Erstes Kapitel

[257] Von der Liebe zwischen Gil Blas und der Dame Lorenza Sephora


Ich zog also nach Xelva, um dem guten Samuel Simon die Dukaten wiederzubringen, die wir ihm gestohlen hatten. Ich will offen gestehen, daß ich unterwegs versucht war, mir dies Geld anzueignen, um mein Verwalteramt unter glücklichen Auspizien zu beginnen. Ich hätte das ungestraft tun können, ich brauchte nur fünf bis sechs Tage zu reisen und dann zurückzukehren, als hätte ich meinen Auftrag ausgeführt. Don Alphonso und sein Vater waren zu sehr von mir eingenommen, als daß sie meine Treue beargwöhnt hätten. Ich unterlag jedoch der Versuchung nicht; ich kann sogar sagen, daß ich sie als Ehrenmann überwand, was bei einem jungen Mann, der mit großen Schelmen verkehrt hatte, nicht wenig lobenswert war.

Nach der Rückgabe des Geldes an den Händler, der das nicht erwartet hatte, kehrte ich auf das Schloß von Leyva zurück. Der Graf von Polan war nicht mehr da; er war mit Julia und Don Fernando wieder nach Toledo aufgebrochen. Ich fand meinen neuen Herrn verliebter als je in seine Seraphine, seine Seraphine von ihm entzückt und Don Cesar glücklich, sie beide zu besitzen. Ich suchte die Freundschaft des zärtlichen Vaters zu gewinnen, und es gelang mir. Ich wurde der Verwalter des Hauses; ich war derjenige, der alles regelte; ich nahm das Geld der Pächter in Empfang, ich ordnete die Ausgaben und herrschte als Despot über alle Diener: aber anders[257] als die meisten meinesgleichen, mißbrauchte ich meine Macht nicht. Ich jagte keine Dienstboten fort, die mir mißfielen; ich verlangte von den andern nicht, daß sie mir allein ergeben wären. Wenn sie sich direkt an Don Cesar oder seinen Sohn wandten, um eine Gunst zu erlangen, so sprach ich, statt ihre Wünsche zu durchkreuzen, zu ihren Gunsten. Im übrigen flößten mir die Zeichen der Neigung, die meine Herren mir fortwährend gaben, für ihren Dienst den reinsten Eifer ein. Ich hatte nur ihr Interesse im Auge; es gab keine Taschenspielerstückchen in meiner Verwaltung; ich war ein Verwalter, wie man ihn nicht mehr findet.

Während ich mir zu meiner glücklichen Stellung gratulierte, wollte auch die Liebe, als sei sie eifersüchtig auf das, was Fortuna für mich tat, daß ich ihr einigen Dank zu erstatten hätte; sie ließ im Herzen der Dame Lorenza Sephora, Seraphinens erster Kammerfrau, eine heftige Neigung zu dem Herrn Verwalter keimen. Um die Dinge als wahrhafter Geschichtsschreiber zu schildern, darf ich nicht unerwähnt lassen, daß meine Verehrerin schon an die Fünfzig streifte; aber eine gewisse Frische, ein anmutiges Gesicht und zwei schöne Augen, deren sie sich geschickt zu bedienen wußte, konnten sie noch als der Eroberung wert erscheinen lassen. Ich hätte zwar einen rosigeren Teint gewünscht, denn sie war sehr blaß, aber ich schrieb das der strengen Wahrung der Jungfernschaft zu.

Die Dame kokettierte lange mit mir: aus ihren Augen sprach die Liebe; aber statt ihre schönen Blicke zu erwidern, tat ich zunächst, als merkte ich ihre Absicht nicht. Daher hielt sie mich für einen Neuling in der Liebe, was ihr durchaus nicht mißfiel. Im Glauben also, sie dürfe es bei einem jungen Mann, den sie für weniger aufgeklärt hielt, als er war, nicht bei der Sprache der Augen bewenden lassen, gestand sie mir ihre Gefühle während der ersten Unterhaltung, die wir miteinander hatten, gleich in förmlichen Worten, damit ich[258] nicht darüber im dunkeln blieb. Sie tat es als Frau von Erfahrung. Sie stellte sich verwirrt, und nachdem sie mir gesagt hatte, was sie sagen wollte, verbarg sie ihr Gesicht, als schämte sie sich, ihre Schwäche zu zeigen. Ich mußte mich schon darein fügen; und obgleich mich mehr die Eitelkeit bestimmte als das Gefühl, zeigte ich mich doch für die Zeichen ihrer Neigung sehr empfänglich. Ich spielte sogar den Drängenden und Leidenschaftlichen so gut, daß ich mir ihre Vorwürfe zuzog. Lorenza wies mich mit so viel Sanftmut zurück, daß es, wenn sie mir Haltung anempfahl, den Anschein hatte, als wäre sie durchaus nicht erzürnt, daß ich es daran hatte fehlen lassen. Ich hätte die Dinge gleich weiter getrieben, wenn nicht das geliebte Wesen gefürchtet hätte, mir durch Gewährung eines zu leichten Sieges eine schlechte Meinung von ihrer Tugend beizubringen. So trennten wir uns bis zu einer neuen Zusammenkunft; Sephora war überzeugt, daß ihr erheuchelter Widerstand sie bei mir in den Ruf einer Vestalin gebracht habe; ich aber war voll der süßen Hoffnung, dieses Abenteuer bald zu Ende zu führen.

