250. Bischof Norbert von Paderborn.

Mündlich.

[221] Zur Zeit der heiligen Feme hat dieselbe auch ihren Sitz auf der festen Wewelsburg an der Alme gehabt; nun ist zu einer Zeit ein Bischof Norbert zu Paderborn gewesen, der ist angeklagt worden, sich fremdes Gut angemaßt zu haben, und deshalb in einen tiefen Kerker im[221] südöstlichen Thurm der Burg hinabgeworfen worden. Aber Gott hat sich des unschuldig Angeklagten erbarmt, denn während er da unten gelegen, hat seinen ruchlosen Ankläger die göttliche Strafe ereilt und er ist geplatzt. Da hat man den Bischof sogleich freigelaßen; den tiefen Kerker, in dem er gelegen, zeigt man aber noch heute.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen und einigen andern, besonders den angrenzenden Gegenden Norddeutschlands 1–2. Band 1, Leipzig 1859, S. 221-222.
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