Sechster Auftritt.

[32] PUMPHIA.

Hier siehe deine Magd gebeugt zu deinen Füssen,

Mein Wunsch ist deine Huld beständig zu geniessen.

Die Reue macht mich stumm


Heimlich.


ich lache mich halb tod.

KULICAN.

Prinzeßin! sorge nicht, für dich ist keine Noht.

Du bist mein Glückes-raht, mein einziges Vergnügen,


Abseits.


Auf solche Art muß man das Frauen-volk betrügen.

PUMPHIA.

Geliebter! nihm mein Herz zu einem Unter-pfand.

KULICAN.

Ich gebe dir dafür mein Reich, und meine Hand.


Gibt ihr die Hand.


PUMPHIA.

O angenehme Hand!


Abseits.


o du betrogner König!

KULICAN.

Ich bin dein treuer Sclav, und ewig unterthänig.

Was frag ich nach der Welt, wann ich dein eigen bin.

PUMPHIA.

Du bist mein andres ich[32]

KULICAN.

Und du bist Königin,

Du schönes Sternen-dach, mit Saphyr überzogen.

PUMPHIA.

Magnet-stein meiner Seel!


Abseits.


das heist recht schön gelogen.

KULICAN.

Cupido decket uns mit seinem Hochzeit-flor.

PUMPHIA.

Es bricht die Liebes-glut in heller Flamm hervor.


Reden heimlich verliebt mit einander.


Quelle:
Joseph Kurz: Prinzessin Pumphia. Wien 1883, S. 32-33.
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