So weit waren die Dinge glücklich gediehen, als ein Lakei Don Cesars mir eine Mitteilung machte, die meine Freude dämpfte. Dieser Bursche gehörte zu jenen neugierigen Bedienten, die alles auszukunden suchen, was in einem Hause vorgeht. Da er sich beharrlich um meine Gunst bewarb und mir jeden Morgen etwas Neues auftischte, sagte er mir auch eines Morgens, er hätte eine lustige Entdeckung gemacht; wenn ich ihm Verschwiegenheit versprechen wolle, so sei er bereit, sie mir mitzuteilen: es handele sich nämlich um die Dame Lorenza Sephora, und er fürchte, sich ihre Rachsucht zuzuziehn. Ich war zu neugierig auf das, was er mir zu sagen hatte, als daß ich ihm nicht Verschwiegenheit zugesichert hätte; aber scheinbar ohne jedes Interesse fragte ich ihn so kühl wie möglich, welches seine Entdeckung sei. Lorenza, sagte er, läßt jeden Abend heimlich den Chirurgen aus dem[259] Dorf bei sich ein, einen vortrefflich gebauten Menschen, und der Schelm bleibt ziemlich lange da. Ich glaube gern, fügte er boshaft hinzu, daß das sehr unschuldig sein mag; aber Ihr werdet zugeben, wenn ein Bursche im geheimen zu einem Mädchen in das Zimmer schlüpft, so neigt man zu einem schlimmen Urteil über sie.

Obgleich dieser Bericht mich genau so schmerzte, als wäre ich wirklich verliebt gewesen, hütete ich mich doch, es merken zu lassen; ich bezwang mich sogar so weit, daß ich über diese Nachricht lachte, obgleich sie mir ans Herz ging. Aber ich entschädigte mich für den Zwang, sobald ich ohne Zeugen war. Ich schimpfte und fluchte und grübelte darüber nach, was ich beginnen sollte. Bald nahm ich mir aus Verachtung für Lorenza vor, sie aufzugeben, ohne mich auch nur mit der Kokette auseinanderzusetzen; bald entwarf ich in dem Glauben, es handle sich um meine Ehre, den Plan, meinen Nebenbuhler zum Duell zu fordern. Schließlich entschied ich mich für einen Zweikampf. Ich legte mich gegen Abend in einen Hinterhalt, und wirklich sah ich meinen Mann heimlich in das Zimmer meiner Dueña schlüpfen. Das fehlte mir gerade, meine Wut, die sich schon legen wollte, zu stacheln. Ich verließ das Schloß und faßte auf dem Wege, auf dem der Galan zurückkehren mußte, Posten. Ich erwartete ihn, ohne zu wanken, und mein Verlangen, mich zu schlagen, wuchs mit jedem Augenblick. Endlich erschien mein Feind. Ich trat ihm wie ein Prahlhans ein paar Schritte entgegen; aber ich weiß nicht, wie zum Teufel es kam, ich fühlte mich plötzlich, einem Helden Homers gleich, von einer Regung der Furcht erfaßt und blieb stehn. Ich begann, mir meinen Mann anzusehn: er schien mir stark und kräftig, und sein Degen schien mir von übertriebener Länge. All das machte Eindruck auf mich; aber, ob aus Ehrgefühl oder aus einem andern Grunde: obgleich ich die Gefahr mit Augen vor mir sah, die sie noch größer machten, und trotz des Naturtriebs,[260] der mich zurückzuhalten suchte, trat ich doch auf den Chirurgen zu und zog vom Leder.

