund / und in der Feder geführet / und ausgebreitet hat: es ist da entsprossen / das hertzige Blümlein je länger je lieber / das ist der geliebte Jünger Joannes: es hat da gegrünet der wohlriechende Majoran / der Heil. Ioannes Baptista, quo non surexit major, es hat da geblühet die ansehliche Blum der Rittersporn / der Heil. Georgius, und Mauritius etc. Vor allen aber hat diesen Garten gezieret die guldene Sonnen Blum Maria / Mulier amicta sole etc. diesem stimmet bey / was der Heil. Gregorius sagt: hortus est Ecclesia, quia dum multos populos in fide gignit, quasi pulchros flores in terra emittit.62 Die Catholische Kirch ist ein Garten / der so viel schöne Blumen herfür bringt / so viel sie fromme Christ glaubige gebähret.

Diesen Garten hat der himmlische Gärtner selbsten gar mühesam gepflantzt: er hat ihn gegraben mit der Schauffel seines Creutzes / er hat ihn angesäet mit dem Saamen seines Göttlichen Worts / er hat ihn gesäuberet von dem Unkraut der Laster / und Irrthumen / angefeuchtet mit seinem vergossenen Blut / und umgeben mit dem Zaun seines heiligen Gesatzes. In diesem hat er eben so viel Garten-Bettlein angelegt / als viel heilige Ordens / und andere Ständ eingesetzt /und so viel Blumen gezüglet / als viel heilige Christen darinn erwachsen seynd.

Endlichen / gleichwie die natürliche Blumen unterschidliche Krafft / und Würckungen haben / die eine für dieses gut ist / und die andere für etwas anderes /also haben auch die sittliche Blumen / die tugendliche Christen unterschidliche Talenten / natürliche / und übernatürliche Gaben / und Gnaden des Leibs und der Seelen von dem himmlischen Gärtner / Krafft deren sie anderen in ihren Nöthen / und Anligen beyspringen / und hilffreiche Hand reichen mögen: dann wie der Apostel Paulus bezeuget: So seynd mancherley Gaaben / mancherley Aemter / und Würckungen /aber ein Geist / ein Herr / und GOtt / von dem alle Güter herkommen / und einem jeden werden die Gaben / die des Geists Anzeigen seynd / geben zum gemeinen Nutzen.63


Quelle:
Kobolt, Willibald: Die Groß- und Kleine Welt, Natürlich-Sittlich- und Politischer Weiß zum Lust und Nutzen vorgestellt [...]. Augsburg 1738, S. 665-669.
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