Meine Handlung überraschte ihn. Was gibt es denn, Herr Gil Blas? rief er aus. Wozu diese Bekundungen eines fahrenden Ritters? Ihr wollt offenbar scherzen. Nein, Herr Bader, nein, gab ich zur Antwort; nichts könnte ernster sein. Ich will sehen, ob Ihr so tapfer seid wie galant. Hofft nicht, daß ich Euch die Gunst der Dame, die Ihr heimlich im Schloß besucht habt, so ruhig lasse! Beim Schutzpatron der Chirurgie, rief der andere lachend aus, das ist ein lustiges Abenteuer! Bei Gott, der Schein ist trügerisch! Ich glaubte nach diesen Worten, er habe so wenig Lust, sich zu schlagen, wie ich, und wurde unverschämter. Holla! mein Freund, rief ich; glaubt nicht, daß ich mich mit einfacher Leugnung zufrieden gebe. Ich sehe schon, versetzte er, ich werde reden müssen, um das Unglück zu verhüten, das Euch oder mir zustoßen könnte. Obgleich die Leute meines Berufs nicht zu verschwiegen sein können, will ich Euch nun ein Geheimnis offenbaren. Wenn die Dame Lorenza mich heimlich in ihr Gemach einläßt, so geschieht es, um den Dienern ihr Übel zu verheimlichen. Sie hat auf dem Rücken ein veraltetes Krebsgeschwür, das ich jeden Abend verbinde. Das ist der Anlaß der Besuche, die Euch ängstigen. Seid also in Zukunft ganz beruhigt. Aber, fuhr er fort, wenn Ihr mit dieser Aufklärung nicht zufrieden seid und durchaus mit mir handgemein werden wollt, so braucht Ihr es nur zu sagen; ich bin nicht der Mann, der kneift. Mit diesen Worten zog er sein langes Rapier, vor dem ich erbebte, und legte sich mit einer Miene in Parade, die mir nichts Gutes versprach. Genug, sagte ich, indem ich den Degen in die Scheide zurückstieß; ich bin kein Grobian, der keine Vernunft hören will; nach dem, was Ihr mir mitgeteilt habt, seid Ihr nicht mehr mein Feind. Umarmen wir uns. Als er erkannte, daß ich nicht so grimmig war, wie es zuerst geschienen hatte, stieß er lachend seinen[261] Flamberg zurück, hielt mir die Arme hin, und wir trennten uns als die besten Freunde der Welt.

Seit diesem Augenblick bot Sephora sich meinen Gedanken nur noch in unangenehmen Zusammenhängen dar. Ich wich allen Gelegenheiten zu heimlicher Unterhaltung aus, und ich tat es so sorgfältig und auffallend, daß sie es merkte. Erstaunt über eine so große Verwandlung, wollte sie die Ursache wissen; und als sie endlich Gelegenheit hatte, mich beiseite zu ziehn, sagte sie: Herr Verwalter, bitte, teilt mir mit, weshalb Ihr jetzt meine Blicke flieht. Statt wie früher Gelegenheit zu einer Unterhaltung zu suchen, weicht Ihr mir absichtlich aus. Freilich habe ich die ersten Schritte getan, aber Ihr seid auf sie eingegangen; entsinnt Euch, bitte, unseres heimlichen Gesprächs: Ihr waret ganz Feuer; jetzt seid Ihr ganz Eis. Was bedeutet das? Die Frage war nicht wenig heikel, und ich geriet in große Verlegenheit. Ich entsinne mich meiner Antwort nicht mehr; ich weiß nur noch, daß sie ihr unendlich mißfiel. Sephora war, obgleich man sie nach ihrer sanften und bescheidenen Miene für ein Lamm halten mußte, wenn der Zorn sie beherrschte, eine Tigerin. Ich glaubte, sagte sie mit einem Blick voll Wut und Ärger, einem kleinen Menschen wie Euch eine hohe Ehre anzutun, wenn ich ihm Gefühle offenbarte, die zu erregen edle Kavaliere sich zum Ruhm anrechnen würden. Ich bin schwer bestraft, daß ich mich unwürdigerweise zu einem unglücklichen Abenteurer herabließ.

Das genügte ihr noch nicht; damit wäre ich zu billigen Kaufs davongekommen. Ihre Zunge gab der Wut nach und schleuderte hundert Schimpfnamen hervor, deren jeder seinen Vorgänger übertraf. Ich weiß wohl, ich hätte sie kaltblütig hinnehmen und mir überlegen sollen, wenn ich den Triumph über eine Tugend verschmähte, die ich in Versuchung geführt hatte, daß ich da ein Verbrechen beging, wie es keine Frau verzeiht. Aber ich war zu lebhaft, einen Schimpf zu ertragen,[262] über den ein verständiger Mensch an meiner Stelle gelacht hätte, und mir riß die Geduld. Fräulein, sagte ich, verachten wir niemanden. Wenn diese edlen Kavaliere, von denen Ihr sprecht, Euren Rücken gesehen hätten, ich bin überzeugt, sie würden ihre weitere Neugier im Zaume halten. Kaum hatte ich diesen Pfeil entsandt, so versetzte mir die wütende Dueña die schärfste Ohrfeige, die eine beleidigte Frau jemals gegeben hat. Eine zweite wartete ich nicht ab, wich vielmehr durch schnelle Flucht dem Hagel von Hieben aus, der auf mich gefallen wäre.

Ich dankte dem Himmel, als ich mich gerettet sah, und ich glaubte, nichts mehr fürchten zu brauchen, da die Dame sich ja gerächt hatte. Mir schien, um ihrer Ehre willen müßte sie über das Abenteuer schweigen: wirklich verstrichen vierzehn Tage, ohne daß ich davon hörte. Ich hatte es schon halb vergessen, als ich vernahm, daß Sephora krank sei. Ich war so gutmütig, sie zu bedauern. Ich glaubte, die Unglückliche hätte die schlecht belohnte Liebe nicht verwinden können. Mit Schmerzen stellte ich mir vor, daß ich die Ursache ihrer Krankheit sei, und ich beklagte die Dueña, die ich nicht lieben konnte. Wie schlecht ich sie kannte! Ihre in Haß verwandelte Zärtlichkeit dachte nur noch daran, mir zu schaden.

Eines Morgens, als ich bei Don Alphonso war, fand ich den jungen Kavalier versonnen und traurig. Ich fragte ihn ehrerbietig nach dem Grund. Ich bin bekümmert, sagte er, daß ich Seraphine schwach, undankbar und ungerecht sehen muß. Das wundert Euch, fügte er hinzu, als er merkte, wie erstaunt ich zuhörte; aber es ist wahr. Ich weiß nicht, welchen Grund Ihr der Dame Lorenza gegeben habt, Euch zu hassen; aber ich kann Euch versichern, sie verabscheut Euch derart, daß sie behauptet, wenn Ihr nicht sofort das Schloß verließet, so sei ihr Tod gewiß. Ihr dürft nicht denken, daß Seraphine, der Ihr teuer seid, sich nicht zunächst gegen einen Haß empört hätte, dem sie nicht ohne Ungerechtigkeit[263] und Undank nachgeben kann. Aber sie ist eine Frau. Sie liebt Sephora, weil diese sie aufgezogen hat. Für sie ist diese Dueña eine Mutter, deren Tod sie sich vorwerfen müßte, wenn sie ihr nicht zu Willen wäre. Ich – sosehr mich auch die Liebe an Seraphine bindet – werde nie so feige sein, ihren Wünschen hierin nachzugeben.

Als Don Alphonso so gesprochen hatte, sagte ich: Gnädiger Herr, ich bin zum Spielball des Schicksals geboren. Ich hatte darauf gerechnet, es würde mich bei Euch nicht mehr verfolgen, da mir alles glückliche, ruhige Tage versprach; aber ich muß in die Verbannung gehn, sosehr es mir hier auch gefällt. Nein, nein, rief der hochherzige Sohn Don Cesars; laßt mich Seraphine zur Vernunft bringen. Es soll nicht heißen, daß Ihr den Launen einer Dueña geopfert würdet, auf die man übrigens schon allzuviel Rücksicht nimmt. Ihr werdet, sagte ich, Seraphine nur erbittern, wenn Ihr ihren Wünschen Widerstand leistet. Ich will mich lieber entfernen, als Gefahr laufen, durch einen längern Aufenthalt zwei so vollkommene Gatten zu entzweien. Ich würde mich mein Leben lang über ein solches Unglück nicht trösten.

Don Alphonso verbot mir diesen Ausweg, und ich sah ihn so entschlossen, mich zu halten, daß zweifellos Lorenza die Schande davon gehabt hätte, wäre ich geblieben; und ich hätte es getan, wenn ich nur auf meinen Groll gehört hätte. Bisweilen war ich aus Ärger über die Dueña in Versuchung, sie nicht zu schonen; aber als ich mir überlegte, daß ich durch Enthüllung ihrer Schmach ein armes Geschöpf, dessen ganzes Unglück ich verschuldete, erdolchen würde, da spürte ich nur Mitleid mit ihr. Ich sagte mir, da ich ein so gefährlicher Sterblicher sei, müsse ich durch meine Abreise die Ruhe im Schloß wiederherstellen, und das tat ich am folgenden Morgen vor Tagesanbruch, ohne meinen Herren auch nur Lebewohl zu sagen; denn ich fürchtete, sie würden sich aus Freundschaft meinem Aufbruch widersetzen. Ich hinterließ[264] ihnen nur in meinem Zimmer ein Schriftstück, in dem ich ihnen über meine Verwaltung genaue Rechenschaft ablegte.

Quelle:
Le Sage, Alain René: Die Geschichte des Gil Blas von Santillana. Wiesbaden 1957, S. 257-265.
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